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       # taz.de -- Sexualisierte Gewalt im Netz: Dutzende Frauen verklagen Pornhub
       
       > Viele Menschen sind von digitaler sexualisierter Gewalt betroffen. 34
       > Frauen wehren sich nun in den USA – und verklagen dafür eine
       > Pornoplattform.
       
   IMG Bild: Pornhub – von kriminellen Machenschaften bis Merchandising
       
       Los Angeles afp | Dutzende Frauen haben in den USA Klage gegen [1][die
       Porno-Plattform Pornhub] wegen Aufnahmen von Vergewaltigungen und anderen
       Formen sexualisierter Gewalt eingereicht. Die 34 Klägerinnen werfen dem
       Mutterhaus MindGeek vor, mit Pornhub einen Marktplatz für Filme von
       sexualisierter Gewalt an Kindern und „jede andere Form“ von nicht
       einvernehmlichem Sex geschaffen zu haben und fordern Schadenersatz.
       
       In ihrer Klage bezeichnen sie MindGeek als „klassisches kriminelles
       Unternehmen“, dessen Geschäftsmodell auf der Ausnutzung von Aufnahmen
       basiere, die sexualisierte Gewalt zeigen. „In diesem Fall geht es um
       Vergewaltigung, nicht um Pornografie“, heißt es in der Klage, die der
       Nachrichtenagentur afp vorliegt. Pornhub sei vermutlich „das größte nicht
       behördliche Lager von Kinderpornografie in Nordamerika und weit darüber
       hinaus“.
       
       Bis auf eine Frau wollen alle Klägerinnen anonym bleiben. 14 von ihnen
       geben an, sie seien minderjährig gewesen, als sie für später auf Pornhub
       vertriebene Filme gefilmt worden seien.
       
       Die Klägerin Serena Fleites berichtete, sie sei 2014 dahinter gekommen,
       dass ein „sexuell eindeutiges Nacktvideo“, zu dem ihr damaliger Freund sie
       gedrängt hatte, als sie erst 13 war, [2][ohne ihre Zustimmung im Internet
       gelandet sei]. Pornhub habe den Film erst entfernt, nachdem sie sich als
       ihre Mutter ausgegeben und die Entfernung gefordert habe.
       
       ## Eine Form des Psychoterrors
       
       In der Zwischenzeit seien die Aufnahmen mehrfach von verschiedenen Usern
       herunter- und wieder hochgeladen worden, so dass sie für jedes einzelne Mal
       erneut die Entfernung beantragen musste. Die Anwälte der Klägerinnen werfen
       MindGeek darüberhinaus vor, Opfer von sexualisierter Gewalt und Ausbeutung
       einer Form des Psychoterrors mit Gewalt- und Todesdrohungen zu unterziehen.
       
       [3][Nach einem Bericht der „New York Times“], wonach viele der jährlich 6,8
       Millionen neuen Videos auf Pornhub sexualisierte Gewalt gegen Kinder und
       nicht einvernehmlichen Sex zeigen, hatten die Zahlungsdienstleister Visa
       und Mastercard im Dezember ihre Zusammenarbeit mit der Pornoplattform
       eingestellt.
       
       Pornhub, das nach eigenen Angaben täglich 130 Millionen Nutzer hat, hatte
       die Vorwürfe zurückgewiesen und eine Reihe von Maßnahmen zur Bekämpfung
       illegaler Inhalte angekündigt.
       
       18 Jun 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Porno-im-Netz-und-Jugendschutz/!5668578
   DIR [2] /Unfreiwillig-intime-Fotos-im-Netz/!5738064
   DIR [3] https://www.nytimes.com/2020/12/04/opinion/sunday/pornhub-rape-trafficking.html
       
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