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       # taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 125
       
       > CDU-Vize Stroble fordert einen allumfassenden Lockdown.
       > Intensivmediziner:innen appellieren an die Politik. Brandenburg
       > führt die Luca-App ein.
       
   IMG Bild: Berlin: Corona-Schnelltest in einem umfunktionierten Büro einer Schöneberger Apotheker
       
       ## Brandenburg führt die Luca-App ein
       
       Das Bundesland Brandenburg führt zur digitalen Kontaktnachverfolgung die
       [1][Luca-App] ein. Noch vor Ostern könnten bis zu sechs Landkreise die
       Anwendung nutzen, teilt das Bundesland mit. Bis etwa Ende April sollten es
       dann alle Landkreise und kreisfreien Städte sein. Mit der App fielen
       handschriftliche Kontaktlisten weg, sagt Gesundheitsministerin Ursula
       Nonnenmacher. Auch Gesundheitsämter könnten so entlastet werden.
       
       ## Strobl: Brauchen allumfassenden Lockdown
       
       CDU-Vize Thomas Strobl fordert angesichts der steigenden Infektionszahlen
       schnelle neue Corona-Beschränkungen. „Wir bräuchten in Wahrheit jetzt
       sofort einen kurzen allumfassenden Lockdown, um die rasante Ausbreitung der
       Mutante B117 zu stoppen“, sagt der Vorsitzende der baden-württembergischen
       CDU der Stuttgarter Zeitung.
       
       ## Facebookseite von Nicolas Maduro eingeschränkt
       
       Facebook schränkt die Seite von Venezuelas Präsident Nicolas Maduro wegen
       möglicher Falschinformationen ein. Der US-Konzern löschte ein Video, in dem
       Maduro ein Heilmittel für Covid-19 anpreist. Dies entspreche nicht den
       Vorschriften des sozialen Netzwerks, sagt eine Facebook-Sprecherin. „Wir
       halten uns an die Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation WHO wonach es
       derzeit kein Mittel zur Heilung gibt.“ Für 30 Tage könne auf der Seite von
       Maduro nichts gepostet werden. Sie sei aber weiter zu lesen. (rtr)
       
       ## RKI meldet 20.472 Neuinfektionen
       
       Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet am Samstag 20.472 Neuinfektionen. Die
       Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 124,9 (Vortag: 119,1). Der Wert gibt an,
       wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben
       Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 157 Menschen sind in den
       vergangenen 24 Stunden in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Damit erhöht
       sich die Zahl der gemeldeten Todesfälle auf 75.780. Insgesamt wurden
       bislang mehr als 2,75 Millionen Menschen in Deutschland positiv auf das
       Coronavirus getestet. (rtr)
       
       ## Eine Milliarde für bundesweites Nachhilfeprogramm
       
       Um ein [2][bundesweites Nachhilfeprogramm] auf den Weg zu bringen, will
       Bildungsministerin Anja Karliczek eine Milliarde Euro ausgeben. „20 bis 25
       Prozent der Schüler haben vermutlich große Lernrückstände – vielleicht
       sogar dramatische“, sagt die Ministerin laut einem Vorabbericht der
       Zeitungen der Funke Mediengruppe. Lernschwache Schüler sollen in Folge der
       Pandemie nicht den Anschluss verlieren, dafür brauche man ein
       Nachhilfeprogramm für die Kernfächer. Zielgruppe des Programms seien vor
       allem Schülerinnen und Schüler, bei denen ein Wechsel bevorstehe – entweder
       auf eine weiterführende Schule oder in eine Ausbildung. Schon in den
       Sommerferien solle es erste Angebote geben. (rtr)
       
       ## Großbritannien und EU kurz vor Impfstoff-Abkommen
       
       Großbritannien steht kurz davor, ein Impfstoff-Abkommen mit der
       Europäischen Union (EU) zu beschließen. Wie die englische Tageszeitung The
       Times in ihrer Samstagausgabe berichtet, könnte die Vereinbarung die Gefahr
       eines Lieferstopps durch die EU beseitigen. Im Rahmen des Abkommens wolle
       die EU ihre Drohung, den Export von Pfizer-BioNTech-Impfstoffen nach
       Großbritannien zu verbieten, aufheben. Im Gegenzug sei die britische
       Regierung bereit, auf einige langfristige Lieferungen des
       AstraZeneca-Impfstoffs zu verzichten, der aus Holland exportiert werden
       sollte. Die britische Regierung, Pfizer-BioNTech und AstraZeneca waren
       bisher nicht für eine Stellungnahme erreichbar. (rtr)
       
       ## Intensivmediziner warnen vor Lockdown-Lockerungen
       
       Intensivmediziner warnen angesichts steigender Infektionszahlen vor
       geplanten Lockdown-Lockerungen nach Ostern. „Die Beschlüsse für
       Modellprojekte nach Ostern sind völlig unpassend und müssen von Bund und
       Ländern sofort zurückgenommen werden“, sagt Christian Karagiannidis, der
       wissenschaftliche Leiter des Divi-Intensivregisters, in der Samstagsausgabe
       der Rheinischen Post. Es brauche eine Mischung aus hartem Lockdown, vielen
       Impfungen und Tests. Nur so lasse sich ein Überlaufen der Intensivstationen
       noch verhindern. Der Mediziner betonte, man stehe erst am Anfang eines
       massiven Anstiegs von Intensivpatienten. „Ich bitte die Politik, das
       Krankenhauspersonal nicht im Stich zu lassen.“ (rtr)
       
       ## Karliczek rechnet mit normalem nächsten Wintersemester
       
       Bundesbildungsministerin Anja Karliczek rechnet damit, dass Studierende ab
       dem Wintersemester wieder zurück in die Universitäten kommen können. „Immer
       vorausgesetzt, diese Pandemie nimmt nicht einen neuen dramatischen Verlauf,
       gehe ich davon aus, dass im Wintersemester wieder in den Normalbetrieb an
       den Hochschulen zurückgekehrt werden kann“, sagt die CDU-Politikerin laut
       einem Vorabbericht der Zeitungen der Funke Mediengruppe. [3][Die
       Hochschulen gingen jetzt ins dritte Online-Semester], was eine immense
       Belastung für alle bedeute. Es sei deswegen Zeit, über Öffnungsperspektiven
       zu reden. Denkbar seien etwa Modellversuche, bei denen Erstsemester unter
       Einsatz von Tests zu Präsenzveranstaltungen in die Hochschulen kommen
       könnten. (rtr)
       
       ## Ramelow will Anwesenheitspflicht bei Bund-Länder-Gipfeln
       
       Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) spricht sich dafür aus,
       künftige Corona-Gipfel mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) in Präsenzform
       abzuhalten. „Erstens: Anwesenheitspflicht – alle kommen ins Kanzleramt.
       Zweitens: Die Konferenz muss so vorbereitet sein, dass es in der Konferenz
       nur noch um zwei bis drei juristisch geprüfte Alternativen geht“, sagt
       Ramelow der Tageszeitung Die Welt (Samstagausgabe). Der Politiker
       kritisiert, er würde die Entwürfe von Kanzleramt und SPD-Ländern zuerst in
       den Medien lesen, bevor er sie selbst erhalte. Am Ende sei die Osterruhe an
       rechtlichen Fragen gescheitert, die man in der Nacht nicht habe klären
       können. (rtr)
       
       27 Mar 2021
       
       ## LINKS
       
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       Wirtschaftshistoriker Adam Tooze – und kritisiert das
       Bundesverfassungsgericht.