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       # taz.de -- Friedensnobelpreis für Ressa und Muratow: Ausgezeichneter Journalismus
       
       > Der diesjährige Friedensnobelpreis geht an die Journalist*innen Maria
       > Ressa und Dmitri Muratow. Beide setzen sich für Demokratie und
       > Pressefreiheit ein.
       
   IMG Bild: Die philippinische Journalistin Maria Ressa
       
       Oslo rtr/afp | Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die
       Journalisten Maria Ressa von den Philippinen und Dmitri Muratow aus
       Russland. Beide würden „mutig“ für die Meinungsfreiheit in ihren Ländern
       kämpfen, sagte die Vorsitzende des norwegischen Nobelkomitees, Berit
       Reiss-Andersen, am Freitag in Oslo. Die Meinungsfreiheit sei „eine
       Voraussetzung für Demokratie und dauerhaften Frieden“. (Den Stream zur
       Bekanntgabe des Nobelkomitees finden Sie [1][hier])
       
       Ressa und Muratow „stehen stellvertretend für alle Journalisten, die dieses
       Ideal in einer Welt verteidigen, in der Demokratie und Pressefreiheit immer
       ungünstigere Bedingungen vorfinden“, sagte Reiss-Andersen weiter.
       
       Der 59-jährige [2][Muratow ist Mitgründer und Chefredakteur der
       unabhängigen russischen Zeitung] Nowaja Gaseta. In dieser Funktion habe er
       „seit Jahrzehnten unter immer schwieriger werdenden Bedingungen die
       Meinungsfreiheit in Russland verteidigt“.
       
       Für die Nowaja Gaseta hatte auch die vor 15 Jahren ermordete und mehrfach
       ausgezeichnete Journalistin Anna Politkowskaja geschrieben. Der Mord ist
       bis heute nicht vollständig aufgeklärt. Die Zeitung wirft den russischen
       Behörden vor, aus politischen Gründen kein Interesse an einer Aufklärung
       des Falls zu haben.
       
       Die 58-jährige [3][Ressa hatte 2012 in den Philippinen mit weiteren
       Kollegen das Investigativmedium Rappler] gegründet. Sie kämpfe so gegen
       „den Machtmissbrauch und den wachsenden Autoritarismus in ihrem
       Heimatland“, sagte Reiss-Andersen. So habe sie kritisch über die
       „umstrittene, mörderische Anti-Drogen-Kampagne“ von Präsident Rodrigo
       Duterte berichtet.
       
       Die Verleihung des Friedensnobelpreises soll im Dezember in Oslo
       stattfinden. Das Preisgeld beträgt zehn Millionen schwedische Kronen (rund
       980.000 Euro). Im vergangenen Jahr war das Welternährungsprogramm (WFP) der
       Vereinten Nationen ausgezeichnet worden.
       
       8 Oct 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.youtube.com/watch?v=7xRsj4oBixs
   DIR [2] /Giftanschlag-auf-kremlkritische-Zeitung/!5754761
   DIR [3] /Pressefreiheit-in-den-Philippinen/!5692627
       
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