URI: 
       # taz.de -- Bedrohte Autorin in den Niederlanden: Zwischen allen Fronten
       
       > Lale Gül aus Amsterdam ist abgetaucht. Sie erhält Morddrohungen. Wegen
       > eines Buches, in dem sie das selbstbestimmte Leben preist.
       
   IMG Bild: Die untergetauchte Autorin Lale Gül
       
       An einem späten Abend im Februar wird Lale Gül klar, dass sie das alles
       unterschätzt hat. Zwei Tage ist es erst her, dass ihr Buch „[1][Ik ga
       leven]“ veröffentlicht wurde. Nun ist sie auf dem Heimweg von ihrer ersten
       Talkshow, und ihr Telefon steht nicht mehr still. 20-, 30-, 40-mal klingelt
       es. Die Anrufer, Verwandte oder Bekannte, empören sich, dass sie soeben
       forderte, in den Moscheen des Landes solle auf Niederländisch gepredigt
       werden. Und dann äußerte sie sich auch noch abschätzig über Koranschulen!
       
       Was Gül nicht weiß: Dies war nur der Anfang. Als die 23-jährige Studentin
       der niederländischen Literatur, geboren und aufgewachsen als Tochter
       anatolischer Gastarbeiter in Amsterdam, die Wohnung der Familie betritt,
       sitzt dort die halbe Nachbarschaft im Wohnzimmer. Alle zugleich fallen über
       sie her, die Vorwürfe fliegen ihr um die Ohren: „Wir Muslime haben es schon
       schwer genug!“ – „Schämst du dich nicht? “ – „Wie kannst du nur so ein Buch
       schreiben? Das sorgt für Hass und Rassismus!“
       
       Das Erste, was auffällt, wenn Lale Gül über all das spricht, ist, wie
       abgeklärt sie dabei klingt. Dabei hat „Ich werde leben“, so der Titel ihres
       Debüts auf Deutsch, ihr Leben gelinde gesagt auf den Kopf gestellt. Sie ist
       untergetaucht, wohnt an einem unbekannten Ort, Treffen mit Journalisten
       sind nur im Geheimen möglich. Eben stieg sie aus dem Taxi, auf das sie
       derzeit angewiesen ist, aus Sicherheitsgründen. Oft wird sie von jemandem
       aus ihrem Verlag begleitet. Wenn sie ihr Buch, das seit elf Wochen auf der
       Bestsellerliste steht, irgendwo signiert, geschieht das immer
       unangekündigt.
       
       Lale Gül ist eine elegante Erscheinung. Das lange Haar trägt sie offen,
       dunkle Bluse und Hose, viel Schmuck. Sie hat einen langen Weg hinter sich,
       der in der Kolenkitbuurt begann. Dieses Viertel ganz im Westen Amsterdams,
       jenseits der Stadtautobahn, war vor Jahren als schlechtestes des Landes
       verrufen. Hier wurde sie als Kind täglich mit einem Euro zum Supermarkt
       geschickt, um diesen je zur Hälfte in Weißbrot und Frischkäse zu
       investieren, ihr Standardfrühstück und -mittagessen. In der
       Stadtteilbibliothek fand sie die Inspiration, weiter zu denken, über die
       graubraunen Wohnblocks mit beengten Behausungen hinaus. Die Bücher
       erschlossen ihr eine andere Welt.
       
       ## Die Morddrohungen
       
       Zu Beginn des Treffens ist sie sachlich und abwartend. Ihre Stimme klingt
       warm, sie wirkt ruhig und gefasst. Die eigene Situation beschreibt sie mit
       analytischer Schärfe: Sicherer fühlt sie sich, jetzt, da niemand sie zu
       finden weiß. „Ich habe mehr Ruhe in meinem Kopf.“ Andererseits: Sie
       vermisst ihren Bruder und die kleine, achtjährige Schwester, die sie über
       alles liebt und für die sie sich verantwortlich fühlt. Aber: „Ich musste
       weg von zu Hause. Ich konnte so nicht weiterleben.“ Die Stadt hilft ihren
       zwischenzeitlichen Unterschlupf zu bezahlen.
       
