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       # taz.de -- Neuer Werteunion-Chef Max Otte: CDU fühlt sich nicht zuständig
       
       > Nach der Wahl des AfD-Freundes Max Otte zum Chef der Werteunion zieht
       > sich die CDU-Spitze auf Formalia zurück. Der Verein sei nicht Teil der
       > Union.
       
   IMG Bild: Neuer Vorsitzender der Werteunion: Max Otte
       
       Berlin taz | Die CDU-Spitze bleibt bei ihrem Kurs: Mit der Werteunion will
       sich die Parteiführung nicht beschäftigen, auch nicht, nachdem die Gruppe
       [1][den AfD-nahen Max Otte zum Vorsitzenden gewählt hat.] Und eingreifen
       will die CDU-Spitze auch nicht. „Die Werteunion ist nicht Teil der
       Unionsfamilie, es gibt keine organisatorische Verbindung zwischen der CDU,
       ihren Vereinigungen und diesem Verein“, sagte Generalsekretär Paul Ziemiak
       nach der Sitzung der Parteigremien am Montag. „Es gibt keinen
       Gesprächsbedarf.“
       
       Die Werteunion, die keine Parteiorganisation, sondern ein Verein von
       rechten Unionsmitgliedern ist, hatte am Wochenende mit knapper Mehrheit den
       Ökonomen und Fondsmanger Max Otte zu ihrem Vorsitzenden gewählt. Eine
       Gegenkandidatin aus Bayern war mit drei Stimmen unterlegen.
       
       Otte, der von Kritikern als „Crash-Prophet“ bezeichnet wird, macht aus
       seiner Nähe zur AfD keinen Hehl. Er war Vorsitzender des Kuratoriums der
       AfD-nahen Desiderius-Erasmus-Stiftung und hat ein Vorwort zu einem Buch
       über Europa verfasst, das von AfD-Chef Jörg Meuthen und einem anderen
       AfD-Politiker herausgegeben wurde. Auch trat er bei einer
       Querdenken-Demonstration in Stuttgart auf.
       
       Andere CDU-Politiker äußerten sich klarer als Generalsekretär Ziemiak. So
       forderte der ehemalige Generalsekretär Ruprecht Polenz auf Twitter erneut
       einen Unvereinbarkeitsbeschluss mit der Werteunion. Diese schade der Union
       massiv, Otte zeige den „Ungeist“ des Vereins. Einen
       Unvereinbarkeitsbeschluss forderte auch Peter Mair, CDU-Landespolitiker in
       Berlin. „Die Werteunion hat einen Rechtsradikalen zum Vorsitzenden
       gewählt“, twitterte er.
       
       Tilman Kuban, der Vorsitzende der Jungen Union, schrieb: „Die Auflösung
       wäre der richtige Schritt. Das hat mit der Union nichts zu tun.“
       
       Auch aus der Werteunion selbst gab es Kritik. Die Landesvorstände aus
       Sachsen und Bayern distanzieren sich von ihrem neuen Chef. „Durch die Wahl
       von Prof. Otte zum Bundesvorsitzenden droht eine Radikalisierung der
       Werteunion, von der wir uns geschlossen distanzieren“, heißt es in einer
       Erklärung der Sachsen. „Mit Max Otte (…) ist leider eine völlige politische
       Neuausrichtung der WerteUnion verbunden, die mit unserem
       wirtschaftsliberalen und wertkonservativen Gründungsmanifest nichts mehr zu
       tun haben wird“, schreibt der bayerische Landesverband.
       
       Und [2][CDU-Rechtsaußen Hans-Georg Maaßen], das prominente Aushängeschild
       des Vereins, kündigte auf Twitter an, seine Mitgliedschaft bei der
       Werteunion ruhen zu lassen. „Ich verfolge ihre weitere Entwicklung mit
       Sorge, dass sie ihre Aufgabe nicht mehr so ausfüllen kann, wie ich sie mir
       vorstelle.“ [sic!] Er werde sich nun auf seinen Wahlkreis in Südthüringen
       konzentrieren. Dort will Maaßen für die CDU in den Bundestag gewählt
       werden.
       
       31 May 2021
       
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