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       # taz.de -- Wanderwege in Berlin: Läuft bei uns!
       
       > In Berlin sichern Hunderte Kilometer Wanderwege Freiräume für Naturschutz
       > und Erholung. Doch der Druck auf die Grünflächen nimmt zu. Eine
       > Wanderung.
       
   IMG Bild: Pferd mit Großstadthintergrund in Lübars am nördlichen Stadtrand
       
       Man muss sich trauen, kurz stehen zu bleiben, in der allgemeinen Eile um
       einen herum am Eingang zur U6 in Alt-Tegel, und dann ein bisschen den Kopf
       in den Nacken legen, um die kleine, weiße Schrift auf dem grünen Schild
       gleich neben der Treppe zum U-Bahnschacht hinunter lesen zu können. Hoch
       oben angebracht, vermutlich um Sticker-KleberInnen und
       Graffiti-KünstlerInnen die Arbeit zu erschweren, steht da „Barnimer
       Dörferweg“, und dann noch, dass es von hier aus 33 Kilometer bis ins
       Wuhletal und fast 10 Kilometer bis nach Lübars sind.
       
       Das ist beides ganz schön weit weg an einem gewöhnlichen Vormittag mitten
       in der Woche, nicht mehr ganz mitten in der Stadt. Menschen hasten zur
       U-Bahn hinunter oder trinken Kaffee im Café oder Bier auf der Bank – all
       das geht morgens um kurz vor 10 Uhr in der Fußgängerzone von Tegel. Das
       Vorhaben, hier einen Wanderausflug zu starten, fühlt sich ungleich
       exotischer an.
       
       Der mit einem blauen Querbalken auf weißem Grund markierte Weg ist ein
       leises Angebot inmitten lauter Reklame für neue Schuhe, billige Jeans oder
       Currywurst, man kann ihm folgen. Macht man das, stellt man fest, dass so
       ein Stadtfluchtversuch in Wanderstiefeln glatter verläuft, als man denken
       könnte, wenn man gerade noch neben einem muffigen U-Bahnschacht stand.
       
       Zwei Kilometer etwa sind es auf dem Dörferweg durch die Ausläufer von
       Tegel, dann hat man die Auffahrt zur Stadtautobahn am Waidmannsluster Damm
       passiert und schlägt sich auf einem kleinen Weg in die Büsche, bis man bald
       vorm Tegeler Fließ steht, wo man solange ungestört den Kopf in den Nacken
       legen kann, wie man will. Noch mal ein bisschen weiter, in Hermsdorf,
       riecht es schon nach Kuh: Das sind die Wasserbüffel, die seit 2015 im Zuge
       eines mit EU-Mitteln geförderten Renaturierungsprojekts die
       Niedermoorwiesen hier von Strauchwerk frei fressen.
       
       Berlin ist durchzogen von einem dichten Wanderwegenetz. Der Barnimer
       Dörferweg vom Tegeler See bis ins Wuhletal bei Ahrensfelde ist Teil des
       Projekts „20 Grüne Hauptwege“, das 2004 von der damaligen Senatsverwaltung
       für Stadtentwicklung und Umwelt in Kooperation mit dem BUND und den
       Fußverkehr-Lobbyisten von Fuß e.V. initiiert wurde. 575 Kilometer sind
       inzwischen markiert.
       
       Das erklärte Ziel ist, Berlins Parkanlagen und die Naherholungsgebiete am
       Stadtrand möglichst ideal, das heißt auf grünen Wegen, miteinander zu
       verbinden. Hinzu kommen lokale Wanderwege in den Bezirken und
       internationale wie der Europäische Fernwanderweg E11, der vom
       niederländischen Den Haag bis in die polnischen Masuren verläuft und dabei
       den Treptower Park durchquert.
       
