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       # taz.de -- Mehr Menschen impfberechtigt in Berlin: Gruppe 3 darf antreten
       
       > Seit Montag können sich mehr BerlinerInnen impfen lassen: Die
       > Prioritätsgruppe 3 ist am Zug. Regierender Müller will Lockerungen für
       > Geimpfte.
       
   IMG Bild: Spritzen mit dem Biontech-Wirkstoff im Impfzentrum Messe Berlin
       
       Berlin dpa/taz | Bei den Corona-Schutzimpfungen macht Berlin einen weiteren
       Schritt nach vorne. So sind ab dem heutigen Montag grundsätzlich auch
       Angehörige der dritten Prioritätsgruppe berechtigt, einen Impfcode zu
       bekommen. Eine entsprechende Mitteilung hatte die Senatsverwaltung für
       Gesundheit am Wochenende veröffentlicht. Zur Prioritätsgruppe 3 gehören
       beispielsweise Berlinerinnen und Berliner, die das 60. Lebensjahr vollendet
       haben, enge Kontaktpersonen von Pflegebedürftigen, Personen mit hohem
       Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf, Wahlhelfer und
       unter anderem auch Journalistinnen und Journalisten.
       
       Gleichzeitig wird das Buchungsverfahren den Angaben zufolge umgestellt.
       Eine Impfeinladung mit Buchungscode ist für eine Terminbuchung nicht mehr
       nötig. Bei der Terminvereinbarung, ob online oder per Telefon-Hotline der
       Impfzentren, muss lediglich angegeben werden, welche Art von Nachweis bei
       der Impfung vorgelegt werden wird. Terminvereinbarungen nach diesen Regeln
       sind laut Gesundheitsverwaltung ab Montag möglich.
       
       Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller hat derweil eine schnelle
       Entscheidung über Lockerungen für Geimpfte und Genesene gefordert. „Wenn
       von Menschen, die geimpft oder genesen sind, keine relevante
       Infektionsgefahr mehr ausgeht und sie zudem geschützt sind, entfällt der
       Grund für die harten Corona-Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie“, sagte
       der SPD-Politiker der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post. Müller
       ist derzeit Vorsitzender der Ministerpräsidentenkonferenz (MPK). „Es ist
       daher eine Selbstverständlichkeit, dass diese Menschen ihre Grund- und
       Freiheitsrechte so schnell wie möglich zurückerlangen.“
       
       Es handele sich dabei nicht um Privilegien, sondern um Rechte und den Weg
       zurück in die Normalität, sagte Müller. „Und natürlich gilt dies auch für
       die Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen, die dann aufgehoben werden
       müssen“, so der Regierende Bürgermeister. „Die Entscheidungen dazu sollten
       jetzt sehr schnell im Bundestag und Bundesrat getroffen werden.“ Müller
       wies in dem Zusammenhang auf die Regelungen in seinem Bundesland hin: „In
       Berlin haben wir schon Mitte April Menschen mit vollem Impfschutz den
       Menschen gleichgestellt, die negativ getestet sind – inzwischen sind auch
       die Genesenen hinzugekommen.“
       
       ## Erleichterungen für Geimpfte
       
       Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hält eine rasche Einigung über
       einheitliche bundesweite Erleichterungen für vollständig Geimpfte und von
       Covid-19 Genesene für möglich. Das Corona-Kabinett werde am Montag einen
       ersten Entwurf zu Geimpften, Genesenen und tagesaktuell Getesteten
       diskutieren, sagte Spahn am Montag in Berlin. Wenn man diesen Entwurf in
       der Bundesregierung schnell abstimmen könne, könnten die neuen Regeln
       sicherlich in dieser oder in den nächsten ein, zwei Wochen umgesetzt
       werden.
       
       Wie die Senatsverwaltung für Bildung am Freitag mitteilte, können auch
       [1][Lehrer an weiterführenden Schulen] ab Montag einen Impftermin buchen.
       Das gilt ebenso für das übrige Dienstpersonal an Schulen ab Klasse 7 und
       den beruflichen Schulen. Damit bekommen nun auch Erzieherinnen und
       Erzieher, Hausmeister und Beschäftigte im Sekretariat oder in den
       Schulküchen eine Impfberechtigung, wie ein Sprecher der Bildungsverwaltung
       erklärte. Zu dieser Gruppe gehören in Berlin insgesamt rund 50.000
       Menschen.
       
       Nach Angaben der Gesundheitsverwaltung sollen sich Personen mit sehr hohem
       oder hohem Risiko für einen schweren oder tödlichen Krankheitsverlauf an
       ihren Haus- oder Facharzt wenden. Berliner, die das 60. Lebensjahr
       vollendet haben, können sich bei ihrem Hausarzt impfen lassen, einen Termin
       online buchen oder über die Hotline für eines der Impfzentren einen Termin
       vereinbaren.
       
       Das Gleiche gilt für bis zu zwei enge Kontaktpersonen pflegebedürftiger
       Menschen und auch für Wahlhelferinnen und Wahlhelfer, die ihre
       Bescheinigung bereits bekommen haben, sowie Personen, die in medizinischen
       Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und im Lebensmittelhandel
       arbeiten. In ihrem Fall ist die Priorisierung dann vor Ort durch eine
       Bescheinigung des jeweiligen Arbeitgebers nachzuweisen.
       
       „Personen in besonders relevanter Position in Einrichtungen und Unternehmen
       der kritischen Infrastruktur“ sollen in wenigen Wochen über die
       Betriebsärzte geimpft werden. Sie können sich ebenfalls auch beim Hausarzt
       impfen lassen, einen Termin online buchen oder einen Termin über die
       Hotline für eines der Impfzentren vereinbaren. Als Nachweis für die
       Priorisierung ist eine Bescheinigung des Arbeitgebers notwendig.
       Journalisten können ihren Presseausweis als Nachweis nutzen.
       
       Mitarbeiter der Berliner Verwaltungen sind den Angaben zufolge nur
       impfberechtigt, wenn sie „in besonders relevanter Position“ tätig sind.
       Darüber bestimme die jeweilige Dienststellenleitung in Abstimmung mit dem
       jeweiligen Personalrat.
       
       ## Priorisierung im Juni aufgehoben
       
       Mit der [2][Priorisierung wird die Reihenfolge festgelegt], nach der
       geimpft werden soll. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte vergangene
       Woche gesagt, dass sie spätestens im Juni aufgehoben werden soll.
       
       In Berlin sank die 7-Tage-Inzidenz derweil am Montag weiter auf einen
       Inzidenzwert von 121,7 laut Covid-Lagebericht der Gesundheitsverwaltung,
       die sich auf Daten des Robert Koch-Instituts bezieht. Im Wochenvergleich
       sank die Inzidenz in Berlin damit um 15 Prozent. Die Belegung der
       Intensivbetten ist mit einer Auslastung von 26 Prozent weiterhin im vom
       Senat als „rot“ definierten Bereich.
       
       Insgesamt haben fast 1.300.000 Menschen in Berlin inzwischen mindestens
       eine Impfung erhalten: 25 Prozent der BerlinerInnen sind einmalig geimpft,
       rund 9 Prozent haben auch schon eine zweite Impfung erhalten.
       
       3 May 2021
       
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