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       # taz.de -- Nachrichten zur Regierungsbildung: Lauterbach für legales Cannabis
       
       > Die kontrollierte Abgabe könne Leben retten, so der Gesundheitspolitiker.
       > Wolfgang Schäuble will sich aus der ersten Reihe der CDU zurückziehen.
       
   IMG Bild: Karl Lauterbach: Gebt das Gras frei!
       
       ## Lauterbach für Cannabis-Legalisierung
       
       SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach spricht sich dafür aus, in einem
       möglichen Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP eine [1][Legalisierung
       von Cannabis] festzuschreiben. „Jahrelang habe ich eine
       Cannabis-Legalisierung abgelehnt. Mittlerweile komme ich als Arzt aber zu
       einem anderen Schluss: Immer häufiger wird dem illegal verkauften
       Straßencannabis neuartiges Heroin beigemischt, das sich rauchen lässt.
       Damit werden Cannabis-Konsumenten schnell in eine Heroin-Abhängigkeit
       getrieben“, sagt Lauterbach der Zeitung Rheinische Post (Mittwochausgabe).
       
       Mit einer Legalisierung von Cannabis ließe sich dem Handel mit
       verunreinigtem Haschisch ein Riegel vorschieben. „Ich bin deswegen dafür,
       dass wir in einem möglichen Koalitionsvertrag mit Grünen und FDP einen
       Passus zur legalen und kontrollierten Abgabe von Cannabis an Erwachsene
       formulieren.“ (rtr)
       
       ## Schäuble will nicht erneut in CDU-Vorstand
       
       Wolfgang Schäuble, über Jahrzehnte einer der prägenden Politiker der CDU,
       zieht sich aus der ersten Reihe zurück. Bei der Neuaufstellung der Partei
       will der bisherige Bundestagspräsident keine führende Rolle mehr
       übernehmen: „Für eine Kandidatur für den Bundesvorstand seiner Partei steht
       er nicht zur Verfügung“, sagte ein Sprecher Schäubles am Dienstag auf
       Anfrage. Zuvor hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe darüber
       berichtet.
       
       Im Bundestag will der 79-Jährige aber bleiben – anders als
       Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer und Wirtschaftsminister
       Peter Altmaier (beide CDU), die am Samstag den Verzicht auf ihr Mandat
       angekündigt hatten, um den Weg für jüngere Parteifreunde freizumachen. Der
       Sprecher verwies darauf, dass Schäuble in seinem Wahlkreis in Offenburg
       wieder das Direktmandat gewonnen hatte. „Er beabsichtigt, das Direktmandat
       über die volle Wahlperiode wahrzunehmen“, sagte er.
       
       Die CDU will nach ihrem historischen Debakel bei der Bundestagswahl auf
       einem Sonderparteitag den kompletten Bundesvorstand neu wählen. Ob der
       Parteitag noch im Dezember oder womöglich erst im Januar stattfinden wird,
       ist offen. Dem CDU-Präsidium gehört Schäuble bisher als Bundestagspräsident
       kraft seines Amtes an. Dieses wird aber nach der Bundestagswahl demnächst
       neu besetzt, es ist zu erwarten, dass es an die SPD als stärkste Fraktion
       im Bundestag geht.
       
       Mit Schäuble zieht sich ein weiterer, über viele Jahre prägender Politiker
       aus der ersten Reihe der CDU zurück. Schäuble sitzt seit 49 Jahren im
       Bundestag, war unter anderem Innen- und Finanzminister,
       Fraktionsvorsitzender im Bundestag und kurzzeitig auch Parteivorsitzender,
       bevor er mit Helmut Kohl politisch über die Spendenaffäre stürzte. Im
       Machtkampf zwischen CDU-Chef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder um die
       Kanzlerkandidatur hatte er sich im Frühjahr für Laschet starkgemacht. (dpa)
       
       ## Klingbeil: Sondierungspapier für Ampel bis Freitag
       
       SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil hat den Anspruch bekräftigt, bis Freitag
       [2][ein Sondierungspapier für die Bildung einer Ampel-Koalition] auf
       Bundesebene vorzulegen. Freitag sei der nächste Zeitpunkt, an dem man
       wieder in großer Runde zusammenkomme, sagt Klingbeil den Sendern RTL/ntv.
       „Unser Anspruch ist es, dann etwas auf den Tisch zu legen“, fügte er mit
       Blick auf seine Gespräche mit FDP-Generalsekretär Volker Wissing sowie dem
       Bundesgeschäftsführer der Grünen, Michael Kellner, hinzu.
       
       Die bisherigen Gespräche hätten gezeigt, dass es ein „gemeinsames
       Verständnis“ der sondierenden Parteien gebe, dass die nächste Regierung
       „Zukunftsaufgaben“ anpacken müsse. Zugleich betont Klingbeil mit Blick auf
       Freitag, dass man keinen Zeitdruck habe. (rtr)
       
       ## Scheuer fordert Benzinpreisbremse
       
       Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer fordert von der nächsten
       Bundesregierung die Einführung einer Benzinpreisbremse. „Rund zwei Drittel
       des Benzinpreises sind vom Staat mit Steuern und Abgaben beeinflusst“, sagt
       der CSU-Politiker der Bild-Zeitung. „Spätestens bei einem Preis von 1,99
       Euro pro Liter muss der Staat deshalb eingreifen und im Gegenzug die
       Steuern senken.“ Er forderte FDP-Chef Christian Lindner auf, eine
       entsprechende Preisbremse in den Gesprächen für ein Ampel-Bündnis
       durchzusetzen. (rtr)
       
       13 Oct 2021
       
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