       Es war irgendwann im März, als sie untertauchte, nach Dutzenden
       islamistischen Morddrohungen, die sie über Social-Media-Kanäle erhielt. Von
       jeder einzelnen hat sie Screenshots gemacht. „Schau hier“, sagt sie und
       zeigt die Beweisstücke des Shitstorms an Militanz, der über sie
       hereinbrach, auf dem Bildschirm ihres Telefons. Ein Gruselkabinett
       erscheint, das sie präsentiert, ohne eine Miene zu verziehen: „Fotos von
       Waffen. Eine Pistole. Ein Maschinengewehr. Ein Video mit einem IS-Lied.“
       Hat sie Anzeige erstattet? „Selbstverständlich. Jede Woche.“
       
       Was Lale Gül all diesen Hass eingebrockt hat, ist ihre mehr als 300-seitige
       Abrechnung mit dem stockkonservativen, türkisch-nationalistischen Milieu,
       in dem sie aufgewachsen ist. Sie empfindet es als ein Korsett aus
       erstickender Moral, in dem Musik und figurbetonte Kleidung verboten sind,
       doch das Kopftuch ab der ersten Periode obligatorisch ist. Ausgehen,
       flirten, Beziehungen gar werden ihr als junger Frau untersagt, selbst
       Freundschaften mit Jungs. Zwölf Jahre lang steht jedes Wochenende
       Indoktrinierung in der [2][Millî-Görüş]-Koranschule an, dazukommt die
       tägliche türkische Fernsehpropaganda aus der Satellitenschüssel.
       
       Aus Sicht der Protagonistin Büsra geschrieben, ist „Ik ga leven“ auch die
       Chronik einer jugendlichen Dissidenz bis hin zum Abfall vom Glauben. Schon
       früh lehnt sie sich gegen das strikte Regime der ultrareligiösen Mutter
       auf. Sie verschlingt Bücher in einem Haushalt, in dem außer dem Koran
       nichts gelesen wird. Drei Jahre lang hat sie eine geheime Beziehung zu
       einem Nichtmuslim in Den Haag, und die Beschreibung ihres sexuellen
       Erwachens ist so euphorisch, wie der Drang zum Ausbruch aus dem
       Tugenddiktat tief sitzt.
       
       Die Essenz des Buchs, das die Niederlande seit Monaten in Atem hält, über
       das in allen Medien berichtet und in Freundeskreisen diskutiert wird, ist
       die eines individuellen Lebensentwurfs, der sich mit Verve gegen ein
       autoritäres Kollektiv richtet: „Kind Gottes, Dienstmädchen,
       konformistisches Mitglied des Gemeinwesens, keusche Ehefrau eines
       koranfesten Gatten. Ich bekomme Flecken im Gesicht, wenn ich daran denke.“
       Mit diesen Worten verweigert die Protagonistin den ihr zugedachten Platz.
       Sie legt ihr Kopftuch ab und entzieht sich allen Versuchen einer
       arrangierten Hochzeit.
       
       Gründlich seziert sie dabei immer wieder ihre Umgebung, erklärt die eigene
       Gedanken- und Gefühlswelt, die Frustrationen, die Wünsche, die
       Schlussfolgerungen. Vielfach springt sie zwischen autobiografischem Roman
       und Essay hin und her, und natürlich ist das Ganze auch ein Manifest im
       Namen von Aufklärung und individueller Freiheit. „Ich dachte“, sagt Lale
       Gül, „dass man gar nicht anders könnte, als mich zu verstehen, wenn ich das
       alles so gründlich es geht erkläre. Aber da war ich wohl etwas naiv.“
       
       Rückblickend muss sie fast lachen darüber, wie unvorbereitet sie auf diesen
       Sturm war. Je mehr sie ins Plaudern gerät, desto mehr vermitteln kleine
       Details einen Eindruck vom Entstehungsprozess dieses Buchs. Etwa, dass sie
       den Eltern erst nichts davon erzählte, bis der Vater unvermittelt den
       Karton mit den Autorin-Exemplaren in Empfang nahm. „Hast du ein Buch
       geschrieben?“, fragte er verdutzt, als er ihr Foto auf dem Umschlag sah.
       „Ach, nur eine Liebesgeschichte“, so ihre lakonische Antwort. „Ich dachte,
       ein paar Interessierte würden es lesen, Freundinnen, Bekannte. Und dass
       sich einige in der gleichen Lage darin wiederfinden.“
       
       ## Der Alltag wird zum Spießrutenlauf
       
       Womit sie nicht rechnete, war das Medieninteresse und die Dynamik, die
       daraus folgte. Ihr Alltag wird zum Spießrutenlauf: Empörte Nachbarn
       klingeln, es hagelt aggressive Anrufe von Verwandten aus der Türkei, auf
       der Straße wird sie beschimpft und bespuckt. Dazu kommen die Morddrohungen.
       Eine Zeit lang traut sich die Debütantin kaum noch aus dem Haus.
       
