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       # taz.de -- Gewalt in Nahost: Haus von Hamas-Chef unter Beschuss
       
       > Israel greift das Tunnelnetzwerk und Infrastruktur der Terrororganisation
       > Hamas in Gaza an. Der UN-Sicherheitsrat versucht sich an einer
       > Stellungnahme.
       
   IMG Bild: Ergebnis von nächtlichem Beschuss: Palästinenser begutachten ihre Häuser im Norden des Gazastreifens
       
       Tel Aviv/Gaza dpa | Nach massiven Raketenangriffen aus dem Gazastreifen hat
       Israels Luftwaffe dort das Haus des Hamas-Chefs Jihia al-Sinwar beschossen.
       Das Gebäude in Chan Junis im Süden des Küstengebiets habe als „militärische
       Infrastruktur der Terrororganisation Hamas“ gedient, teilte die israelische
       Armee am Sonntag mit. Auch das Haus von Al-Sinwars Bruder Mohammed,
       ebenfalls ein ranghohes Mitglied der im Gazastreifen herrschenden
       islamistischen Hamas, sei angegriffen worden.
       
       Nach Angaben der Armee wurden weitere Büros und Häuser wichtiger
       Hamas-Mitglieder attackiert. Als Teil der fortwährenden Angriffe auf das
       unterirdische Tunnelnetzwerk der Hamas, der sogenannten Metro, seien 30
       weitere Ziele bombardiert worden. Außerdem habe die Luftwaffe Dutzende
       Waffenlager und Raketenabschussrampen beschossen. Binnen 24 Stunden habe
       die Luftwaffe 90 Ziele militanter Palästinenser angegriffen. Nach
       palästinensischen Angaben waren es die bisher [1][schwersten Luftangriffe
       im Gazastreifen].
       
       In der Stadt Gaza wurden nach Augenzeugenberichten fünf Häuser zerstört.
       Man befürchte viele Tote und Verschüttete unter den Trümmern. Das
       Gesundheitsministerium in Gaza teilte am Sonntag mit, in der Stadt seien
       über Nacht acht Menschen getötet und 45 verletzt worden. Unter den Toten
       sei auch ein Arzt vom Schiffa-Krankenhaus, der größten Klinik in Gaza.
       
       Israels Militär hatte der Führungsriege der im Gazastreifen herrschenden
       Palästinenserorganisation Hamas zuvor mit gezielter Tötung gedroht.
       Militante Palästinenser hatten in der Nacht [2][den Großraum Tel Aviv]
       sowie weitere israelische Ortschaften erneut massiv mit Raketen beschossen.
       Seit Beginn der Eskalation am Montag sind nach Armeeangaben rund 2.900
       Raketen auf Israel abgefeuert worden.
       
       ## Biden spricht erstmals mit Abbas
       
       Zum dritten Mal binnen einer Woche beschäftigt sich der UN-Sicherheitsrat
       am Sonntag mit dem eskalierten Nahostkonflikt. Bei den zwei vorherigen
       Beratungen hatte es keine Einigung auf eine gemeinsame Erklärung gegeben.
       Dies lag Teilnehmern zufolge an den USA, die eine Verurteilung ihres
       Verbündeten Israel ablehnten.
       
       Vor der Sitzung am Nachmitag (MESZ) in New York zeigte sich
       UN-Generalsekretär António Guterres auf Nachfrage „bestürzt“ angesichts des
       Todes von zehn Mitgliedern einer Familie durch israelisches Bombardement im
       Gazastreifen.
       
       [3][Biden sprach] am Samstag auch erstmals seit seinem Amtsantritt vor vier
       Monaten mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. In dem Telefonat betonte
       der US-Präsident laut Weißem Haus, dass die Hamas damit aufhören müsse,
       Raketen auf israelisches Territorium abzufeuern. Abbas hat allerdings
       keinen direkten Einfluss auf die Hamas. Seine Fatah-Bewegung steht in einem
       Rivalitätsverhältnis zur Hamas. Der Nahostgesandte der US-Regierung, Hady
       Amr, kommt am Sonntag zu Gesprächen mit israelischen Regierungsvertretern
       zusammen und trifft im Anschluss palästinensische Verantwortliche.
       
       16 May 2021
       
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