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       # taz.de -- Neue Regelungen für Clubs in Berlin: 2G ist der Anfang des Neuanfangs
       
       > Der Senat erlaubt Clubs, für Genesene und Geimpfte wieder zu öffnen.
       > Getestete müssen draußen bleiben. Ein logischer Schritt in die richtige
       > Richtung.
       
   IMG Bild: Macht das Berghain bald wieder richtig auf, also nicht nur für Kunst – das ist hier die Frage!
       
       „Wir sind die Ersten, die geschlossen wurden, und wir sind die Letzten, die
       wieder öffnen dürfen“, hatte [1][Pamela Schobeß Anfang des Jahres gesagt].
       Die Vorsitzende der Clubcommission wies damit auf die perspektivisch
       äußerst schwierige Lage der – wie es im Juristendeutsch heißt –
       „Tanzlustbarkeiten“ in der Coronapandemie hin.
       
       Wenn der Satz stimmt, kann man ihn endlich auch optimistisch
       interpretieren: Der Senat hat am Dienstag entschieden, dass Clubs und
       Diskos ab diesem Samstag wieder öffnen dürfen – für Geimpfte und Genesene,
       nicht aber für lediglich negativ auf Covid Getestete. Nach dieser Lesart
       wäre die Pandemie [2][weitgehend überwunden]. Also alles gut?
       
       Bei seiner Entscheidung hatte Rot-Rot-Grün freilich keine Wahl: Vor zehn
       Tagen [3][hatte das Verwaltungsgericht das pauschale Tanzverbot] für die 2G
       genannte Gruppe aufgehoben. Geklagt hatte eine Disko, und im Senat hatte
       man auf den Gang in die nächste Instanz verzichtet. Erneut hat also die
       Justiz die Ausübung wesentlicher Rechte gegen die Politik durchgesetzt.
       
       Bei der Clubcommission wurde über den Erfolg vor Gericht aber nicht nur
       gejubelt. Getesteten das Tanzen nicht zu erlauben sei eine
       „Stigmatisierung“. Man wolle ein „inklusives Nachtleben und nicht Leute
       ausgrenzen“. Das ist ein hehrer Anspruch ganz in der Tradition der
       Aufklärung; er ist aber dennoch überdenkenswert.
       
       Da ist zum einen die Frage, wie viele jener Menschen, die aufgeklärt tanzen
       und feiern gehen wollen, noch keine zwei Anti-Corona-Pikse bekommen haben.
       Auch wenn die Impfquote zuletzt langsamer stieg: Sie stieg, gerade in den
       unteren, partyrelevanten Altersgruppen.
       
       Zudem steht der vermeintlichen Stigmatisierung jener, die nur einen Test
       vorweisen können, das Sicherheitsbedürfnis der Geimpften und Genesenen
       gegenüber. Viele werden sich entspannter auf die Party einlassen, wenn das
       Infektionsrisiko auf der Tanzfläche so weit wie möglich reduziert wird –
       etwa durch den Ausschluss der dritten G-Gruppe und – wenn sie ganz
       verantwortungsvoll vorgehen – durch einen Selbsttest bei sich.
       
       Impfen ist bekanntermaßen die einzige nachhaltige Methode im Kampf gegen
       Corona; sie steht allen Clubgänger*innen offen. Die Clubs können also
       guten Gewissens mit der Planung und der Vorbereitung des
       Nachcorona-Herbstes beginnen.
       
       31 Aug 2021
       
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   DIR Bert Schulz
       
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