       Weshalb das mit der Stadtflucht ja auch eigentlich ein ganz falscher
       Gedanke ist, denkt man bald, wenn am Großen Hermsdorfer See der Kuckuck
       (brütet hier besonders gerne, informiert eine Tafel am Wegrand) erfolgreich
       mit einer auf Anschlag gedrehten Musikbox eines ebenfalls Stadtflüchtigen
       am Seeufer konkurriert. Wenn Stadt und Natur sich ausschließen, läuft etwas
       schief. Denn während die Natur ganz gut ohne die Stadt könnte (am Ende wird
       alles wieder zu Wald in unseren Breitengraden), kann die Großstadt
       beziehungsweise können die Menschen in ihr nur schlecht ohne sie.
       
       Christiane Fuchs, in der Senatsverwaltung für Umwelt zuständig für das
       Grüne-Hauptwege-Projekt, steht vor der kleinen Kirche auf dem Dorfanger in
       Lübars. In Lübars gibt es gefühlt so viele Pferde wie Menschen. Es gibt
       ernstzunehmende Landmaschinen und Roggenfelder, und jetzt im Juni trocknet
       der erste Grasschnitt auf den Wiesen zu Heu. Vor dem Gasthof „Alter
       Dorfkrug“ endet idyllisch die Buslinie 222: Wir befinden uns immer noch in
       Tarifzone B auf Berliner Stadtgebiet. Ein Landwirt hat an seinem Hoftor ein
       großes Plakat aufgehängt, das vor der Rückkehr des Wolfs warnt. Bis zu den
       Hochhäusern des Märkischen Viertels sind es wenige Kilometer.
       
       „Wir befinden uns hier im Äußeren Parkring“, sagt Fuchs, die in der
       Umweltverwaltung für den Bereich Klimaschutz, Naturschutz und Stadtgrün
       arbeitet. Parkring?, fragt die Wanderin und sieht nur Dorf. Fuchs zieht
       eine Grafik ihrer Verwaltung aus dem Rucksack, darauf eine Art Fadenkreuz:
       ein kleiner Innen- und ein größerer Außenkreis auf einer Berlin-Silhouette,
       durchkreuzt von zwei blauen Linien, die sich da treffen, wo man den
       Tiergarten vermutet. Fadenkreuz, naja, Fuchs lacht: „Wir sagen dazu das
       ‚Grüne Achsenkreuz‘.“
       
       Das Grüne Achsenkreuz mit dem Tiergarten als Herzstück ist Teil des 2016
       beschlossenen „Berliner Landschaftsprogramms einschließlich
       Artenschutzprogramms“. Es soll, kurz gesagt, dafür sorgen, dass ökologische
       Belange in der Stadtentwicklung mitgedacht werden – sowohl aus Sicht des
       Naturschutzes als auch aus Sicht des Erholung suchenden Großstadtmenschen.
       
       Der Innenkreis ist dabei quasi das Pendant des S-Bahnrings für den
       Fußverkehr: ein Gürtel aus Volks- und Bürgerparks, Friedhöfen und kleineren
       Grünflächen, die sich um die Innenstadt legen – wie etwa der Volkspark
       Wilmersdorf, der Mauerpark in Mitte, im Norden der Humboldthain am
       S-Bahnhof Gesundbrunnen, im Süden das Tempelhofer Feld. Der Weg Nummer 18
       verbindet sie auf insgesamt 52 Kilometern.
       
       Der äußere Parkring verbindet wiederum die großen Naherholungsgebiete wie
       den Tegeler Forst im Nordwesten, Barnim im Norden, die Müggelspree im
       Südosten und den Grunewald im Nordwesten miteinander. Sechs verschiedene
       „Hauptwege“ muss man abschnittsweise aneinanderreihen, um die Außenstadt so
       zu umrunden. Der Nord-Süd-Weg und der von Ost nach West verlaufende
       Spreeweg kreuzen sich wiederum im Stadtzentrum. Gemeinsam mit weiteren
       Hauptwegen binden sie strahlenförmig die Wohngebiete an die beiden
       „Parkringe“ und dazwischen liegende Freiflächen an.
       
