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       # taz.de -- Gespräche mit den Taliban: Keine Verhandlungen mit Terroristen
       
       > Wer mit den Taliban reden will, verkennt, welche Bedrohung von ihnen
       > ausgeht. Nötig ist massiver internationaler Druck.
       
   IMG Bild: Kabul am 19.08.: Taliban patrouillieren nach ihrer Machtübernahme durch die Straßen
       
       EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat sich für Verhandlungen
       mit den [1][Taliban] ausgesprochen und sagt, es bedeute keine Anerkennung.
       Sie verkennt diese Terrorgruppe. Die Taliban wurden in Pakistan mit Härte
       und einem versteinerten Glauben in allen Lebensbereichen erzogen.
       
       In der politischen Kultur gilt schon als Blasphemie, sich gegen etwas zu
       stellen, was die Taliban-Führung richtig findet. Wer rebelliert, kann
       bestraft, auch getötet werden. Ein Dialog, überhaupt ein Für und Wider, ist
       den Taliban fremd. Gespräche mit ihnen sind deshalb zwecklos und sogar
       schädlich. Die Taliban werden nur mehr Zugeständnisse erzwingen, ohne
       selbst ihre Zusagen einzuhalten.
       
       Fakt ist, dass die Bundesregierung ihren Mitarbeitern in Afghanistan
       gegenüber fahrlässig gehandelt hat. Der Vormarsch der Taliban ist seit
       Monaten klar, auch dass sie die Tore Kabuls erreichen können. Ohne diese
       Fahrlässigkeit hätte die [2][Evakuierung der Ortskräfte] schon vor Monaten
       begonnen. Dies ist nicht passiert und hat die derzeitige dramatische
       Situation erst geschaffen.
       
       Selbst wenn es gelingen sollte, auf diese Weise besonders gefährdete
       Menschen außer Landes zu bringen, darf man nicht vergessen, dass es
       Millionen anderer Menschen in Afghanistan gibt, die weder einen
       ausländischen Pass besitzen, noch zu den Ortskräften gehören. [3][Sie
       müssen unter der tyrannischen Herrschaft der Taliban leben].
       
       ## Eine nach wie vor gefährliche Gruppe
       
       Ihre einzige Hoffnung besteht nun in der internationalen Gemeinschaft.
       Dafür müssen die Taliban international massiv unter Druck gesetzt werden,
       denn sie gefährden nicht nur das afghanische Volk, sondern auch die globale
       Sicherheit. Allein dass [4][Khalil-ur-Rehman Haqqani, einer der
       meistgesuchten Terroristen der USA,] in der zukünftigen Taliban-Regierung
       sein wird, zeigt, wie gefährlich die Gruppe nach wie vor ist. Entgegen
       ihren Behauptungen kooperieren sie weiterhin mit internationalen
       Terroristen.
       
       Pakistan hat die Taliban geschaffen. Saudi-Arabien stützt sie ideologisch
       und politisch. Statt mit den Taliban zu sprechen, muss mit diesen Ländern
       verhandelt werden, dass die Taliban die Menschenrechte respektieren,
       insbesondere die Rechte der Frauen. Sie müssen mit der Unterdrückung der
       ethnischen Minderheiten, insbesondere der schiitischen Hazara, aufhören.
       Vielen scheint noch nicht klar zu sein, dass ihnen ein Völkermord drohen
       könnte, weil sie von den Taliban nicht als Muslime angesehen werden.
       
       In Afghanistan droht noch viel größeres Leid als das, was wir derzeit
       sehen. Und es nicht abwegig zu befürchten, dass die Welt nicht mehr
       hinschaut, wenn die westlichen Ausländer und die Ortskräfte ausgereist
       sind.
       
       23 Aug 2021
       
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