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       # taz.de -- Grüne gegen rechte Hetze: Alle 100 Meter ein grünes Plakat
       
       > Die Grünen hängen weitere 200 Wahlplakate in Zwickau auf. Damit gehen sie
       > eigenhändig gegen die Hetze der rechtsextremen Splitterpartei „III. Weg“
       > vor.
       
   IMG Bild: Plakate hängen jetzt in Zwickau: Wolfgang Wetzel von den Grünen in Sachsen
       
       Zwickau taz | „In Deutschland we don't say: „Nie wieder Faschismus“. In
       Deutschland we say „Hängt die Grünen, ist rechtsstaatlich und
       demokratisch“, schreibt eine [1][Twitter-Userin].
       
       Die [2][Empörung] über die Entscheidung des Chemnitzer Landgerichts war im
       Netz groß: Wenn die Wahlplakate [3][der rechtsextremen Splitterpartei „Der
       III.Weg“] 100 Metern Abstand zu Plakaten der Grünen haben, dürfen sie in
       Zwickau hängen bleiben. Es sei „unklar, wer überhaupt angesprochen wird“,
       denn damit könnten Wähler*innen als auch Politiker*innen der Grünen
       gemeint sein, hieß es in der Begründung für den Beschluss.
       
       Die Entscheidung des Gerichts, die von rechten Befürworter*innen als
       gelungene Provokation gefeiert wurde, wollte der Grünen-Landesverband in
       Sachsen nicht auf sich sitzen lassen und startete am Mittwochabend eine
       Gegenaktion. Unter dem Slogan „Demokrat*innen nicht hängen lassen“ riefen
       sie zu einer Solidaritätsplakatieraktion auf, um doch noch das Verbot der
       hetzerischen Plakate zu erreichen.
       
       Mehr als 30 Menschen befestigten dafür am Mittwochabend 200 weitere
       Grünen-Wahlplakate an Laternen in Zwickau. Damit dürften sie den gebotenen
       Mindestabstand zwischen den rechten Postern und ihrer Wahlwerbung
       unterbieten.
       
       [4][Der Zwickauer Kreisverband der Grünen hatte zuvor gegen die
       hetzerischen Plakate Anzeige erstattet.] Gegen die Entscheidung des
       Chemnitzer-Landgerichts von Montag will die Stadt Zwickau Beschwerde beim
       Oberverwaltungsgericht Bautzen einlegen. In Bayern, wo ebenfalls derartige
       Plakate des „III. Wegs“ aufgetaucht waren, werden diese grundsätzlich von
       der Polizei abgehängt.
       
       Der SPD-Politiker Jung, der gleichzeitig Leipziger Oberbürgermeister ist,
       nannte die Wahlplakate zuvor „blanke Hetze“. Er könne nicht verstehen, dass
       der Slogan nicht verboten werde. „In meinen Augen ist das nicht Ausdruck
       von Meinungsfreiheit – das ist ein Mordaufruf. Ein Aufruf zur Gewalt darf
       im öffentlichen Raum nicht geduldet werden. Dieses Plakat ist kein
       Wahlkampf, sondern Hass. Das verstößt krass gegen die politischen
       Grundregeln in unserer Demokratie.“ (mit dpa)
       
       16 Sep 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://twitter.com/MomozumKreis/status/1437740430091771904
   DIR [2] /Urteil-zu-den-Plakaten-vom-III-Weg/!5797476
   DIR [3] /Neonazi-Szene-in-der-Krise/!5769404
   DIR [4] /Plakate-der-Nazi-Partei-III-Weg/!5797283
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Linda Gerner
       
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