       „Mein Vater ist der Briefträger im Viertel. Jeder dort weiß, wo ich wohne.“
       Auch aus den Medien zieht sie sich in dieser Zeit zurück. Sie erwägt, die
       gerade erst begonnene literarische Karriere gleich wieder zu beenden.
       Später beschließt sie, nicht mehr über den Islam zu schreiben, weil das
       Leben ihr zu lieb ist.
       
       Auch das Verhältnis zu den Eltern ist nun zum Bersten gespannt. Sie sorgen
       sich um sie und sind zugleich wütend und verletzt. Der Vater wird überall
       auf seine vermeintlich ehrlose Tochter angesprochen, bis ihm permanent die
       Hände zittern. Die Mutter, schon länger depressiv, droht mit Selbstmord und
       sagt ihrer Tochter, sie hätte lieber einen Stein geboren. Wer sich wundert,
       wie die Frau mit 23 Jahren in dieser Situation so ruhig wirkt, findet hier
       einen Hinweis. „Irgendwann schaltest du deine Emotionen aus“, sagt Lale
       Gül.
       
       Anfang März gibt sie in der Tageszeitung Trouw ein bemerkenswertes
       Interview. „Die Niederlande sind ein individualistisches Land. Im Rest der
       Welt ist es ziemlich normal, dass du deine Familie behalten willst“, sagt
       sie dort. Und dass es sie nicht glücklich machen würde, mit ihr zu brechen.
       Sie berichtet von Abenden auf dem Sofa, mit Tee und türkischen Seifenopern
       im Fernsehen. „Dann geht es nicht um ideologische Unterschiede, sondern wir
       sind eine gesellige Familie, und das finde ich auch wieder schön.“
       
       In einer Situation freilich, die derart unter Spannung steht, wird der Raum
       für solche Zwischentöne mehr als knapp. Im Nachhinein sieht sie die Sache
       so: „Deine Familie ist eigentlich dein safe house, wo du immer hinkannst,
       wenn es dir nicht gut geht. Eine Beziehung kann enden, Freundschaften
       können sich verlieren. Darum wollte ich den Kontakt nicht abbrechen. Meine
       Eltern sind keine schlechten Menschen, nur sehr konservativ. Aber ihre
       Liebe ist eben nicht bedingungslos. Irgendwann hätte ich mein Glück ihrem
       opfern müssen.“
       
       Dass niemand anderes als der rechtspopulistische Politiker [3][Geert
       Wilders] indirekt den endgültigen Bruch auslöste, ist bezeichnend dafür,
       wie tief Lale Gül zwischen die Fronten einer chronisch überhitzten Debatte
       geraten ist. Bei der letzten Fernsehdebatte vor den Parlamentswahlen Mitte
       März lobt Wilders „diese tapfere türkische Frau, die den Islam verlassen
       hat und nun bedroht wird. Das ist der Beweis, dass der türkische Islam sich
       in den Niederlanden nicht integriert“. Lale Gül erklärt später in
       niederländischen Zeitungen: „Die Hölle brach los, als ich von Geert Wilders
       gepriesen wurde. Das war der Tropfen, der das Fass überlaufen ließ.“
       
       Obwohl der Wahlkampf von der Coronakrise dominiert wird und das Thema
       Identität keine große Rolle spielt, bekommt die Debatte um ihr Buch in
       dieser Zeit zusätzliche Brisanz. Zeki Baran, Vorsitzender des
       „Mitbestimmungsorgans der Türken in den Niederlanden“ und Mitglied der
       sozialdemokratischen Arbeitspartei, nennt es „Hetzerei“ und wittert eine
       Verschwörung: Absichtlich sei es kurz vor den Wahlen veröffentlicht worden,
       um die politische Rechte zu stärken.
       
       Die Partei [4][DENK] wiederum, besonders stark im Milieu der „Nederturken“,
       plaziert eine Anzeige auf der Website einer türkischen Zeitung, wonach sie
       gegen „Feinde des Islams“ vorgehen werde – just über einem Artikel, der
       Lale Gül als eben solche bezeichnet. Ein Parteisprecher macht dafür einen
       Algorithmus verantwortlich. Der DENK-Vorsitzende im Amsterdamer Stadtrat,
       Numan Yılmaz, kritisiert kurz darauf die Bedrohungen gegen die
       Schriftstellerin, wirft ihr aber zugleich vor, sie sei islamophob und
       verfolge eine PR-Kampagne.
       
