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       # taz.de -- Regierung in Brasilien: Bolsonaro tauscht Minister aus
       
       > Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat die Spitzen von sechs Ministerien
       > neu besetzt. Er reagiert damit auf Kritik an seinem Pandemiemanagement.
       
   IMG Bild: Steht besonders in der Coronapandemie in der Kritik: Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro
       
       Brasília dpa | Angesichts zunehmender Kritik wegen des fehlenden
       [1][Krisenmanagements in der Coronapandemie] hat der brasilianische
       Präsident Jair Bolsonaro die Spitzen von sechs Ministerien neu besetzt. Die
       Namen der neuen Minister sollten im Amtsblatt veröffentlicht werden, hieß
       es in einer Mitteilung des Kommunikationsministeriums in Brasília am
       Montagabend (Ortszeit).
       
       Demnach gehören zu den Abgängen Außenminister Ernesto Araújo und
       Verteidigungsminister Fernando Azevedo e Silva, mit denen das
       Ministerkarussell am Montag begonnen hatte. Auf sie folgten der
       Karrierediplomat Carlos Alberto Franco França und der General Walter Souza
       Braga Netto, bisher „Chefe da Casa Civil“, vergleichbar mit dem
       Kanzleramtschef.
       
       Dass Araújo vom ideologischen Flügel der Regierung des Rechtspopulisten
       [2][Bolsonaro] seinen Rücktritt einreichte, wird als herber Schlag für den
       Bolsonarismus gesehen. Araújo war vorgeworfen worfen, durch sein Verhalten
       Brasilien auf der internationalen Bühne isoliert und das Land in eine
       schlechte Position gebracht zu haben, um Impfstoffe zu erwerben. So
       zettelte Araújo Überwerfungen mit wichtigen Handelspartnern wie China an.
       
       Bolsonaro war vor rund einer Woche unter Druck geraten, als Brasilien
       erstmals über 3000 Corona-Tote in 24 Stunden registrierte und der Präsident
       der Abgeordnetenkammer, Arthur Lira, den Ton – auch mit Blick auf ein
       Amtsenthebungsverfahren gegen den Präsidenten – verschärfte.
       
       Lira ist auch Anführer des „Centrão“ – kleine und kleinste Parteien, die
       ihre Unterstützung gegen Ämter und Posten tauschen. Damit dürfte Bolsonaros
       Diskurs aus dem Wahlkampf, dass er nicht vor der „alten Politik“ des „Dort
       zu nehmen, hier zu geben“ kapitulieren würde, vollends hinfällig sein.
       Vielmehr befindet er sich „in den Händen des Centrão“, wie „O Globo“
       schrieb. Aus seiner ursprünglichen Regierung sind fast keine, vor allem
       wichtige Minister, mehr da.
       
       30 Mar 2021
       
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