# taz.de -- Theatertipps der Woche: Neuronal vernetzt
> Künstliche Intelligenz, menschliche Schauspieler: im TD Berlin entfachen
> die CyberRäuber neue virtuelle Räume und das Junge DT lässt Demenz
> sprechen.
IMG Bild: Eintauchen in den Cyberspace: Die CyberRäuber zeigen „Prometheus Unbound“ und „Cyberballet“
Prometheus, der dem Göttergeschlecht der Titanen angehörte, zog einst den
Zorn der Kollegen im Olymp auf sich, weil er den Menschen das Feuer brachte
und damit Technik und Gestaltungsmacht, die die Menschen den Göttern
gleichmachten. Prometheus wurde dafür von den Göttern schwer bestraft, aber
das Wissen, das er brachte, blieb in der Welt. Inzwischen hat der Mensch
mit der Digitalisierung wieder einmal ein nächstes Level erreicht und sich
mit der künstlichen Intelligenz ein neues Instrument erschaffen, das nun
ins Theater drängt.
Das neue Projekt des Künstlerduos „CyberRäuber“ „Prometheus Unbound“ bringt
im Theaterdiscounter nun neuronale Netze ins Theater und lässt menschliche
und künstliche Intelligenz aufeinandertreffen. Die „Cyberräuber“ alias
Björn Lengers und Marcel Karnapke arbeiten seit 2016 an der Entwicklung von
Theater für den virtuellen Raum.
Dort bauen sie VR-Bühnen und ganze Theaterlandschaften, in denen sie alte
Geschichten völlig neu erzählen (lezte Vorstellung 12. 4., 20 Uhr, Stream:
[1][td.berlin], Tickets: [2][tdberlin.reservix.de]). Wer genauer verstehen
möchte, wie künstliche Intelligenz funktioniert, kann (ebenfalls via
Theaterdiscounter) mit Hilfe eines VR-Chats einer KI menschliche Bewegungen
beibringen.
Für die Tanzperformance „Cyberballet“, das zweite CyberRäuber-Projekt im
Theaterdiscounter in dieser Woche, haben die CyberRäuber mit dem Badischen
Staatsballett, dem Komponisten Micha Kaplan und dem Choreografen Ronni
Maciel zusammengearbeitet. Avatare und physische Performer*innen
treffen auf einer sozialen Plattform aufeinander. Zuschauer*innen können
den VR-Chat betreten und sich via Maus tänzerisch beteiligen oder einfach
als Beobachter am Tanz teilnehmen (14. + 15. 4., 18:40 Uhr, Handout zu drei
verschiedenen Teilnahmemöglichkeiten: [3][td.berlin/cyberspace-handout],
Tickets: [4][tdberlin.reservix.de]).
## Selbstvergessene Erinnerung
Ein Zusammentreffen zweier Kräfte findet auch im Jungen [5][Deutschen
Theater] statt. In Gernot Grünewalds Stückentwicklung „Selbstvergessen“
treffen Gegenwart auf Vergangenheit: sechs junge Menschen, die gerade ins
eigene Leben starten und es zu entwerfen beginnen, befragen an Demenz
erkrankte Eltern oder Großeltern, deren Erinnerungen an ihr Leben verblasst
oder lückenhaft geworden sind.
Während die Erzählungen der einen sich auflösen, gewinnen die der anderen
Gestalt: das Theater als Moment zwischen Vergangenheit und Zukunft im
Livestream (17. 4., 19 Uhr. Tickets und Stream:
[6][dringeblieben.de/videos/selbstvergessen]).
12 Apr 2021
## LINKS
DIR [1] https://td.berlin/streaming
DIR [2] https://tdberlin.reservix.de/p/reservix/group/358658
DIR [3] https://td.berlin/cyberspace-handout
DIR [4] https://tdberlin.reservix.de/p/reservix/group/358659
DIR [5] https://www.deutschestheater.de/
DIR [6] https://dringeblieben.de/videos/selbstvergessen
## AUTOREN
DIR Esther Slevogt
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