       Dieses System aus einem inneren und einem äußeren Grüngürtel und den sie
       verbindenden Radialen wurde schon 1910 entwickelt, ein früher
       städtebaulicher Wettbewerb im Hinblick auf die Eingemeindung vieler Dörfer
       unter das Dach von „Groß-Berlin“ zehn Jahre später. Schon damals fand man
       es offenbar wichtig, der Stadt Freiräume abzutrotzen und vor allem: sie zu
       sichern. „Das heutige Berliner Freiraumsystem aus dem Landschafts- und
       Artenschutzprogramm baut im Prinzip auf diesem Plan auf“, sagt Fuchs. „Die
       Grundidee wurde also bereits vor mehr als 100 Jahren gedacht.“
       
       Diese Grundidee, das ist das integrierende, das verzahnende Element. Und da
       geht es dann nicht nur darum, von einem Park auf möglichst ebenso geradem
       wie grünem Wege in den nächsten zu gelangen. Es geht auch darum, dass der
       Mensch auf seine Kosten kommt, ohne dass die Natur dafür zu teuer bezahlen
       muss.
       
       Bei den Wasserbüffeln am Tegeler Fließ klappt das schon ganz gut: Zwar geht
       Fläche zum Wandern und Picknicken verloren. Aber man kann ungewöhnliche
       Tiere dabei beobachten, wie sie eine Kulturlandschaft erhalten, die
       wiederum Biotop für andere Tiere ist. Der Moorfrosch zum Beispiel lebt
       hier, die Ringelnatter auch.
       
       Fuchs ist als Landschaftsplanerin in der Umweltverwaltung, grob gesagt,
       dafür zuständig, dass der Naturschutz und der Erholung suchende Mensch bei
       der Stadtentwicklungsplanung nicht vergessen werden. Das ist mitunter gar
       nicht so leicht, und es wird schwerer, sagt Fuchs: Die Freiflächen würden
       weniger, die Begehrlichkeiten von allen Seiten nähmen zu.
       
       Das ist kein Wunder, denn die Stadt wächst, wenn auch inzwischen langsamer
       – und der Druck, günstigen Wohnraum zu schaffen, ist hoch. Beispiel
       Siemensstadt 2.0, ein 70 Hektar großes ehemaliges Industriegelände im
       Nordosten Spandaus, einer von Berlins offiziellen „Zukunftsorten“. Hier
       soll bis 2030 ein nachhaltiges CO2-neutrales Wohnquartier entstehen, mit
       Siemens als großem Arbeitgeber vor Ort („Innovationscampus“). Fuchs ist an
       den Planverfahren beteiligt.
       
       Größere Bauvorhaben müssen anderswo mit Flächen für Natur- und Klimaschutz
       ausgeglichen werden, so hat es der rot-rot-grüne Senat Ende 2019 mit dem
       „Öko-Konto“ beschlossen. Die Malchower Auenlandschaft oder der
       Biotopverband Wuhletal sind solche Öko-Konto-Flächen.
       
       „Am besten ist es immer, wenn direkt ausgeglichen werden kann – also gleich
       in der Nähe“, sagt Fuchs. Bäume pflanzen, Hecken anlegen, Flächen
       entsiegeln – sowas. Fuchs zeigt auf die Wiesen hinter Lübars, die für den
       laienhaften Blick eigentlich ganz hübsch blühen. „Hier könnte man zum
       Beispiel noch einige Verbesserungen für den Lebensraum der Zauneidechse
       schaffen“, sagt sie: „Zum Beispiel offene Bodenstellen oder Totholzhaufen.“
       
       Das Ausgleichen vor Ort klappe aber nicht immer, weil die von der
       Senatsverwaltung beauftragten Planungsbüros zusammen mit den Bezirken
       schlicht immer schwieriger etwas fänden, wo man ausgleichen könne. Bei der
       Siemensstadt 2.0 müsse verhältnismäßig wenig ausgeglichen werden, weil man
       keine Brache versiegele, sondern ein Werksgelände, wo der Anteil seltener
       Tier- und Pflanzenarten geringer sei.
       
