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       # taz.de -- Anstieg während Corona: 811 Millionen Hungernde
       
       > Durch die Pandemie hat sich die Zahl der Menschen, die nicht genug zu
       > Essen haben, erhöht. Das zeigt der Welternährungsbericht.
       
   IMG Bild: In Hajjah im Nordwesten des Jemen sind die Menschen auf Nahrungsmittelspenden angewiesen
       
       Rom/New York epd | Die Zahl der Hungernden ist im [1][Coronajahr 2020] nach
       Schätzungen der Vereinten Nationen weltweit auf bis zu 811 Millionen
       gestiegen. Der Anteil der Menschen, die [2][nicht genug zu Essen] haben,
       erhöhte sich somit auf knapp zehn Prozent der Weltbevölkerung, wie aus dem
       Welternährungsbericht hervorgeht, der am Montag in New York vorgestellt
       wurde. Bis zum Jahr 2030 werden demnach allein 30 Millionen Menschen als
       Folge der Coronakrise hungern. Die Weltgemeinschaft hatte sich eigentlich
       zum Ziel gesetzt, den Hunger weltweit bis 2030 zu überwinden.
       
       Die Covid-19-Pandemie könne als Warnung vor künftigen Risiken gelten, denn
       die Faktoren, die unvorhergesehene Krisen verursachen, kehrten regelmäßig
       wieder, hieß es in der Studie. Die Autorinnen und Autoren fordern vor
       diesem Hintergrund umfassende Veränderungen bei Produktion, Handel und
       Konsum von Lebensmitteln.
       
       Der Hunger stieg demnach im vergangenen Jahr am stärksten in Afrika. Dort
       stellen 282 Millionen unterernährte Menschen 20 Prozent der Bevölkerung,
       mehr als doppelt so viel wie in jeder anderen Region. Mit rund 418
       Millionen leben mehr als die Hälfte der Hungernden in Asien. In
       Lateinamerika und in der Karibik rechnet der Bericht mit sechzig Millionen
       Menschen, die nicht genügend zu Essen haben.
       
       Die Coronapandemie habe den seit 2014 beobachteten Anstieg der Zahl der
       Unterernährten beschleunigt, warnen die Urheberinnen und Urheber des
       Berichts. Knapp ein Drittel der Weltbevölkerung hatte demnach im
       vergangenen Jahr keinen ausreichenden Zugang zu angemessener Ernährung.
       Gleichzeitig waren knapp 150 Millionen Kinder im Alter unter fünf Jahren
       aufgrund von Mangelernährung unterentwickelt.
       
       Im Coronajahr hatten insgesamt drei Milliarden Menschen vor allem wegen
       hoher Kosten keinen ausreichenden Zugang zu gesunder Ernährung. Die Krise
       vertiefte auch die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern. Auf zehn von
       Ernährungsunsicherheit bedrohte Männer entfielen demnach elf Frauen.
       
       Der Welternährungsbericht wird jährlich gemeinsam von
       Welternährungsprogramm (WFP), Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation
       (FAO), Kinderhilfsprogramm (Unicef), Weltgesundheitsorganisation (WHO) und
       dem Fonds für Landwirtschaftsentwicklung (Ifad) erstellt.
       
       12 Jul 2021
       
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