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       # taz.de -- Gedenken an Atombombenabwurf: Lampions auf dem Maschteich
       
       > Hannover ist seit 1983 Partnerstadt von Hiroshima. Drei Tage lang wird
       > dort der Opfer des Atombombenabwurfs am 6. August 1945 gedacht.
       
   IMG Bild: Das Gerippe des früheren Messepalasts erinnert an den Abwurf: Friedensdenkmal in Hiroshima
       
       Hannover taz | Hiroshima. Wer diesen japanischen Städtenamen hört, denkt
       unweigerlich an einen der größten Schrecken des Zweiten Weltkriegs: den
       [1][Abwurf der Atombombe „Little Boy]“ aus der B-29 Superfortress Enola Gay
       der US Army Air Forces am Morgen des 6. August 1945. Hiroshima wurde dabei
       fast vollständig zerstört. Zehntausende Menschen starben sofort,
       Zehntausende nach langem Leiden.
       
       In Hannover wird kommende Woche besonders intensiv an Hiroshima gedacht.
       [2][Hannover ist Hiroshimas deutsche Partnerstadt], schon seit 1983. Einer
       der Schauplätze des „Hiroshima-Tags“ – der in Wahrheit drei Tage dauert –
       ist der [3][Hiroshima-Hain am Stadtwald Eilenriede]. 110 Kirschbäume stehen
       dort, jeder von ihnen repräsentiert 1.000 Tote. Und es werden nicht nur
       Kerzen aufgestellt. Mit einem Appell zur Abschaffung aller Atomwaffen wird
       der Abend sehr politisch.
       
       Den Auftakt des „Hiroshima-Tags“ bildet der Dokumentarfilm „[4][Unser Mut
       wird langen – nicht nur in Mutlangen]“ über den zivilen Ungehorsam gegen
       die Stationierung der US-Atomraketen „Pershing II“ in Schwaben, Mitte der
       1980er. Zum Ausklang werden am Abend des 6. August, des Hauptgedenktags,
       auf dem Maschteich am Neuen Rathaus Papierlaternen zu Wasser gelassen.
       
       Hiroyo Nakamoto, Kulturbotschafterin der Stadt Hiroshima, zelebriert eine
       Trauer-Teezeremonie. Haiku-Lyrik wird vorgetragen. Im Turmeingang der
       Aegidienkirche, durch Bombentreffer seit 1943 nur noch eine Ruine, wird
       die 1985 von Hiroshima gestiftete Friedensglocke angeschlagen. Jugendliche
       legen Papierkraniche nieder – eine Erinnerung an Sadako Sasaki, eine
       Überlebende des Atombombenabwurfs, die, bevor sie zwölfjährig an Krebs
       starb, in Hoffnung auf Heilung über 1.000 Origami-Kraniche faltete.
       
       Durch all das werde, sagt Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne),
       „unser gemeinsamer Wunsch nach Frieden und einer Welt ohne Atomwaffen nach
       außen getragen“.
       
       Hannover, Deutschlands Lead City des weltweit über 8.000 Städte und
       Gemeinden starken Anti-Atomwaffen-Netzwerks „[5][Mayors for Peace]“, 1982
       gegründet durch den Bürgermeister von Hiroshima, steht dieses Gedenken gut
       zu Gesicht.
       
       1 Aug 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Die-Katastrophe-der-ersten-Atombombe/!5701783
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   DIR [4] https://lokale-friedensarbeit.de/dokumentarfilm-ueber-den-gewaltfreie-widerstand-mutlangen-unser-mut-wird-langen-nicht-nur-mutlange-0
   DIR [5] https://www.hannover.de/Leben-in-der-Region-Hannover/Politik/Politische-Gremien/Mayors-for-Peace
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Harff-Peter Schönherr
       
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       Boy, Big Taifoon" sehr schrill und originell in Hannover auf die Bühne
       gebracht.