       Aber auch hier werde man ein „Defizit“ ausgleichen müssen, sagt Fuchs. Die
       Rieselfelder in Spandau etwa habe man als Ausgleich für Brutvögelreviere im
       Auge. Bis vor einigen Jahren versickerten auf den Feldern bei Gatow noch
       Abwässer, seitdem werden sie mit Biotopen und Baumanpflanzungen und
       Spazierwegen „aufgewertet“.
       
       Mitunter seien die Möglichkeiten für Ausgleichsmaßnahmen aber ausgereizt,
       geeignete Flächen schlicht nicht mehr vorhanden. Dann werde mit
       Geldzahlungen ausgeglichen, die in einen Fonds für zukünftige Maßnahmen
       fließen: „Aber das ist definitiv die letzte Option“, sagt Fuchs. Denn
       natürlich ist der unmittelbare Nutzen für Mensch und Natur dann zunächst
       nicht vorhanden.
       
       Das sieht auch Ansgar Poloczek so, der im Berliner Landesverband des
       Naturschutzbunds Nabu zuständig für den Artenschutz ist. Er kritisiert
       zudem, dass häufig versucht werde, Flächen wieder und wieder aufzuwerten
       als Ausgleich für Bauprojekte. „Man kann aber nicht zum Beispiel den
       Moorfrosch und die Zauneidechse auf einem Areal ansiedeln wollen, weil sie
       völlig unterschiedliche Bedürfnisse haben. Das ist ein Papiertrick.“
       
       Poloczek sagt, die obligatorischen Stellungnahmen der Umweltverbände fänden
       zwar in den Bauplanverfahren durchaus Gehör bei Bezirken und Senat. Aber
       tatsächlich sei es nicht immer so, dass Naturschutz und Klima ausreichend
       Berücksichtigung fänden in der Bauplanung – obwohl diese beides „in die
       Entscheidungen über Festlegungen von zukünftigen Flächennutzungen
       einzubeziehen“ hat, wie die Umweltverwaltung auf ihrer Webseite erklärt.
       
       Ein Beispiel dafür seien aktuell die Planungen für den ehemaligen
       Güterbahnhof in Pankow, wo ein Investor 2.000 Wohnungen sowie eine Schule
       und zwei Kitas bauen will – und einen Möbelmarkt nebst Parkplatz.
       Allerdings fühlt sich dort auch die, wie Poloczek sagt, „berlin- und
       vermutlich gar deutschlandweit“ größte Population der streng geschützten
       Kreuzkröte wohl. Man habe einen Kompromissvorschlag gemacht, weil die Stadt
       dringend Wohnraum brauche: „Gegen den Wohnungsbau stellen wir uns nicht –
       aber gegen das Möbelhaus und den Parkplatz“, sagt Poloczek. Gerade ein
       überirdischer Parkplatz sei „stadtplanerisch nicht mehr zeitgemäß.“ Der
       Senat habe allerdings dem Antrag des Bauherren stattgegeben, der auf das
       den Naturschutz überwiegende öffentliche Interesse gepocht hatte. Ob eine
       Klage dagegen Erfolg haben könne, lasse man gerade juristisch prüfen, sagt
       Poloczek.
       
       Hinter Lübars windet sich der Dörferweg weiter durch eine halboffene
       Wiesenlandschaft mit Obstbäumen, bald ist man in Blankenfelde im äußersten
       Norden Pankows. Die unsichtbare Grenze zum Nachbarland Brandenburg ist nah.
       „In Zukunft werden wir viel mehr über Kooperationen nachdenken müssen, wenn
       wir Ausgleichsflächen suchen“, sagt Fuchs. Feldlerche und Zauneidechse ist
       die Landesgrenze egal.
       
       Der Wanderin übrigens auch. Die steht, kurz hinter Blankenfelde, bald an
       der Bundesstraße 109. Und muss eine ganze Weile lang an ihr entlang
       stapfen, über die Autobahnbaustelle der A114 an der Bucher Straße hinweg.
       Richtig schön ist das nicht: Die grüne „Ideallinie“, sagt Fuchs, die sich
       am Schwarzwassersee kurz vor Blankenfelde verabschiedet, würde eigentlich
       über die Felder und schnurstracks über die A114 führen. Aber dass dort
       extra eine Fußgängerbrücke über die Autobahn und die Regionalbahntrasse
       gebaut würde, sei „unrealistisch“. Deshalb habe man den Umweg entlang der
       Bundesstraße 2014 zur „Idealstrecke“ erklärt.
       
