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       # taz.de -- Impfempfehlung der Stiko: Der Politik hinterhergetrottet
       
       > Die Impfung Jugendlicher wird die Inzidenzkurve kaum beeinflussen. Die
       > Erwachsenen brauchen den Pieks.
       
   IMG Bild: Hauptsache die Impfquote geht nach oben: Eine Dosis vor dem Spiel – Impfung eines FC Köln Fans
       
       Zwei Wochen nachdem die Länder mit ihrer Impfempfehlung für Jugendliche
       vorgeprescht sind, [1][empfiehlt die Stiko nun ebenfalls die Immunisierung
       für 12- bis 17-Jährige]. Nicht politischer Druck motiviert sie dazu,
       sondern eine neue Datenlage, die Sicherheit der Impfungen für diese
       Altersgruppe nahelegt. Doch wer wird das jetzt noch glauben. Selbst zügig
       durchgeimpfte Teenager werden an der betrüblichen Lage kaum noch etwas
       ändern. Rein rechnerisch stellen sie weniger als 6 Prozent der Bevölkerung.
       
       Schlägt man das auf die jämmerliche deutsche Impfquote drauf, kommt man
       knapp beim [2][Impferfolg von Israel] an. Einem Land, das wegen dramatisch
       steigender Inzidenz vom Auswärtigen Amt gerade zum Hochrisikogebiet erklärt
       wurde. Der Grund dafür wird oft in einer nachlassenden Wirkung der
       Impfstoffe gesucht, aber das ist falsch. Studien haben hinreichend belegt,
       dass die in den Industrienationen verimpften Vakzine hochwirksam vor
       riskanten Verläufen schützen, unabhängig von der Virusvariante.
       
       Allerdings verhindern die Impfungen keine Ansteckungen. Deshalb gilt es,
       möglichst alle zu impfen. Vor allem die Erwachsenen. Andernfalls trifft es
       die Ungeschützten, von denen es in diesem [3][globalen Krankheitsgeschehen]
       noch viel zu viele gibt, weil es keinen Impfstoff gibt. Und weil sich Teile
       der Bevölkerung in den Wohlstandsnationen den Luxus leisten, auf das
       Angebot der kostenlosen Impfung zu verzichten. Diese Erwachsenen tragen die
       Verantwortung für das, was noch kommt, nicht die Kinder.
       
       Geimpfte Teenager werden nicht einmal [4][Schulschließungen] verhindern.
       Denn wenn das Virus im Hochrisikogebiet Deutschland wie in Israel
       grassiert, verteilen Teenager wie Erwachsene es weiter. An jüngere Kinder,
       die noch nicht geimpft werden können. An Alte, Immunsupprimierte,
       Vorerkrankte mit schlechterem Impfschutz. An die Impfverweigerer, bei denen
       man sagen könnte, sie hätten es nicht anders verdient.
       
       Aber Covid wünscht man niemandem. Neue Maßnahmen auch nicht. Die einzige
       Lösung ist, die Erwachsenen zu impfen. Wenn nötig, muss man sie dazu
       verpflichten.
       
       16 Aug 2021
       
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