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       # taz.de -- Wahlen in Kongo-Brazzaville: Präsident räumt ab
       
       > Denis Sassou-Nguesso, der Kongo-Brazzaville seit 1979 mit kurzer
       > Unterbrechung regiert, wird im Amt bestätigt. Sein Hauptgegner starb an
       > Covid-19.
       
   IMG Bild: Der alte und neue Präsident Sassou Nguesso nach seiner Stimmabgabe am 21. März
       
       Berlin taz | Der Präsident der Republik Kongo (Kongo-Brazzaville), Denis
       Sassou-Nguesso, bleibt im Amt. Die Wahlkommission des Landes erklärte den
       77-Jährigen am Dienstagabend zum Sieger der Präsidentenwahl vom vergangenen
       Sonntag im ersten Wahlgang mit 88,57 Prozent der Stimmen.
       
       Am Sieg [1][Sassou-Nguessos, der das Land seit 1997 als Präsident regiert]
       und davor bereits zwischen 1979 und 1992 ein Einparteienregime anführte,
       bestand nie Zweifel. Er regiert mit eiserner Hand und setzt auch Gewalt
       gegen Gegner ein. Sein wichtigster Gegenkandidat bei der letzten Wahl 2016
       sitzt in Haft. Die Wahl wird nicht unabhängig durchgeführt. Die Verkündung
       des Wahlergebnisses übernahm am Dienstag das Innenministerium.
       
       Die größte Oppositionspartei UPADS (Panafrikanische Union für Soziale
       Demokratie) hatte bereits im Vorfeld darauf verzichtet, überhaupt einen
       Kandidaten aufzustellen. Hauptgegner des Präsidenten war sein früherer
       Bürgerkriegsgegner Guy-Brice Kolélas, der bei der Wahl 2016 bei 15 Prozent
       der Stimmen gelandet war.
       
       Diesmal landet Kolélas bei 7,84 Prozent. Davon hat er sowieso nichts, denn
       am Tag vor der Wahl wurde der 61-Jährige schwer an Covid-19 erkrankt nach
       Paris ausgeflogen, wo er am Montag gestorben ist.
       
       Der mit 1,9 Prozent drittplatzierte Oppositionelle Mathias Dzon sprach von
       einer „katastrophal“ abgelaufenen Wahl und verlangte ihre Annullierung
       wegen Unregelmäßigkeiten. Anders als bei den [2][letzten Wahlen 2016] gibt
       es bisher aber keine Berichte über Proteste in Brazzaville oder der
       Hafenmetropole Pointe-Noire.
       
       24 Mar 2021
       
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   DIR Dominic Johnson
       
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