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       # taz.de -- Deutsche Wohnen & Co. enteignen: Deutlich über dem Soll
       
       > 130.000 Unterschriften hat das Volksbegehren Deutsche Wohnen & Co
       > enteignen bereits eingereicht. Angesichts vieler ungültiger, braucht es
       > noch 90.000.
       
   IMG Bild: Keine:r kommt daran vorbei, an den Aufrufen vorbeizukommen
       
       Berlin taz | Das Gespenst der Enteignung kam mit einem Lastenrad
       vorgefahren. Mitgebracht hatte es Postkisten voller Unterschriftenbögen.
       Zehntausende waren es, so viel war bei der öffentlichen Übergabe durch die
       Kampagne [1][Deutsche Wohnen & Co. enteignen] am Donnerstag beim
       Landeswahlleiter schon klar. Am Montagmorgen nun die offizielle
       Bestätigung. 55.000 Unterschriften wurden neu überbracht – insgesamt hat
       das Volksbegehren nun 130.000 Unterschriften eingereicht.
       
       Pünktlich zur Halbzeit der Sammelphase – zwei Monate verbleiben noch –
       liegt DW Enteignen damit über dem Soll. Das gilt auch angesichts der hohen
       Zahl ungültiger Unterschriften. Knapp 51.000 wurden bislang durch den
       Wahlleiter überprüft, 24,8 Prozent zählen nicht, mehrheitlich weil die
       Unterzeichnenden keine deutsche Staatsbürgerschaft haben.
       
       Die Initiative legt trotzdem Wert auf diese Unterstützung. In einem
       Statement am Montag schreibt sie dazu: „Berliner:innen ohne deutsche
       Staatsbürgerschaft und Anmeldung sind oftmals besonders von der
       Wohnungskrise und steigenden Mieten betroffen.“ Rosa Silva, die sich in der
       Kampagne für die Sichtbarkeit der nicht Stimmberechtigten einsetzt, sagt:
       „Wir fordern das Wahlrecht für alle Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt
       in Berlin haben.“
       
       Bis Ende Juni braucht die Initiative, die die Bestände der privaten
       Wohnungskonzerne mit mehr als 3.000 Wohnungen in der Stadt
       vergesellschaften will, 175.000 gültige Unterschriften. Hält sich die Quote
       von einem Viertel ungültiger, braucht es also etwa 220.000 gesammelte
       Unterschriften. Anders gesagt: 59 Prozent der Arbeit ist getan. Oder, wie
       Kampagnensprecher Moheb Shafaqyar es formuliert: „Wir sind auf einem sehr
       guten Weg.“
       
       Mit dem Urteil zum Mietendeckel hat die Initiative noch einmal Aufwind
       erfahren und neue [2][Unterstützer*innen gewonnen]. Am Wochenende
       waren die Kiezteams der Innenstadtbezirke aufgerufen, außerhalb des
       S-Bahn-Rings zu sammeln. Zum Pfingstwochenende sollen hunderte
       Unterstützer*innen aus dem ganzen Bundesgebiet nach Berlin kommen und
       die Initiative dann womöglich schon auf die Zielgerade zum Sammelziel
       führen.
       
       26 Apr 2021
       
       ## LINKS
       
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   DIR Erik Peter
       
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