# taz.de -- British Academy Film Awards 2021: „Nomadland“ gewinnt vier Preise
> Nach Kritik im vergangenen Jahr warteten die BAFTAs nun mit einem
> diverseren Programm auf. Das Sozialdrama von Chloé Zhao war der große
> Abräumer.
IMG Bild: Chloé Zhao und Frances McDormand am Set von „Nomadland“, dem diesjährigen Bafta-Abräumer
London ap Bei den British Academy Film Awards lief in diesem Jahr vieles
anders als sonst. Und das lag nicht nur an der Coronapandemie.
Großer Gewinner der britischen Filmpreise ist „Nomadland“. Das Sozialdrama
gewann am Sonntagabend bei der Verleihung der Bafta Awards vier
Auszeichnungen, darunter die für den besten Film und die beste Regie.
Außerdem wurde Frances McDormand als beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet.
[1][Regisseurin Chloé Zhao] ist erst die zweite Frau, die den
Bafta-Regiepreis erhielt. Auch für die beste Kameraarbeit wurde „Nomadland“
geehrt.
Emerald Fennells Komödie „Promising Young Woman“ gewann den Preis für den
besten britischen Film. Als bester männlicher Hauptdarsteller wurde Anthony
Hopkins für seine Rolle in „The Father“ ausgezeichnet, in dem er mit einer
Demenzerkrankung zu kämpfen hat. Beste Nebendarstellerin wurde Yuh-Jung
Youn für ihre Rolle in „Minari“, als bester Nebendarsteller ausgezeichnet
wurde [2][Daniel Kaluuya für seine Rolle in „Judas and the Black Messiah“].
Die Filmpreise standen unter dem Eindruck des Corona-Lockdowns – die Kinos
blieben geschlossen – und des [3][Todes von Prinz Philip], dem Ehemann von
Königin Elisabeth II. am Freitag. Die Zeremonie begann mit der Würdigung
Philips, der 1959 der erste Präsident der britischen Filmakademie wurde und
den britischen Pendants zu den Oscars viele Jahre als Schirmherr zur
Verfügung stand.
## Mehr Diversität nach Kritik im vergangenen Jahr
Die Moderatorinnen und Moderatoren, darunter Hugh Grant, Tom Hiddleston,
Gugu Mbatha-Raw und Priyanka Chopra Jonas riefen die Gewinner zwar von der
Bühne in der Londoner Royal Albert Hall aus. Aber die Preisträger wurden
wegen der Pandemie per Video zugeschaltet; auch das Publikum fehlte.
Regisseur Remi Weekes, der für „His House“ den Britischen Debütfilmpreis
erhielt, merkte die surreale Erfahrung dann auch kurz an, die Auszeichnung
im Smoking im eigenen Wohnzimmer anzunehmen.
Und noch etwas war anders als in anderen Jahren: Nach hitzigen Diskussionen
im vergangenen Jahr und einer Überarbeitung der Regeln warteten die
Filmpreise nun mit einem deutlich diverseren Programm auf. [4][2020 hatte
es Empörung über einen Mangel an Diversität] bei den Nominierten gegeben.
Kritisiert wurde das in sozialen Netzwerken unter dem Hashtag
#Baftasowhite.
Auch, dass 2020 keine einzige Frau unter den Anwärtern auf den renommierten
Regiepreis vertreten war, stieß teils auf Unverständnis. Im Anschluss
hatten sich die Veranstalter sieben Monate Zeit genommen, ihr Konzept
gründlich zu prüfen und zu überarbeiten. Vor Zhao hatte bislang als einzige
Frau [5][Kathryn Bigelow für „The Hurt Locker“] 2010 den Regie-Hauptpreis
erhalten.
12 Apr 2021
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