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       # taz.de -- Demo gegen Ausgangssperren in Berlin: Alle nach Hause!
       
       > Ein linkes Bündnis demonstriert in Neukölln gegen nächtliche
       > Ausgangssperren. Sinnvoller sei es, die Pandemie am Arbeitsplatz zu
       > bekämpfen.
       
   IMG Bild: Fabriken zu, Parks auf: Forderung auf der Demo gegen die Corona-Notbremsenpolitik
       
       Berlin taz | „Close Factory not Parks“, und „Streiken für den
       Gesundheitsschutz“ skandieren die etwa 400 Menschen, die sich am
       Mittwochabend gegen 20.30 Uhr am Herrfurthplatz in Neukölln getroffen
       haben. Aufgerufen hatten Gruppen der außerparlamentarischen Linken,
       darunter das kommunistische Umsganze-Bündnis und die Interventionistische
       Linke.
       
       Dabei machten die OrganisatorInnen gleich zu Beginn klar, dass sie mit
       [1][Querdenken und ähnlichen Gruppen] nichts zu tun haben: „Wir nehmen das
       Virus ernst, achten deshalb auf Maske und Abstand. Aber wir wir lehnen die
       Ausgangsbeschränkungen ab, weil sie kein Beitrag zum Gesundheitsschutz
       sind,“ erklärte eine Sprecherin.
       
       „Das Virus geht nicht nachts spazieren, sondern zirkuliert an unseren
       Arbeitsstellen und auf dem Weg dorthin in [2][Zügen und Bussen]“,
       formulierte ein anderer Redner eine Kritik, die sich wie ein roter Faden
       durch die Reden und Kurzbeiträge zog.
       
       ## Stilllegung der Produktion
       
       Wie die Initiative ZeroCovid forderten die DemonstrantInnen am
       Mittwochabend die temporäre Stilllegung der Produktion von nicht
       lebenswichtigen Gütern bei voller Lohnfortzahlung. In kurzen Redebeiträgen
       wurde zudem die Aufhebung der Patente für die Impfstoffe gegen das
       Corona-Virus gefordert. Damit solle verhindert werden, dass nur die geimpft
       würden, die es sich leisten können und die Armen leer ausgingen.
       
       Die Arbeitsgemeinschaft Gesundheit der Interventionistischen Linken
       forderte in ihrem Redebeitrag eine bessere Ausstattung des
       Gesundheitswesens und rief zur Unterstützung der dort Beschäftigten. Auch
       eine gesundheitsbewusste Variante des Offenen Mikrophons wurde auf der
       Demonstration angeboten: RednerInnen konnten eine Handynummer wählen und
       dort in kurzen Beiträgen ihre Erfahrungen aus der Arbeitswelt unter Corona
       vermitteln – die dann über Lautsprecher zu hören waren. Viele nutzten die
       Chance allerdings nicht, die Beiträge blieben überschaubar.
       
       Im Schillerkiez formierte sich schließlich ein lautstarker
       Demonstrationszug, der Parolen gegen den Kapitalismus und die Polizei
       artikulierte. Doch schon nach einem knappen Kilometer ging die
       Demonstration in einen nächtlichen Spaziergang im Park über. Die Route
       durch die dunkle Hasenheide stieß nicht bei allen TeilnehmerInnen auf
       Zustimmung. Als die Demo dann nach etwa 20 Minuten in Kreuzberg ankam, war
       sie bereits deutlich geschrumpft. Mit einem kleinen Feuerwerk
       verabschiedete man sich in die Nacht: Die Demonstration war der Auftakt zum
       auch unter Pandemiezeiten durchaus [3][aktionsreichen Maiwochenende].
       
       29 Apr 2021
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Peter Nowak
       
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