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       # taz.de -- Aktuelle Nachrichten in der Coronakrise: „Durchhalten bis zum Frühjahr“
       
       > Deutschland erklärt immer mehr Länder zu Hochrisikogebieten. Jens Spahn
       > verspricht weniger Kontaktbeschränkungen, zumindest für Geimpfte.
       
   IMG Bild: Will, dass wir noch bis Frühjahr durchhalten: Gesundheitsminister Jens Spahn
       
       ## Spahn ruft zum Durchhalten auf
       
       Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) ruft laut Bild zum „Durchhalten
       bis zum Frühjahr“ auf und warnt vor einer Überlastung des
       Gesundheitssystems. Dies habe Spahn heute in einer fraktionsoffenen Sitzung
       der CDU/CSU-Bundestagsfraktion gesagt, berichtet das Blatt unter Berufung
       auf Teilnehmerangaben. Demnach kündigte Spahn an, dass „drei von vier
       Deutschen künftig keine Kontaktbeschränkungen erleben“ werden. Grund für
       mögliche Einschränkungen sei, dass noch nicht so viele geimpft seien, dass
       eine Belastung des Gesundheitswesens ausgeschlossen sei. „Jeder, der nicht
       geimpft ist, wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit in den nächsten Monaten
       anstecken“, wird der Minister zitiert. (rtr)
       
       ## Italien erhält Corona-Hilfsfonds
       
       Italien hat 24,9 Milliarden Euro und damit seine erste Tranche aus dem
       Corona-Hilfsfonds der Europäischen Union erhalten. Das Land soll insgesamt
       191,5 Milliarden Euro an Krediten und Zuschüssen aus dem Topf von 800
       Milliarden Euro bekommen, mit dem die EU den Wiederaufbau nach der
       Coronakrise anschieben will. „Es ist eine einmalige Chance für Italien, die
       Wirtschaft wieder anzukurbeln und eine nachhaltige Zukunft für die nächsten
       Generationen zu schaffen“, erklärt der italienische EU-Wirtschaftskommissar
       Paolo Gentiloni. (rtr)
       
       ## Neuer Höchstwert in Russland
       
       Russland meldet mit 815 Todesfällen in Verbindung mit dem Coronavirus einen
       neuen Höchstwert nach 808 Toten am Vortag. Zudem wurden binnen 24 Stunden
       22.277 Neuinfektionen bestätigt. Die Zahl der täglich nachgewiesenen
       Ansteckungen ist seit dem Höchststand im Juli, für den die ansteckendere
       Delta-Variante und eine geringe Impfquote verantwortlich gemacht werden,
       langsam zurückgegangen. Der Moskauer Bürgermeister verweist zudem darauf,
       dass sich die Zahl der täglichen Krankenhauseinweisungen in der Hauptstadt
       in den vergangenen sechs Wochen halbiert habe und die Belegung der
       Klinikbetten auf dem niedrigsten Stand seit April sei. (rtr)
       
       ## Türkei, USA und Israel sind Hochrisikogebiete
       
       Die Bundesregierung stuft einem Medienbericht zufolge die Türkei, die USA
       und Israel zu Hochrisikogebieten hoch. Betroffen von der Hochstufung seien
       zudem Montenegro und Vietnam, berichten die Zeitungen der Funke
       Mediengruppe. Portugal sei dagegen kein Hochrisikogebiet mehr, mit Ausnahme
       von Lissabon und der Algarve. Die Hochstufung solle im Fall der meisten
       genannten Länder in der Nacht zu Sonntag in Kraft treten. (rtr)
       
       Im Fall der Türkei solle die Hochstufung mit Rücksicht auf die große Zahl
       von Reisenden mit türkischem Migrationshintergrund dagegen erst ab der
       Nacht zu Dienstag gelten, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf
       Regierungskreise. Einreisende aus Hochrisikogebieten ohne Impf- oder
       Genesenen-Nachweis müssen in eine zehntägige Quarantäne. Die Quarantäne
       kann frühestens nach fünf Tagen mit einem negativen Coronatest beendet
       werden. (rtr)
       
       ## Gesundheitsministerium verteidigt Impfmonitoring
       
       Das Bundesgesundheitsministerium betont, dass die Daten für die Impfquoten
       in Deutschland die aktuelle Lage darstellten. Das digitale Impfmonitoring
       bilde die Lage „sehr gut ab“, sagt ein Ministeriumssprecher in Berlin. In
       Einzelfällen könne es zwar sein, dass es vor allem bei den Erstimpfungen zu
       einer Untererfassung komme. Insgesamt aber seien die Daten sehr
       zuverlässig. (rtr)
       
