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       # taz.de -- Die Auswirkungen der Klimakrise: No Future bis zum Kommunismus
       
       > Spätestens in den vergangenen Wochen wurde klar: die Klimakrise findet
       > nicht irgendwo statt, sondern auch hier. Und was ist jetzt mit der
       > Zukunft?
       
   IMG Bild: Apokalyptische Szenen, die sich dort abspielen, wo andere sonst Urlaub machen
       
       Urlaubsfotos mit apokalyptischem Hintergrund, sie tauchen seit einigen
       Wochen auf Instagram-Timelines auf, also dem Ort, der uns eigentlich mit
       Tiervideos, Memes und Essensbildern von dem Untergang der Welt ablenken
       soll. [1][Direkte Auswirkungen der Klimakrise] sind spätestens seit diesem
       Jahr unmöglich zu verdrängen.
       
       Die Waldbrände finden nicht mehr „weit weg“, sondern in Südeuropa statt.
       Überschwemmungen gibt es nicht mehr nur entlang der Pazifikküste, sondern
       in mehreren deutschen Bundesländern. Und es wird noch düsterer: [2][Die
       Erderwärmung um 1,5 Grad] wird laut eines Berichts des Klimarats IPCC
       bereits 2030 eintreten, also zehn Jahre früher als bisher angenommen.
       Währenddessen labern Politiker_innen was von einen Klimaziel im Jahr 2050,
       als wären die Bilder aus den Nachrichten aus dystopischen Blockbustern
       herausgeschnitten und fälschlicherweise dort gelandet.
       
       Ich bin kein_e Freund_in des Fatalismus. So zu tun, als bliebe nichts mehr
       übrig, als sich dem Ende der Welt mit erhobenen Händen hinzugeben, ist
       nicht mein Ding. Maus neigt dazu, apathisch rumzusitzen und zu vergessen,
       dass das apokalyptische Szenario nicht alternativlos ist. No Future, diese
       Phrase ist nicht neu, wahrscheinlich ist sie sogar das wichtigste
       Bindeglied zwischen [3][den Generationen X, Y und Z]. Sosehr wir
       übereinander ablästern, können wir uns auf eine Kontinuität verlassen: Es
       geht stetig bergab. Und wir produzieren zu dieser Stimmung die passende
       Popkultur.
       
       Es ist schwer, sich weder dem Nihilismus, noch dem Hedonismus hinzugeben.
       Wenn die älteren Generationen auf unseren Nacken die Welt niederbrennen,
       sollen wir nicht aus unseren letzten Jahren das beste rausholen und noch
       mal alles mitnehmen? So groß die Lust ist, sich von der Realität
       auszuklinken und mit seinen Freund_innen für die nächsten Jahre eine
       einzige, unendliche Abrissparty zu feiern, so ist der Ekel vor dem Egoismus
       der Boomer zu groß, um sich deren Verhalten anzueignen. Selbst, wenn ich
       selber keine Kinder haben will, so will ich für meine jüngeren
       Genoss_innen, zu denen selbstverständlich auch Kinder zählen, die
       bestmögliche Zukunft hinterlassen. Nur wie?
       
       Denn klar ist, dass nicht individuelle Konsumentscheidungen zu den
       maßgeblichen Veränderungen führen werden, auch wenn wir uns das vielleicht
       wünschen würden. Sondern Politiker_innen müssen endlich große Unternehmen
       in die Verantwortung nehmen. Es ist ein Gefühl der Ohnmacht: Die Erde geht
       unter und ich kann so viele Nudelstrohhalme benutzen und so viel radeln,
       wie ich will, aber es wird so viel am Klimaverlauf ändern wie eine
       schwarz-grüne Bundesregierung. Um das Klima zu retten, braucht es eine
       konsequent antikapitalistische Haltung. [4][Die Grünen] bringen die nicht
       mit, [5][die CDU/CSU] schon gar nicht. Zumindest verkürzt es die nächsten
       Gespräche über Zukunftspläne mit Boomer-Verwandten. Ich mein, was für
       Zukunft, Alter?
       
       12 Aug 2021
       
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