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       # taz.de -- CDU-Votum für Laschet: Irgendwie gewonnen
       
       > Armin Laschet hat das Votum im CDU-Bundesvorstand klar gewonnen. Wenn
       > sein Rivale Söder jetzt nicht einlenkt, wäre das katastrophal.
       
   IMG Bild: Weiß die Unterstützung des Parteivorstands klar hinter sich: Kanzlerkandidat Laschet
       
       Armin Laschet hat gewonnen. Er hat sich in der Nacht im CDU-Bundesvorstand
       klar durchgesetzt. 31 Mitglieder stimmten für ihn als Kanzlerkandidaten der
       Union, neun für Markus Söder, sechs enthielten sich. Das ist ein
       eindeutiges Votum. Und dafür ist zunächst einmal unerheblich, ob die
       Mitglieder aus Überzeugung oder Loyalität für [1][Laschet] gestimmt haben,
       weil sie der Partei den Abgang des nächsten Vorsitzenden kurz vor der
       Bundestagswahl ersparen oder einfach nur Söder verhindern wollten.
       
       Aber ist es auch ein „souveränes Votum“, nach dem Kontrahent Markus Söder
       verlangt hatte, um sich aus dem Rennen zurückzuziehen? Und werden sich
       Bundestagsfraktion und Basis, wo es viele Söder-Anhänger gibt, mit der
       Entscheidung des Bundesvorstands zufrieden geben?
       
       Diese Fragen sind am Morgen nach der Sitzung zwar noch offen. Aber viel
       spricht dafür, dass Laschet nun tatsächlich Kanzlerkandidat wird. Der
       Aachener hat den Bundesvorstand zu einer Abstimmung gezwungen, die die
       Söder-Anhänger unbedingt verhindern wollten. Das war seine letzte Chance.
       Laschet hat sie genutzt.
       
       Möglicherweise hat [2][Söder] das Stehvermögen seines Kontrahenten
       unterschätzt. Und mit seiner Gleichsetzung der CDU-Gremien mit
       Hinterzimmern, also illegitimen Kungelrunden, das Blatt überreizt. Das war
       eine Attacke im Stil der AfD, mit der Söder viele in der CDU-Spitze gegen
       sich aufbrachte, manche empfanden sie gar als Angriff auf die
       repräsentative Demokratie. Die Alarmglocken schrillten. Wohl auch, weil
       sich die Frage aufdrängte: Wie wird Söder, wenn er die Gremien der großen
       Schwesterpartei schon jetzt so drangsaliert, erst vorgehen, wenn er Kanzler
       ist?
       
       Dass Söder am Mittag eine Stellungnahme abgeben will, spricht dafür, dass
       er er sich dort zurücknehmen will. Denn wollte er tatsächlich weiter
       kämpfen, wäre die Sitzung der Bundestagsfraktion am Nachmittag dafür das
       verbleibende Gremium – dafür aber brauchte es keine öffentliche
       Stellungnahme.
       
       Es sieht so aus, als hätte die CDU das Schlimmste noch einmal abgewendet:
       ihre Unterwerfung unter den skrupellosen CSU-Chef. Doch der Schaden für die
       Partei ist enorm. Der Streit um die Kanzlerkandidatur hat den Riss, der
       durch die ohnehin angeschlagene CDU geht, weiter vertieft. Sie geht
       geschwächt und mit einem Kandidaten, den ein Teil der Partei nicht will, in
       den Bundestagswahlkampf. Eine große gesellschaftliche Spannbreite aus- und
       zusammenzuhalten, das ist Aufgabe und Verdienst einer Volkspartei. Derzeit
       steht auf dem Spiel, ob die CDU diese Rolle weiter ausfüllen kann.
       
       20 Apr 2021
       
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