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       # taz.de -- Theatertipps der Woche: Was Theater sein kann
       
       > Reflektionen zum Genre mit „Golem“ im RambaZamba, dem FIND-Festival und
       > Neuem vom „Krisenzentrum für weibliche Komik“ in der
       > Sophiensaele-Mediathek.
       
   IMG Bild: Eröffnet das F.I.N.D.-Festivals an der Schaubühne: „Love“
       
       Das Thema künstliche Intelligenzen und künstliche Wesen steht ja nicht erst
       seit der Digitalisierung auf der Agenda. Schon seit die Technisierung die
       Übergänge zwischen Leben und Maschine immer unübersichtlicher werden ließ,
       befassen die Künste sich mit der Sache. Letzte Woche kam [1][im DT
       „Frankenstein“ heraus]. Nun steht im Theater Ramba Zamba die Geschichte des
       „Golem“ auf dem Programm. Das ist die alte Legende eines aus Lehm
       geschaffen menschenähnlichen Wesens, dem im 16. Jahrhundert der Prager
       Rabbi Löw mit Hilfe von Buchstabenmystik Leben einhauchte wie einst Gott
       dem aus Lehm gebildeten ersten Menschen Adam.
       
       Für Bernd Freytag und Jacob Höhne wird die Legende nun zum Sinnbild für das
       Zusammenspiel der Künste im Theater, das Bildende und Darstellende Kunst,
       Musik, Tanz und andere Ausdrucksformen immer wieder zusammenfügt, um seine
       Kunst zu vollenden: bis sich die Baussteine des Golems schließlich „zu
       einem großen Organismus der Sprachen und Körper vereinigen“, wie das
       Theater auf seiner Webseite schreibt – und damit eine ziemlich gültige
       Definition abgibt, was Theater im besten Fall sein kann ([2][Theater Ramba
       Zamba]: „Golem“, 1., 2., 5. Oktober, jeweils 19:30 Uhr; 3. Oktober, 18
       Uhr).
       
       ## FIND-Festival und Knochenkunde
       
       Was Theater sein kann, davon versucht seit langem die [3][Schaubühne] mit
       ihrem Theaterfestival Festival Internationale Neue Dramatik (FIND) auch
       international einen Überblick zu geben, das diese Woche von Alexander
       Zeldin mit „Love“ eröffnet wird, einer Koproduktion des National Theatre in
       London und des Pariser Odéon Theaters. Es geht um unterschiedliche
       Bewohner:innen einer Notunterkunft des Sozialamts und die
       Ungerechtigkeit dieser Gesellschaft, in der die Kluft zwischen Arm und
       Reich immer größer wird ([4][„Love“], 30. September, 1. + 2. Oktober).
       Weitere Highlights werden Arbeiten des russischen Regisseurs Kirill
       Serebrennikov („Outside“) und der spanischen Extremperformerin Angelica
       Liddell („Liebestod“) sein.
       
       In den [5][Sophiensälen] mischt sich das fantastische „Krisenzentrum für
       weibliche Komik“ in aktuelle Identitätsdebatten ein, dem die Regisseurin
       und Performerin Vanessa Stern vorsteht. „Wer war Frieda?“ ist die große
       Frage, die „elf alte Frauen“ (Selbstbeschreibung!) in Sterns neuester
       Arbeit „Gebeine. Die Frieda, die ich meine“ anhand einiger Knochen zu
       beantworten versuchen. Auf Grund der aktuellen Situation wurde das Projekt
       als Film realisiert, der bis zum 7. November auf der digitalen Bühne der
       Sophiensäle zu sehen ist (Programm Mediathek: [6][sophiensaele.com/de];
       Projektseite: [7][www.diefriedadieichmeine.de]).
       
       27 Sep 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Theatertipps-fuer-Berlin/!5802416
   DIR [2] https://rambazamba-theater.de/inszenierungen/der-golem/
   DIR [3] https://www.schaubuehne.de/de/seiten/find-2021.html
   DIR [4] https://www.schaubuehne.de/de/produktionen/love.html?ID_Vorstellung=4615&m=398
   DIR [5] https://sophiensaele.com/de
   DIR [6] https://sophiensaele.com/de
   DIR [7] https://www.diefriedadieichmeine.de/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Esther Slevogt
       
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