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       # taz.de -- Überschwemmungen im Sudan: 84 Tote durch Regenfluten
       
       > Im Sudan und dem benachbarten Südsudan hat der Monsunregen eine
       > Flutkatastrophe verursacht. Grund ist auch die Erwärmung des Indischen
       > Ozeans.
       
   IMG Bild: Überflutete Straße nach schweren Regenfällen in Khartum, Sudan
       
       Berlin taz | Große Teile des Sudan werden seit Beginn der diesjährigen
       Regenzeit von schweren Überschwemmungen heimgesucht. Das
       UN-Koordinierungsbüro für humanitäre Hilfe (OCHA) teilte mit, in den
       Regionen entlang des Nils, der das Land durchfließt, seien seit Juli mehr
       als 100.000 Menschen von den Fluten betroffen. Insgesamt gebe es 84
       Todesopfer, weitere 67 Menschen seien verletzt worden, sagte ein Sprecher
       des sudanesischen Zivilschutzes am Montag laut AFP. Ein Teil der Todesopfer
       sei ertrunken. Andere Menschen seien durch Stromschläge und den Einsturz
       von Häusern getötet worden.
       
       Nach Angaben des Zivilschutzsprechers wurden mehr als 8.400 Häuser
       zerstört. An weiteren 27.000 Häusern seien Schäden entstanden. In den
       vergangenen beiden Wochen wurden weitere besonders heftige Regenfälle
       vorhergesagt. Ein [1][Bericht des katarischen TV-Senders al-Dschasira] von
       Anfang der Woche zeigt die Lage in dem Dorf Nuwela, in dem viele der
       ohnehin nur behelfsmäßigen Behausungen von den Wassermassen weggespült
       worden sind. Der Ort ist wie viele andere nur noch per Boot zu erreichen,
       Menschen waten durch hüfthohes Wasser. Eine Bewohnerin sagt, sie habe nur
       einen Schrank retten können, aber er sei auch zerstört. Sie wisse nicht,
       wie es für sie weitergeht.
       
       Während der Norden und Westen des Sudan wüstenartig ist und kaum Regen
       erhält, ist der zentrale Süden vom jährlichen Monsun betroffen. Die
       durchschnittlichen Regenmengen dort ähneln denen in Deutschland. Aber so
       viel Regen wie jetzt habe es seit Jahren nicht gegeben, heißt es bei
       al-Dschasira. Auch die Felder seien zerstört worden. Hilfe von der
       Regierung gebe es bisher keine.
       
       Noch schlimmer ist die Lage im Nachbarland Südsudan. Nach UN-Angaben waren
       dort schon Ende August 380.000 Menschen von Überschwemmungen betroffen.
       2020 erlebte das bettelarme Land, das sich vor zehn Jahren vom Sudan
       loslöste und danach in einen mehrjährigen Bürgerkrieg geriet, eine noch
       schwerere Flutkatastrophe, von der 700.000 Menschen betroffen waren. Dabei
       hat der Klimawandel in den drei Jahrzehnten bis 2011 in der Region
       eigentlich zu einem Rückgang der Niederschläge um 15 bis 20 Prozent
       geführt, heißt es in einer Studie der Entwicklungsorganisation USAID. Doch
       in den vergangenen Jahren hat eine [2][Erwärmung des Indischen Ozeans die
       Regenmengen steigen] lassen.
       
       14 Sep 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.youtube.com/watch?v=JvWcLggofEM
   DIR [2] /Klimabedingte-Wetterextreme/!5643140
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Stefan Schaaf
       
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