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       # taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 83,1
       
       > Die Bereitschaft zu einer Corona-Impfung ist in Deutschland stark
       > gestiegen, sagt eine Umfrage. Die britische Regierung bleibt trotz
       > indischer Mutante bei ihrem Öffnungsplan.
       
   IMG Bild: In Berlin gab es laut RKI in den vergangenen 24 Stunden keinen einzigen Todesfall
       
       Britische Regierung bleibt bei Lockerungen 
       
       Der britische Gesundheitsminister Matt Hancock hat die Öffnungspläne der
       Regierung in London trotz lokaler Ausbrüche der indischen
       Coronavirusvariante im Land verteidigt. Sollte sich die höhere
       Übertragbarkeit der Mutante als gering herausstellen, werde es so gut wie
       keine Auswirkungen auf den Lockerungsfahrplan des Landes geben, sagte
       Hancock am Sonntag dem Nachrichtensender Sky News. „Wir wissen es einfach
       nicht, deswegen ist es angemessen, den Fahrplan weiter zu verfolgen, aber
       die Menschen müssen wachsam und vorsichtig sein“, sagte der konservative
       Politiker weiter.
       
       Von Montag an sollen im größten britischen Landesteil England wieder
       Treffen von bis zu sechs Personen in Privathaushalten möglich sein. Auch
       die Innengastronomie, Theater, Kinos und Museen dürfen wieder Gäste
       empfangen. Und das obwohl lokal begrenzt ein starker Anstieg an Infektionen
       durch die indische Virusvariante B.1.617.2 verzeichnet wurde. Die
       Bundesregierung hatte das Land deswegen am Freitag wieder als
       Corona-Risikogebiet eingestuft. Insgesamt hat Großbritannien aber derzeit
       mit einer landesweiten Sieben-Tage-Inzidenz von rund 23 Neuinfektionen pro
       100.000 Einwohner binnen einer Woche vergleichsweise nur wenige Fälle.
       
       Die indische Variante ist nach Ansicht britischer Experten womöglich um bis
       zu 50 Prozent ansteckender als die bislang in dem Land vorherrschende
       Virus-Variante B.1.1.7. Sollte sich das bewahrheiten, könnte der Fahrplan
       für weitere Öffnungsschritte ins Stocken geraten, warnte Premierminister
       Boris Johnson am Freitag. Eigentlich wollte Johnson am 21. Juni alle
       Coronamaßnahmen in dem Land aufheben. Ob das nun tatsächlich geschehen
       soll, will die Regierung am 14. Juni entscheiden.
       
       In besonders stark betroffenen Gebieten wie dem nordwestenglischen Bolton
       und dem Londoner Bezirk Hackney sollen Massentests helfen, die Ausbreitung
       einzudämmen. Zudem soll der Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfung für
       über 50-Jährige landesweit von zwölf auf acht Wochen verkürzt werden. (dpa)
       
       Laut Umfrage Bereitschaft zur Corona-Impfung gestiegen 
       
       Mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland haben bereits eine erste
       Corona-Impfung erhalten – und in den nächsten Monaten dürften es mindestens
       noch einmal so viele werden: Seit dem Start der Impfkampagne in Deutschland
       vor fast fünf Monaten ist die Impfbereitschaft deutlich gestiegen. Das geht
       aus einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur hervor.
       
       Danach wollen sich fast drei Viertel der Deutschen über 18 Jahre gegen das
       Coronavirus immunisieren lassen. 36 Prozent der Befragten haben sich schon
       mindestens einmal impfen lassen, weitere 38 Prozent haben vor, das noch zu
       tun. Zusammen sind das 74 Prozent.
       
       Kurz vor Beginn der Impfkampagne am 27. Dezember hatten sich erst 65
       Prozent für eine Impfung entschieden. 19 Prozent lehnten die Immunisierung
       damals ab, jetzt sind es nur noch 15 Prozent. Der Anteil der
       Unentschlossenen ist seit Ende Dezember von 16 auf 11 Prozent gesunken.
       
       Die Bundesregierung wirbt dafür, dass sich möglichst viele Menschen in
       Deutschland immunisieren lassen. Damit soll eine sogenannte Herdenimmunität
       erreicht werden, die auch diejenigen vor Ansteckung schützt, die nicht
       geimpft sind. Nach unterschiedlichen Einschätzungen von Forschern ist dafür
       eine Impfquote zwischen 60 und 80 Prozent notwendig. (dpa)
       
       Händler wollen klagen wegen zu geringer Coronahilfen 
       
       Auf die deutschen Verwaltungsgerichte kommt einem Zeitungsbericht zufolge
       im Zuge der Pandemie voraussichtlich eine Klagewelle aus dem Einzelhandel
       zu. Derzeit seien mehrere tausend Einzelhändler entschlossen, großzügigere
       staatliche Coronahilfen auf dem Rechtsweg zu erstreiten, berichtet die Welt
       am Sonntag unter Berufung auf eine ihr vorliegende Erhebung des
       Handelsverbands Deutschland (HDE).
       
       Demnach haben rund 10.000 Unternehmen bis zum Ende der Antragsfrist am 30.
       April aus verfahrenstechnischen Gründen die staatlichen November- und
       Dezemberhilfen beantragt. Auf eine Zuteilung können die Kaufleute nicht
       hoffen, weil die November- und Dezemberhilfen vor allem für die Gastronomie
       vorgesehen sind.
       
       Erhalten die Einzelhändler wie erwartet einen ablehnenden Bescheid, können
       sie Widerspruch einlegen und so ein verwaltungsrechtliches Vorverfahren in
       Gang setzen. Dieses wiederum ist Bedingung für spätere Klagen gegen die
       Verletzung des Gleichheitsgrundsatzes im Grundgesetz.
       
