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       # taz.de -- Kiels Handballer deklassieren Flensburg: Klare Verhältnisse im Norden
       
       > Meister THW Kiel nimmt die verletzungsgeschwächte SG Flensburg-Handewitt
       > mit 33:22 auseinander. Ein früher Fingerzeig in der Meisterschaft?
       
   IMG Bild: Nicht auf Augenhöhe: Kiels Henrik Pekeler trifft ins Flensburger Tor
       
       Von „9.000 Neuzugängen“ sprach THW-Trainer Filip Jicha vor dem Spiel und
       meinte die mit 2G-Regel erstmals wieder zugelassene Großkulisse in der
       Kieler Arena. Die sah aus Kieler Sicht ein 33:23-Handball-Fest, dessen
       Sieger schon weit vor dem Schlusspfiff feststand, sodass die letzte
       Viertelstunde zum reinen Schaulaufen für die Gastgeber wurde.
       
       Es ist [1][erst elf Wochen her], dass die Kieler sich in der letzten Minute
       der abgelaufenen Saison den Meistertitel vor den Flensburgern sicherten.
       Aber zwei Wochen in der neuen Saison genügten, um die beiden Dauerrivalen
       wie ungleiche Gegner aussehen zu lassen.
       
       Hinter den Flensburgern liegt eine fürchterliche Woche. Erst gaben sie in
       der vermeintlichen Pflichtaufgabe gegen Erlangen kurz vor Schluss noch den
       sicher geglaubten Sieg her, dann verloren sie zum Auftakt der Champions
       League in eigener Halle gegen den Titelverteidiger FC Barcelona – und nun
       die Packung in Kiel.
       
       Zu allem Überfluss ist die Liste verletzter Stammspieler durch den Ausfall
       von Magnus Röd (Anriss der Patellasehne) noch länger geworden. Gegen Kiel
       fehlte ein kompletter Rückraum, sodass Trainer Maik Machulla im Gegensatz
       zum häufig wechselnden Jicha kaum Alternativen von der Bank bringen konnte
       und den A-Jugendlichen Oscar von Oettingen einsetze.
       
       ## Flensburgs Trainer war bedient
       
       Der sichtlich verstimmte Machulla wollte den Auftritt seiner Mannschaft
       trotzdem nicht mit der Verletztenliste rechtfertigten. „Klar ist das ein
       Nachteil für uns“, sagte er. „Aber ich habe heute die nötige Bereitschaft
       in der Abwehr nicht gesehen. Wir müssen uns bewusst sein, dass wir mehr
       investieren müssen.“
       
       Dann ging er noch ins Detail: „Wenn ich sehe, dass Patrick Wiencek so gut
       im Zentrum steht, kann ich nicht bis zur 59. Minute versuchen, den Kreis
       anzuspielen.“ Nur zu Beginn beider Halbzeiten gelang es der SG, das Spiel
       einigermaßen offen zu halten. Doch dann folgten jeweils Phasen, in der die
       Kieler angetrieben von den euphorischen Zuschauer:innen in einen Lauf
       kamen. Vom Kieler Sechs-Tore-Lauf zwischen der 37. und 45. Minute erholten
       sich die Flensburger nicht mehr.
       
       Auch für Jicha war die Abwehr seines Teams der Schlüssel zum Erfolg. Hinter
       Wiencek und Hendrik Pekeler glänzte Torwart Niklas Landin einmal mehr mit
       einer Weltklasseleistung. Im Angriff waren die beiden Norweger Sander
       Sagosen und Harald Reinkind mit zusammen zwölf Treffern erfolgreich. So
       blickt der THW mit drei Siegen in der Bundesliga und einem in der Champions
       League beim belarussischen Meister HC Brest auf einen gelungenen
       Saison-Auftakt.
       
       Bei der SG kündigte Geschäftsführer Dierk Schmäschke derweil an, nach
       Verstärkungen zu suchen. „Aber das ist in dieser Zeit nicht so einfach. Und
       es muss auch passen und Sinn machen“, sagte der Manager.
       
       19 Sep 2021
       
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   DIR Ralf Lorenzen
       
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