# taz.de -- Parlamentswahl in Schottland: Absolute Mehrheit unwahrscheinlich
> Bei ersten Hochrechnungen zeichnet sich ein Sieg für die
> Pro-Unabhängigkeitspartei SNP ab. Wahlforscher sehen aber keine Chance
> für eine absolute Mehrheit.
IMG Bild: Noch werden die Wahlurnen in Schottland ausgezählt
Edinburgh dpa | Bei der Parlamentswahl in Schottland steuert die regierende
[1][Pro-Unabhängigkeitspartei SNP] auf einen deutlichen Sieg zu. Die
Chancen auf eine absolute Mehrheit im Parlament in Edinburgh schwinden
aber, wie der renommierte Wahlforscher John Curtice am Samstag für die BBC
analysierte. Denn dafür hätte die Schottische Nationalpartei (SNP) von
Regierungschefin [2][Nicola Sturgeon] den Wahlkreis Aberdeenshire West
erobern müssen. Die Konservative Partei des britischen Premierministers
Boris Johnson konnte den umkämpften Sitz jedoch halten, wie die
Wahlkommission am Samstag mitteilte.
Dennoch ist die SNP auf Kurs. Bis zum Samstagnachmittag hatte sie bereits
57 Wahlkreise in dem britischen Landesteil sicher und stand vor dem
deutlichsten Wahlsieg der jüngeren schottischen Geschichte. Für eine
absolute Mehrheit sind 65 der 129 Sitze nötig. Das schottische Wahlsystem
erschwert eine absolute Mehrheit, da schwächere Parteien Ausgleichsmandate
erhalten.
Die BBC rechnete am Samstagnachmittag mit 63 Mandaten für die SNP. Demnach
würden die Unabhängigkeitsbefürworter dennoch eine klare Mehrheit im
Parlament einfahren. Denn die Grünen, die sich ebenfalls für eine Loslösung
von Großbritannien aussprechen, werden laut BBC-Analyse auf 9 Sitze kommen.
SNP-Chefin Sturgeon hat angekündigt, ein unabhängiges Schottland zurück in
die EU führen zu wollen. Der britische Premier Johnson lehnt ein neues
Referendum aber strikt ab.
8 May 2021
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