       520 Kilometer der Grünen Hauptwege verlaufen auf der „Idealstrecke“, ein
       Anteil von 95,5 Prozent. Die Lücken im idealen Wegesystem sind allerdings
       nicht immer einfach zu schließen. Häufig seien es zum Beispiel
       Privatgrundstücke, die eine gerade Wegeführung verhinderten, sagt Fuchs.
       Die könne das Land nur in den seltensten Fällen erwerben. Auf dem Barnimer
       Dörferweg ist fast überall „Lückenschluss“ (wenn man die „Idealstrecke“
       entlang der Straße gelten lässt). Nur entlang des Naturschutzgebiets
       Falkenberger Rieselfelder kurz vor Ahrensfelde schlängelt sich der Weg auf
       1,7 Kilometer Länge um private Grundstücke herum.
       
       Wolfgang Pagel, Vorsitzender des Berliner Wanderverbands, kennt den
       Dörferweg gut. Die 20 Mitgliedsvereine im Verband betreuen als
       Kooperationspartner der Senatsverwaltung die Markierungen der Grünen
       Hauptwege. Sie melden der Verwaltung einmal jährlich im Oktober, wo
       Schilder fehlen oder Wege frei geschnitten werden müssen. Pagel ist für den
       Dörferweg vom Tegeler See bis etwa zum Pankower Ortsteil Karow zuständig.
       Jaja, die Bundesstraße, seufzt er: „Leider ist da jetzt die Ideallinie.“
       
       Pagel sagt, die Wanderlust habe zugenommen. Das lasse sich zwar nicht
       unbedingt in den Mitgliederzahlen seines Verbands erkennen, der sei in den
       vergangenen Jahren eher geschrumpft: Aktuell zählt Pagel 2.000 Mitglieder,
       „vor 10 Jahren waren es etwa 1,5-mal so viele.“ Zudem sei der
       Altersdurchschnitt eher hoch.
       
       Jüngere organisierten sich lieber „unverbindlicher und spontaner“ als in
       Vereinsstrukturen, sagt Pagel. Aber das Wandern an sich sei angesagt: Das
       mache sich nicht zuletzt an den vielen externen Gästen fest, die an den
       organisierten Wanderungen teilnähmen, die der Verband auch für
       Nichtmitglieder anbietet. Da habe man dann auch viele Jüngere dabei, oder
       solche, die vor allem sportlich unterwegs seien und Strecke machen wollten.
       Zudem sei die Verbandsbroschüre „Berlin-Brandenburger Wanderplan“ gerade im
       Coronajahr „so oft bestellt worden wie nie zuvor“, sagt Pagel, der seit 45
       Jahren „Wanderwart“ ist, wie er erklärt.
       
       In Ahrensfelde endet der Dörferweg recht unspektakulär hinter Reihenhäusern
       vor einem Feld. Im Rücken grasen zottelige Rinder mit langen Hörnern, sie
       haben einen ähnlichen Arbeitsauftrag wie die Tegeler Wasserbüffel. An einem
       Straßenschild klebt ein letzter blauer Markierungsbalken mit einer „13“,
       weil das die Nummer des Dörferwegs ist. Ein blauer Pfeil weist die Döllner
       Straße hinauf, jemand hat mit weißem Stift so schlicht wie poetisch
       „Anfang/Ende“ darunter geschrieben. Ein bisschen unspektakulär fühlt sich
       das an, nach 33 Kilometern, aber vielleicht gilt hier tatsächlich: Der Weg
       war das Ziel.
       
       Nur ein paar S-Bahnstationen, dann kann man wieder den Fernsehturm sehen.
       Der Trubel der Innenstadt ist nah. Für die Natur und die Menschen, die sie
       gestalten, ist das Chance und Herausforderung zugleich.
       
       12 Jun 2021
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Anna Klöpper
       
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