       ## Auffrischungsimpfung in Israel ab 50
       
       Zur Eindämmung der hochansteckenden Deltavariante hat Israel das
       Mindestalter für eine Auffrischungsimpfung des Corona-Impfstoffs von 60 auf
       50 Jahre herabgesetzt. Auch den Beschäftigten im Gesundheitswesen soll die
       Booster-Impfung angeboten werden. Anspruchsberechtigt sind „Menschen über
       50, Beschäftigte im Gesundheitswesen, Menschen mit schweren Risikofaktoren
       für das Coronavirus, Gefangene und Wärter“, teilt das
       Gesundheitsministerium mit. (rtr)
       
       ## Privilegien nicht für Getestete
       
       Weltärzte-Präsident Frank Ulrich Montgomery fordert Privilegien nur für
       Geimpfte und Genesene, nicht aber für Getestete. Schließlich gehe es bei
       der Frage einer Impfung nicht nur um die Gesundheit des Einzelnen, sondern
       um die Verhinderung der Infektion insgesamt. „Wir müssen das Stattfinden
       einer jeden Infektion verhindern“, sagt Montgomery im „Deutschlandfunk“.
       „Denn in jeder Infektion kann eine neue Mutation entstehen.“ So hätten auch
       die USA jüngst erst vor neuen Virus-Varianten gewarnt. Man hätte ein
       Riesenproblem, sollte es eine Variante so ansteckend wie Delta und so
       tödlich wie das Ebola-Virus geben. Dass sich auch Geimpfte in einzelnen
       Fällen erneut infizierten, sei kein maßgeblicher Faktor. „Unter 42
       Millionen Geimpften hat es 7.200 Impfdurchbrüche gegeben.“ (rtr)
       
       ## In Norwegen bald alle Impfwilligen durchgeimpft
       
       In Norwegen können der Regierung zufolge bis Mitte nächsten Monats alle
       Impfwilligen vollständig gegen das Coronavirus geimpft werden. Norwegen
       werde in den kommenden Wochen eine Million zusätzlicher Impfdosen erhalten
       und könne damit sein Impfprogramm beschleunigen, teilt Ministerpräsidentin
       Erna Solberg mit. Damit sei man in der Lage, dass alle Erwachsenen über 18
       Jahren ihre Impfung in den ersten beiden Septemberwochen abschließen
       könnten. (rtr)
       
       ## Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 30,1
       
       Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet 5.578 neue Positivtests. Das sind
       2.130 mehr als am Freitag vor einer Woche, als 3.448 Neuinfektionen
       gemeldet wurden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 30,1 von 27,6 am
       Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in
       den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. 19
       weitere Menschen starben im Zusammenhang mit dem Virus. Damit erhöht sich
       die Zahl der gemeldeten Todesfälle binnen 24 Stunden auf 91.853. Insgesamt
       fielen in Deutschland bislang mehr als 3,81 Millionen Coronatests positiv
       aus. (rtr)
       
       ## Paralympics ohne Publikum
       
       Die Paralympischen Spiele ab dem 24. August in Tokio werden größtenteils
       ohne Zuschauer stattfinden. Die Organisatoren einigten sich auf eine
       Zuschauerbegrenzung ähnlich wie bei den Olympischen Spielen, da sich die
       Hauptstadt weiterhin im Lockdown befindet wegen der ansteigenden
       Corona-Infizierungen. (rtr)
       
       ## Leichte Zunahme von Corona-Impfungen
       
       Die Bundesländer Sachsen, Baden-Württemberg und Hamburg melden eine leichte
       Zunahme an Corona-Impfungen. „Die Zahl der Impfungen hat seit dem Ende der
       Sommerferien deutlich angezogen“, teilt die Sozialbehörde in Hamburg dem
       Redaktionsnetzwerk Deutschland einem Vorabbericht zufolge mit. Besonders
       werde der Impfstoff der Firma Johnson&Johnson in Hamburg vermehrt
       nachgefragt – vermutlich, weil bei diesem Vakzin keine Zweitimpfung nötig
       sei, mutmaßt der Sprecher der Sozialbehörde. Auch in Baden-Württemberg und
       Sachsen sprechen die Behörden von einem leichten Anstieg der täglichen
       Impfungen. (rtr)
       
       ## Mehr als 205 Millionen Infektionen weltweit
       
       Weltweit haben sich mehr als 205,2 Millionen Menschen nachweislich mit dem
       Coronavirus angesteckt. Das ergibt eine Reuters-Erhebung auf Grundlage
       offizieller Daten. Danach starben mehr als 4,5 Millionen Menschen in
       Zusammenhang mit dem Virus, seit es im Dezember 2019 erstmals im
       chinesischen Wuhan nachgewiesen wurde. Nach den USA weist Brasilien mit
       mehr als 565.000 die meisten Todesfälle auf. Dort wurden mehr als 20,2
       Millionen Ansteckungsfälle nachgewiesen. Weltweit ist das der dritthöchste
       Wert nach den USA und Indien. (rtr)
       
       13 Aug 2021
       
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