       Freilich hat sich Lale Gül in ihrem Buch auf eine Art exponiert, wie es
       innerhalb der türkischstämmigen Communitys selten geschieht: Als ihr der
       Vater durchaus aufdringlich dazu rät, den DENK-Gründer Tunahan Kuzu zu
       wählen – „der Einzige im Parlament, der an unsere Interessen denkt“ –,
       lässt sie ihn abblitzen: „Er steht für identitäre Bubble-Interessen.“ Der
       Vater nennt sie daraufhin eine „Nestbeschmutzerin, die sich als Maskottchen
       der rassistischen Niederlande hergibt“. Die Tochter sieht in dieser
       Rhetorik freilich einen Hinweis darauf, wie ähnlich sich die migrantische
       DENK und die Rechtspopulisten in ihrem Fokus an die vermeintlich eigene
       Bevölkerungsgruppe sind.
       
       ## Türkisch, niederländisch, vor allem amsterdamerisch
       
       Eigentlich kann sie schon mit diesen Kategorien rein gar nichts anfangen,
       weil sie ihre Identität ganz anders definiert. Türkisch, niederländisch,
       amsterdamerisch: Sie ist all das – und vor allem Letzteres. Man hört ihr
       das an. Und es klingt auch im Buch durch, das sich nicht nur ab und zu in
       akademischen Diskursen über Gruppenidentität oder Integration ergeht,
       sondern auch den Straßenslang der Hauptstadt geradezu kultiviert. Es sind
       die beiden Welten der Grenzgängerin Lale Gül, die im Gespräch berichtet,
       dass just der raue Amsterdamer Einschlag von Lesern anderswo im Land oft
       als zu grob empfunden werde.
       
       Offensiv ist das Werk auch in einem übertragenen, symbolischen Sinn: Von
       Beginn an kann man ihr dabei zusehen, wie sie ihr eigenes
       geistig-kulturelles Terrain absteckt, das weit über den Horizont eines
       Migrantenkinds aus der Kolenkitbuurt herausgeht. Einem Nietzsche-Zitat
       folgen gleich fünf von [5][Eduard Douwes] Dekker, der unter seinem
       Pseudonym Multatuli zum Klassiker der niederländischen Literatur wurde. Und
       kann es für eine Schriftstellerin wie sie eine deutlichere
       Standortbestimmung geben, als der Leserschaft gleich im ersten Absatz einen
       „Cruijff’schen Ratschlag“ zu erteilen? Was Lale Gül mit [6][Johan
       Cruijff], dem begnadeten Amsterdamer Fußballspieler der 1970er und 1980er
       Jahre, verbindet, ist dieser Lokalkolorit, der nach armem Viertel riecht.
       
       Ähnlich selbstbewusst markiert Lale Gül ihre gesellschaftliche Position:
       „Ich identifiziere mich mit säkularen Türken, aber nicht mit religiösen,
       und genauso wenig habe ich was mit religiösen Niederländern am Hut“,
       erklärt sie. Ihr Buch, das sich nicht selten wie sarkastische
       ethnografische Erkundungen liest und dabei durchaus Humor beweist, spiegelt
       dies wider: Da vergleicht sie die orthodoxen Muslime mit dem
       niederländischen Städtchen Staphorst im fundamentalistisch-calvinistischen
       bible belt und nennt ihr Umfeld in Amsterdam-West „eine Art orientalische
       [7][SGP]“. Letztere ist die Partei der Hardcore-Calvinisten, die erst im
       Jahre 2013 Frauen auf ihren Wahllisten zuließ.
       
       Was Lale Gül schwer gegen den Strich geht, ist der kulturelle Relativismus
       manch Progressiver im Land. „Sie denken, die islamische Kultur besteht aus
       schönen Kopftüchern und der Geselligkeit des Ramadans.“ Vergessen werde
       dabei, dass sich Schwule in solchen Communitys nicht outen können und man
       Frauen, die über ihr Leben selbst bestimmen wollen, als „Huren“ bezeichnet.
       „Neulich wurden in einem Artikel Feministinnen zitiert, die mich mutig
       fanden, sich aber kein Urteil anmaßten, weil es sozusagen nicht ihre Kultur
       sei.“
       
       ## Eine verbotene Beziehung
       
       Es gibt einen Aspekt, der diese Frau aus den gängigen Mustern und
       Gesetzmäßigkeiten des niederländischen Diskurses hervorhebt. Mehrfach kam
       es vor, dass IslamkritikerInnen oder Abfällige wie durch magnetische Kräfte
       von rechten Parteien angezogen wurden. Lale Gül scheint für diese Dynamik
       nicht empfänglich. Was vielleicht damit zu tun hat, dass der Vater ihres
       Exgeliebten Geert Wilders' PVV nicht nur wählt, sondern auch mit Spenden
       unterstützt. Und ausgerechnet zu diesem Vater, der sie am Anfang wegen des
       Kopftuchs, das sie damals noch trug, kritisch beäugte, baute sie eine
       besonders herzliche Beziehung auf.
       
