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       # taz.de -- Nach Whistleblowing gegen Facebook: Kontrollfunktion für Kinder vorgestellt
       
       > Der Konzern hat auf die Kritik reagiert und neue Schutzmaßnahmen für
       > Kinder präsentiert. Expert:innen zweifeln aber an der Wirksamkeit.
       
   IMG Bild: Wirklich so kinderfreundlich? Hier der Messenger Kids
       
       New York ap | Facebook hat mehrere neue Funktionen vorgestellt, die Kinder
       bei der Nutzung seiner Plattformen besser schützen sollen. Nach
       vernichtenden [1][Aussagen der früheren Facebook-Managerin Frances Haugen]
       über die negativen Auswirkungen des Online-Netzwerks auf Minderjährige
       präsentierte Facebooks Vizepräsident für globale Angelegenheiten, Nick
       Clegg, die neuen Features am Sonntag in zwei US-Talkshows. Unter anderem
       sollen etwa Teenager angehalten werden, bei der Nutzung der Fotoplattform
       Instagram eine Pause einzulegen, und angestupst werden, wenn sie sich
       mehrfach die gleichen Inhalte anschauen, die als nicht angemessen
       eingestuft werden.
       
       Das Unternehmen mit Sitz in Menlo Park in Kalifornien plant außerdem neue
       Kontrollfunktionen für Eltern von Teenagern auf optionaler Basis, damit sie
       das Online-Verhalten ihrer Kinder besser im Blick haben. Kritikern ist all
       das aber zu vage und sie zweifeln an, dass die neuen Features überhaupt
       funktionieren. „Es gibt gewaltige Gründe, skeptisch zu sein“, sagte Josh
       Golin von der Organisation Fairplay, die Marketingmethoden mit Blick auf
       Kinder untersucht.
       
       Viele Kinder würden ohnehin mit Accounts online gehen, von denen ihre
       Eltern nichts wüssten, und es sei zweifelhaft, ob sie sich durch virtuelle
       Anstupser zu einer Pause bewegen lassen würden. Facebook müsse zeigen, wie
       genau es diese Pläne umsetzen wolle.
       
       Clegg sagte bei CNN, sein Unternehmen versuche permanent seine Produkte zu
       verbessern. „Wir können keinen Zauberstab schwenken, um das Leben aller
       perfekt zu machen.“ Facebook habe aber in den vergangen Jahren 13
       Milliarden Dollar investiert, um sicherzustellen, dass die Plattform sicher
       sei. 40.000 Angestellte arbeiteten genau an solchen Problemen.
       
       ## Vorwurf der Profitgier
       
       Whistleblowerin Haugen [2][hatte vor einem Senatsausschuss ihrem
       Ex-Arbeitgeber vorgeworfen], zwar um den Schaden zu wissen, den etwa
       Instagram bei einigen Jugendlichen anrichte, jedoch aus Profitgier
       Veränderungen unterlassen zu haben.
       
       Auf die Frage danach, ob die bei Facebook eingesetzten Algorithmen die
       Missinformationen vor dem Sturm auf das US-Kapitol am 6. Januar noch
       zusätzlich verbreitet hätten, sagte Clegg, ohne die Algorithmen würden
       Facebook-Nutzer noch mehr Hetze und Missinformation in ihren Timelines
       sehen. Die Algorithmen seien „riesige Spam-Filter“, sagte Clegg bei CNN und
       ABC.
       
       11 Oct 2021
       
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