URI: 
       # taz.de -- Inhaftierte Demonstranten in Myanmar: Junta kündigt Amnestie an
       
       > Tausende Menschen wurden in Myanmar nach dem Putsch festgenommen. Nun
       > sollen mehr als 5.000 von ihnen freikommen – viele jedoch nur unter
       > Bedingungen.
       
   IMG Bild: Drei-Finger-Gruß der Opposition bei regierungskritischem Protest in Yangon im Februar 2021
       
       Yangon afp | Anlässlich des buddhistischen Fests Thadingyut will [1][die
       Militärjunta in Myanmar] mehr als 5.000 inhaftierte Demonstranten
       freilassen. 5.636 Gefangene sollen noch vor Beginn des Fests im Oktober
       begnadigt werden und freikommen, wie Juntachef Min Aung Hlaing am Montag
       ankündigte. Um welche Gefangenen es sich handelt, gab er nicht bekannt. Für
       einige Inhaftierte sei die Freilassung an Bedingungen geknüpft.
       
       Mehr als 1.300 Gefangene würden unter der Bedingung freigelassen, dass sie
       sich verpflichten, keine weiteren Straftaten zu begehen, erklärte Hlaing.
       Dazu müssten sie ein entsprechendes Dokument unterzeichnen. Nach Angaben
       des Myanmar-Experten David Mathieson handelt es sich dabei um „eine Art
       Bewährung“. Der Deal bedeute „eine ständige und bedrohende Überwachung“,
       sagte er der Nachrichtenagentur AFP.
       
       Im Zuge der Proteste gegen die Militärjunta waren in den vergangenen
       Monaten tausende Menschen festgenommen worden, mehr als 7.300 von ihnen
       sitzen nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Assistance Association
       for Political Prisoners (AAPP) derzeit landesweit hinter Gittern. Bereits
       im Juni hatten die Behörden mehr als 2.000 Kritiker der Militärjunta aus
       den Gefängnissen entlassen, darunter zahlreiche Journalisten.
       
       Einer der Medienschaffenden, die sich noch immer in Haft befinden, ist der
       US-Journalist Danny Fenster. Er war im Mai festgenommen worden und sitzt im
       berüchtigten Insein-Gefängnis in der Metropole Yangon.
       
       Junta-Chef Hlaing war am Freitag wegen „unzureichender Fortschritte“ bei
       der Rückkehr zur Normalität nach dem Militärputsch im Februar [2][von einem
       Gipfeltreffen der Organisation südostasiatischer Staaten (Asean)
       ausgeschlossen worden]. Das Land soll bei dem Gipfel Ende Oktober
       stattdessen von einem „unpolitischen“ Vertreter repräsentiert werden.
       
       In ihrer Erklärung verwiesen die Asean-Außenminister auf einen
       Fünf-Punkte-Plan für Myanmar, auf den sich die Staats- und Regierungschefs
       bei einem Gipfel im April verständigt hatten. Experten werten den
       Ausschluss als politisches Signal an die Junta.
       
       Seit dem Militärputsch in Myanmar im Februar wurden nach UN-Angaben mehr
       als 1.100 Menschen bei von den Sicherheitskräften gewaltsam aufgelösten
       Protesten getötet. Mehr als 8.000 Menschen wurden demnach festgenommen.
       
       18 Oct 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Protest-in-Myanmar/!5795541
   DIR [2] /Suedostasiatischer-Staatenbund-Asean/!5808308
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Myanmar
   DIR Militärjunta
   DIR Freilassung
   DIR Asean
   DIR Schwerpunkt Myanmar
   DIR Schwerpunkt Myanmar
   DIR Bangladesch
   DIR Schwerpunkt Myanmar
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Myanmar neun Monate nach dem Putsch: Aung San Suu Kyi bleibt rebellisch
       
       Die Generäle wollen die gestürzte Regierungschefin offenbar jahrelang im
       Gefängnis verschwinden lassen. Doch es gibt Rückschläge für die Militärs.
       
   DIR Südostasiatischer Staatenbund Asean: Zahnloser Tiger zeigt etwas Krallen
       
       Die südostasiatischen Asean-Staaten laden Myanmars Putschführer Min Aung
       Hlaing von ihrem nächsten Gipfel aus.
       
   DIR Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar: Rohingya-Sprecher ermordet
       
       Mohib Ullah war der einflussreichste Vertreter der Rohingya-Flüchtlinge in
       Bangladesch und wurde von mutmaßlichen militanten Islamisten bedroht.
       
   DIR Myanmar nach dem Militärputsch: Zurück auf null
       
       Myanmar befindet sich seit dem Militärputsch im Februar im freien Fall. Die
       Minderheit der Karen führt den Kampf gegen das Militär fort – an der
       thailändischen Grenze.