       Der Rahmen dieser Beziehung spiegelt den asymmetrischen Frontverlauf der
       ganzen Debatte. Auf den Straßen Den Haags schlägt dem jungen Paar immer
       wieder unverhohlen Rassismus entgegen. Doch ausgerechnet der väterliche
       Wilders-Wähler bietet ihnen irgendwann an, sie zu verteidigen – körperlich,
       versteht sich. An seinen politischen Vorlieben indes ändert das nichts. Und
       während er die Freundin seines Sohns fest in sein Herz geschlossen hat,
       darf seine Tochter auf gar keinen Fall mit einem muslimischen Jungen nach
       Hause kommen. Eine Logik, die Lale Gül von ihrer eigenen Familie in
       Amsterdam seltsam bekannt vorkommt.
       
       Nun, da sie diese, ihre eigene Familie hinter sich gelassen hat, liegt vor
       ihr ein neues Leben mit Freiheiten, die sie zuvor niemals besaß. Vorerst
       aber kann Lale Gül davon wenig genießen. Sie lebt weiter im Versteck, auch
       wenn die Bedrohungen nach zwei Festnahmen inzwischen abgenommen haben.
       Während die Niederlande langsam die ersten Coronabeschränkungen aufheben,
       dauert Lale Güls Lockdown an. Wenn in diesen Tagen an ihrer Universität die
       Vorlesungen wieder beginnen, ist ihr bei diesem Gedanken mulmig zumute. Sie
       fragt sich, wie sie dort überhaupt hinkommen soll.
       
       5 May 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://uitgeverijprometheus.nl/catalogus/ik-ga-leven.html
   DIR [2] /Islamismus-in-Deutschland/!5138898
   DIR [3] /Geert-Wilders-im-Wahlkampf/!5386395
   DIR [4] /Gegen-Rechtsruck-in-den-Niederlanden/!5343606
   DIR [5] http://www.ingelheimer-geschichte.de/?id=336
   DIR [6] /Fussballer-Johan-Cruijff-gestorben/!5286814
   DIR [7] https://www.uni-muenster.de/NiederlandeNet/nl-wissen/politik/sgp.html
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Tobias Müller
       
       ## TAGS
       
   DIR Lesestück Recherche und Reportage
   DIR Niederlande
   DIR Identität
   DIR GNS
   DIR Islamismus
   DIR Amsterdam
   DIR Niederlande
   DIR Lesestück Recherche und Reportage
   DIR Schwerpunkt Rassismus
   DIR Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
   DIR Klassismus
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Journalist in den Niederlanden angeschossen: Auf offener Straße
       
       In Amsterdam wurde ein prominenter Kriminalreporter mit einem Kopfschuss
       schwer verletzt. Die Polizei nahm drei Verdächtige fest.
       
   DIR Fahrradparkhäuser in den Niederlanden: Ein Dach über den Speichen
       
       In den Niederlanden gibt es immer mehr Parkhäuser für Fahrräder. Diese sind
       modern ausgestattet, nachhaltig und durchdacht entworfen.
       
   DIR Freie Evangelikale in der Türkei: Hans will bleiben
       
       Deutsche Evangelikale wie Hans-Jürgen Louven werden aus der Türkei
       ausgewiesen. Die Bundesregierung schweigt wohl aus diplomatischen Gründen.
       
   DIR Soziologe über Gangstarap: Kampfansage an Ackermann
       
       Im Buch „Soziologie des Gangstarap“ analysiert Martin Seeliger das Genre
       als gesellschaftliche Suche zwischen Ungleichheitskritik und Regression.
       
   DIR Roman über Homosexualität in Polen: Januszs See
       
       Tomasz Jedrowski erzählt in seinem Debütroman „Im Wasser sind wir
       schwerelos“ vom schweren Stand queerer Liebe im Sozialismus.
       
   DIR Rückkehr des Klassenbegriffs: Klasse ohne Kampf
       
       Wer heute Klasse sagt, meint meist Klassismus. Von links gibt's Kritik:
       Wenn die Zugehörigkeit zur Klasse nur angenehmer wird, schafft niemand sie
       ab.