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       # taz.de -- Milliardenverluste der Deutschen Bahn: Generalüberholung nötig
       
       > Auf der Schiene ächzt und kracht es. Um das zu ändern, muss die Bahn
       > grundsätzlich neu aufgestellt werden – auch ihr Management.
       
   IMG Bild: Bahn mit MaskenträgerInnen in der Ferienzeit
       
       Die Deutsche Bahn hat in der Coronakrise immense Verluste eingefahren – und
       das ist völlig in Ordnung. Es war richtig, auch im härtesten Lockdown mit
       wenigen Fahrgästen die Züge fahren zu lassen und das Angebot für
       Reisewillige weitgehend aufrecht zu erhalten. Aber: Der [1][gigantische
       Schuldenberg] der Bahn wäre auch ohne Pandemie weiter gewachsen.
       
       Denn beim Staatskonzern läuft etwas gewaltig schief. Das Einzige, was die
       Manager im Berliner Bahntower betriebswirtschaftlich gut im Griff haben,
       sollte nicht zu ihren Kernaufgaben gehören: Das Geschäft mit
       Gütertransporten der Tochtergesellschaft Schenker, das vor allem über Lkws
       abläuft. Das zeigt die Absurdität der jetzigen Bahnpolitik.
       
       Auf der Schiene hingegen ächzt und kracht es an allen Ecken und Enden. Das
       Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt nicht, die Züge sind unzuverlässig,
       Störungen, etwa bei Signalanlagen, notorisch. Das liegt auch an der
       chronischen Unterfinanzierung in der Vergangenheit. Lange ist die
       Infrastruktur auf Verschleiß gefahren worden, viele Bahnhöfe sind in einem
       desolaten Zustand.
       
       Immerhin: Die Politik hat gemerkt, dass es so nicht weitergeht. In den
       kommenden Jahren stehen dem Bahnmanagement so viele Milliarden wie nie zur
       Verfügung. Mit Geld allein ist es aber nicht getan. Der Staatskonzern
       braucht eine Generalüberholung, er muss grundsätzlich neu aufgestellt
       werden.
       
       ## Mit heutigen Managern nicht zu machen
       
       Mit den heutigen Managern wie Richard Lutz und Ronald Pofalla ist das nicht
       zu machen. Sie verkörpern eine Bahn, die nicht gemeinwohlorientiert ist.
       Offenbar haben sie keine Idee, wie sie die vielen Fahrgäste, die der Bahn
       in der Pandemie den Rücken gekehrt haben, zurückholen können. Von einer
       tragfähigen Zukunftsvision ganz zu schweigen.
       
       Bahnreform und personelle Erneuerung sind keine nebensächlichen
       Detailfragen. Der Konzern ist das [2][Rückgrat der Verkehrswende], die
       allein schon wegen der Klimakrise vorangetrieben werden muss. Die nächste
       Bundesregierung muss den Modernisierungsstau schnell und beherzt auflösen.
       
       29 Jul 2021
       
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