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       # taz.de -- Urteil in Korruptionsprozess: Strache für schuldig befunden
       
       > In Österreich ist der frühere Vizekanzler Heinz-Christian Strache vor
       > Gericht schuldig gesprochen worden. Wegen Bestechlichkeit erhält er eine
       > Bewährungsstrafe.
       
   IMG Bild: Gericht spricht Heinz-Christian Strache für schuldig
       
       Wien/Berlin afp/taz | Österreichs früherer Vizekanzler Heinz-Christian
       Strache ist am Freitag von einem Wiener Gericht wegen Bestechlichkeit
       schuldig gesprochen worden. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.
       
       Strache wurde in einem Korruptionsfall im [1][Zusammenhang mit der
       Ibiza-Affäre] zu einer 15-monatigen Haftstrafe auf Bewährung verurteilt,
       wie Richterin Claudia Moravec-Loidolt verkündete. Der frühere Parteichef
       der rechtspopulistischen FPÖ soll gegen Parteispenden und private
       Vergünstigungen zugunsten einer Privatklinik Einfluss auf ein Gesetz
       genommen haben.
       
       Zum [2][Abschluss des Korruptionsprozesses] hat die Staatsanwaltschaft ihm
       deshalb Bestechlichkeit im Amt vorgeworfen. Im Prozess sei klar
       nachgewiesen worden, dass Strache aus wirtschaftlichen Interessen Einfluss
       auf das Gesetz genommen habe, sagte Oberstaatsanwalt Bernhard Weratschnig
       am Freitag in seinem Schlussplädoyer. Der Politiker soll demnach
       Parteispenden und Urlaube als Gegenleistung erhalten haben.
       
       Das Argument, die im Raum stehenden Spenden in Höhe von 2.000 und 10.000
       Euro seien nicht übermäßig hoch, ließ der Staatsanwalt nicht gelten. „Jeder
       Euro ist zu viel“, sagte Weratschnig.
       
       ## Ibiza-Video mit Folgen
       
       Es ist das erste Strafverfahren gegen Strache infolge der sogenannten
       Ibiza-Affäre. Der Prozess war im Juli vertagt worden, weil Hinweise auf
       eine zweite Parteispende auftauchten. Auf der Anklagebank sitzt neben
       Strache auch Klinik-Chef Walter Grubmüller. Strache wies jegliches
       strafwürdiges Verhalten zurück.
       
       Die Ibiza-Affäre hatte im Mai 2019 zum Bruch der Koalition zwischen der ÖVP
       von Bundeskanzler Sebastian Kurz und der FPÖ und zu vorgezogenen Neuwahlen
       geführt. Ein [3][heimlich auf Ibiza gedrehtes Enthüllungsvideo] hatte
       gezeigt, wie Strache vor der Parlamentswahl 2017 einer vermeintlichen
       russischen Oligarchen-Nichte im Gegenzug für Wahlkampfhilfe Staatsaufträge
       in Aussicht stellte. Bei den Ermittlungen zu der Affäre fanden Beamte auf
       Straches Handy weitere Hinweise auf Bestechung.
       
       27 Aug 2021
       
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