# taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Wieso leuchtet der Tiefseeteufel?
> Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Emil, acht
> Jahre, hat uns gefragt: Woher hat der Tiefseeteufel Strom für seine
> Lampe?
IMG Bild: Der leicht furchteinflößende Tiefseeteufel
Im Pixar-Film „Findet Nemo“ schwimmen der Palettendoktorfisch Dorie und der
Clownfisch Marlin durch den Pazifischen Ozean, um Marlins Sohn Nemo zu
finden, der von einem Taucher gefangen wurde. Als die beiden Fische die
stockdunkle Tiefsee durchqueren, stoßen sie auf ein kleines rundes Licht,
das hin und her tanzt. Sie sind total gebannt und wollen es fangen. Doch
dann reißt hinter ihnen ein Tiefseeteufel sein riesiges Maul auf – und
schnappt mit langen scharfen Zähnen nach Dorie und Marlin.
„Das Leuchtorgan – also die Lampe – sitzt an der Spitze einer Angel, die
aus dem Kopf des Tiefseeteufels wächst“, erklärt Rainer Kaiser am Telefon.
Er leitet das Aquarium in Berlin und arbeitet seit mehr als 40 Jahren dort.
„Daher wird der Tiefseeteufel auch Tiefsee-Anglerfisch genannt“, sagt
Kaiser. Den Trick mit der Lampe wende er nicht nur für die Jagd an, sondern
auch, um mit anderen Fischen zu kommunizieren, Fressfeinde abzuschrecken
oder einen Partner zu finden. „Tiefseeteufel leben 500 bis 800 Meter unter
der Meeresoberfläche, dort ist es kalt und pechschwarz. Der
Tiefsee-Anglerfisch ist auf seine Lampe angewiesen.“
Und woher hat der Tiefseeteufel Strom für die Lampe? „Das Licht wird nicht
durch Strom erzeugt, sondern durch leuchtende Bakterien, die sich in der
Lampe angesiedelt haben“, erklärt Kaiser. Sie leben in Symbiose mit den
Tiefseeteufeln, also einer Art Lebensgemeinschaft: Die Bakterien sorgen für
Licht, im Gegenzug bietet ihnen der Tiefseeteufel Schutz und Nahrung.
„Da die Bakterien ununterbrochen leuchten, hat der Tiefseeteufel eine Haut
entwickelt, die er über die Bakterien ziehen kann. So kann er die Lampe an-
und ausschalten“, sagt Kaiser. Was viele nicht wüssten: Nur die
Anglerfisch-Weibchen haben eine leuchtende Angel. Sie werden bis zu 18
Zentimeter lang und können aufgrund ihres dehnbaren Magens Fische
verschlingen, die doppelt so groß sind wie sie selbst. Die Männchen sind
winzig klein, sie werden nur 3 Zentimeter lang.
Auch viele andere Tiere in der Tiefsee können leuchten. Den
Tannenzapfenfisch, der unter den Augen leuchtet, kann man im Berliner
Aquarium anschauen. Und was ist mit dem Tiefseeteufel? „Der ist in mehreren
hundert Metern Tiefe zu Hause. So tief unter der Meeresoberfläche herrscht
ein immenser Druck. Würde man den Tiefseeteufel hochholen, würde er
platzen.“
Hast du auch eine Frage? Dann schreib sie uns an [1][kinderfragen@taz.de].
27 Jun 2021
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## AUTOREN
DIR Rieke Wiemann
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