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       # taz.de -- Baldiges Ende der Impfreihenfolge: Nur ein erster Schritt
       
       > Anfang Juni wird die Priorisierung bei Corona-Impfungen aufgehoben. Das
       > ist gut so. Um die Pandemie nachhaltig einzudämmen, wird das aber nicht
       > reichen.
       
   IMG Bild: Noch begehrt, aber bald gemieden? Anzeigetafel am Impfzentrum auf dem Messegelände Hannover
       
       [1][In knapp drei Wochen soll die Priorisierung in sämtlichen Impfzentren
       und in den Arztpraxen aufgehoben werden.] Seit Beginn der Impfkampagne vor
       fünf Monaten war es wichtig, Älteren, Kranken und Menschen in Berufsgruppen
       mit besonders vielen Kontakten den Vorrang zu geben. Das wird nun obsolet.
       Und das ist gut so.
       
       Denn dass die Impfpriorisierung aufgehoben wird, war immer Teil des Plans
       der Bundesregierung. Sie hat sich damit an Empfehlungen des Ethikrates
       orientiert – vorausgesetzt, dass genug Impfstoff da ist. So wird es aller
       Voraussicht nach in drei Wochen sein.
       
       Mehr als 40 Millionen Impfdosen wurden inzwischen bundesweit verabreicht,
       37 Prozent der Bundesbürger (30,8 Millionen) sind mindestens einmal geimpft
       – rund zehn Millionen voll. Weitere 15 Millionen Dosen werden in den
       nächsten drei Wochen erwartet.
       
       Im Juni soll es in großen Schritten weitergehen. Im Mai wurden wöchentlich
       etwa 5 Millionen Dosen bundesweit geliefert. Im Juni werden es rund zehn
       Millionen sein. Das Problem wird dann nicht mehr die Knappheit an Impfstoff
       sein, sondern dass zu wenig Menschen noch zum Impfen kommen. Das lässt sich
       derzeit in den USA beobachten. Wenn sich die Infektionslage entspannt,
       schwindet die Impfbereitschaft.
       
       ## Menschen zur Impfung bewegen
       
       Es wird nicht reichen, die Impfpriorisierung aufzuheben und Betriebs- und
       Privatärzte einzubinden. Angesichts der zu befürchtenden Ausbreitung von
       noch ansteckenderen Mutanten werden wir auch hierzulande eine Impfquote von
       mehr als 80 Prozent benötigen, um volle Normalität zu erreichen.
       
       Deshalb brauchen wir jetzt eine Kampagne, um möglichst viele Menschen zur
       Impfung zu bewegen. Diese Kampagne muss die Impfungen direkt in die
       Stadtteile bringen, in denen sich die Menschen besonders abgehängt fühlen.
       Ähnliches gilt für die vulnerable Altersgruppe der Über-60-Jährigen. Dort
       liegt die Erstimpfquote bei über 70 Prozent. Wer in dieser Gruppe noch
       nicht geimpft ist, muss direkt angesprochen werden.
       
       Auch in den Schulen bleibt viel zu tun. Wenn, wie zu hoffen ist,
       [2][Kinder- und Jugendimpfungen zugelassen werden,] müssen Gespräche mit
       den Schulbehörden geführt werden. Das Ziel ist es, in einer konzertierten
       Aktion auch die Kinder durchzuimpfen.
       
       18 May 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.tagesschau.de/inland/spahn-impfpriorisierung-ende-101.html
   DIR [2] https://www.mdr.de/brisant/impfung-corona-kinder-jugendliche-100.html
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Felix Lee
       
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