       Vor allem der Gastronomie ersetzt der Staat bis zu 75 Prozent der
       entgangenen Umsätze. Doch obwohl auch viele Geschäfte seit Monaten
       geschlossen seien, würden sie nur auf den schmaleren Fixkostenzuschuss
       verwiesen, erklärte der HDE. „Das ist eine klare Ungleichbehandlung im
       Vergleich zur Gastronomie“, sagte Verbandschef Stefan Genth. Eine
       Muster-Klageschrift sei vorbereitet. Nur eine „deutlich gerechtere“ Hilfe
       für die Händler könne die drohende Klagewelle noch abwenden. (afp)
       
       Stiko: Corona-Impfungen werden nicht die letzten sein 
       
       Die Ständige Impfkommission (Stiko) geht davon aus, dass Impfungen gegen
       das Coronavirus im kommenden Jahr aufgefrischt werden müssen. „Das Virus
       wird uns nicht wieder verlassen. Die aktuellen Corona-Impfungen werden
       deswegen nicht die letzten sein“, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas
       Mertens den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben). Es sei
       „sinnvoll“, wenn die Produktion von Covid-19-Impfstoffen auch in
       Deutschland angekurbelt werde.
       
       Wann genau eine Auffrischung des Impfschutzes gegen Covid-19 nötig sein
       könne, sei angesichts der Datenlage noch nicht klar, sagte Mertens weiter.
       „Wir müssen sicherlich noch einige Monate warten, um zu sehen, ob
       möglicherweise bei einzelnen Gruppen der Impfschutz bereits wieder
       nachlässt oder generell zu schwach war.“
       
       Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach rechnet damit, dass
       Corona-Schutzimpfungen in den kommenden Jahren zur Routine werden. „Ich
       gehe davon aus, dass die Immunität nach einer Impfung gegen Covid-19 rund
       sechs Monate hält. Die erste Auffrischung wird deshalb für einige bereits
       im Herbst fällig sein.“ Generell gelte: „Es wird mit Sicherheit nicht bei
       einer Auffrischung bleiben. Das Coronavirus und seine Mutanten werden uns
       noch auf absehbare Zeit beschäftigen. Wir werden in den nächsten Jahren
       regelmäßig gegen Covid-19 impfen müssen.“ (afp)
       
       ## Corona-Fallzahlen in Berlin sinken weiter
       
       Die Corona-Inzidenz sinkt in Berlin weiter. Am Sonntag meldete das Robert
       Koch-Institut (RKI) 66,9 Fälle je 100.000 Einwohner in den vergangenen
       sieben Tagen nach 67,3 Fällen am Vortag. Gleichzeitig registrierte das RKI
       keine neuen Toten. Damit liegt die Zahl der Menschen, die in Berlin an den
       Folgen von Covid-19 oder mit der Erkrankung gestorben sind, unverändert bei
       3.399. Als genesen gelten 165.600 Menschen. Neu infiziert haben sich binnen
       eines Tages 173 Menschen – damit 175.192 Menschen insgesamt seit Beginn der
       Pandemie.
       
       Das RKI wies darauf hin, dass bei der Interpretation der Fallzahlen zu
       beachten sei, dass an Feier- und Brückentagen weniger Menschen einen Arzt
       aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger
       Laboruntersuchungen durchgeführt werden.
       
       Wenn der Inzidenzwert fünf Werktage in Folge unter 100 bleibt, sind
       Lockerungen am übernächsten Tag möglich. Das wäre in Berlin erstmals am
       Mittwoch der Fall. Schon dann soll es nach dem Willen des Senats erste
       Schritte geben. Beispielsweise Museen und Gedenkstätten könnten dann unter
       Auflagen wieder öffnen. Ab Freitag vor Pfingsten dürften dann Cafés und
       Restaurants im Freien wieder Gäste bedienen. Das hatte der Senat am Freitag
       beschlossen. (dpa)
       
       RKI registriert 8.500 Corona-Neuinfektionen 
       
       Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI)
       binnen eines Tages 8.500 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus
       Zahlen vom Sonntagmorgen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.34
       Uhr wiedergeben. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 12.656
       gelegen. Am Sonntag sind die vom RKI gemeldeten Fallzahlen meist niedriger,
       unter anderem weil am Wochenende weniger getestet wird.
       
       Aufgrund des Feiertags am 13. Mai sei bei der Interpretation der Fallzahlen
       zu beachten, dass an Feier- und Brückentagen weniger Personen einen Arzt
       aufsuchen, wodurch auch weniger Proben genommen und weniger
       Laboruntersuchungen durchgeführt werden, hieß es im Lagebericht des RKI vom
       Samstagabend. „Dies führt dazu, dass weniger Erregernachweise an die
       zuständigen Gesundheitsämter gemeldet werden.“
       
       Die Zahl der binnen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000
       Einwohner lag laut RKI am Sonntagmorgen bundesweit bei 83,1 (Vortag: 87,3;
       Vorwoche: 118,6). Deutschlandweit wurden den Angaben nach binnen 24 Stunden
       71 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 127 Tote gewesen.
       
       Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie insgesamt 3.593.434 nachgewiesene
       Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber
       deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl
       der Genesenen gab das RKI mit etwa 3.286.400 an. Die Zahl der Menschen, die
       an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2
       gestorben sind, stieg auf 86.096.
       
       Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht vom Samstag bei
       0,84 (Vortag: 0,87). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 84
       weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das
       Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter
       1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen
       die Fallzahlen. (dpa)
       
       16 May 2021
       
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