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       # taz.de -- Sturmtief legt Bahn lahm: Fernverkehr abgeblasen
       
       > Die Bahn hat wegen eines Herbststurms den Zugverkehr in Teilen des Landes
       > eingestellt. Für die Nordsee gibt es Sturmflutwarnungen. Auch in
       > Frankreich gibt es Probleme.
       
   IMG Bild: Ignatz bringt Sturm ins Haar und eingestellten Bahnverkehr im Westen von Deutschland
       
       Berlin dpa/afp | Das Orkantief über Deutschland hat am Donnerstag zu
       starken Einschränkungen im Bahnverkehr geführt. In Thüringen, Sachsen und
       Sachsen-Anhalt sei der Bahnverkehr bis auf Weiteres eingestellt, teilte die
       Deutsche Bahn am Mittag mit. Wie es hieß, komme es wegen des Unwetters
       bundesweit zu Verspätungen und Zugausfällen.
       
       Schon am Vormittag hatte die Bahn mitgeteilt, dass in Nordrhein-Westfalen
       der Fernverkehr komplett eingestellt sei. Am frühen Nachmittag hieß es
       jedoch, der Zugverkehr werde dort auf ersten Strecken bereits nach und nach
       wieder aufgenommen. Es komme jedoch weiter zu Ausfällen und Verspätungen in
       weiten Teilen Deutschlands. Wie lange die Behinderungen andauerten, sei
       noch nicht abzusehen. So dauern die Aufräumarbeiten auf der Strecke
       Düsseldorf und Köln weiter an, auch sei die ICE-Strecke nach Wuppertal noch
       nicht befahrbar, sagte ein Sprecher.
       
       Besonders betroffen waren laut Bahn auch das Saarland, Hessen,
       Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern. „Hunderte Mitarbeitende sind
       im Einsatz, um Bäume und andere Hindernisse aus den Gleisen zu räumen,
       Oberleitungen zu reparieren und Schäden aufzunehmen“, teilte eine
       Sprecherin mit.
       
       Fahrgäste, die aufgrund des Unwetters ihre Reise verschieben wollen,
       könnten ihr gebuchtes Ticket ab sofort bis einschließlich sieben Tage nach
       dem Ende der Störungen einlösen.
       
       Die erste heftige Herbsturmfront des Jahres hatte in der Nacht zum
       Donnerstag weite Teile Deutschlands erfasst und für Schäden gesorgt. Nach
       Angaben von Feuerwehr und Rettungsdiensten stürzten vielerorts Bäume um,
       von gravierenderen Vorfällen war zunächst jedoch nichts bekannt.
       
       Der Deutsche Wetterdienst (DWD) verschärfte in der Nacht seine
       Sturmwarnungen für einen breiteren Streifen in der Mitte des Landes, über
       den das Zentrum des Sturmtiefs hinweg zog. Vom Saarland über
       Rheinland-Pfalz und Teile Hessens, Nordbayerns und Baden-Württembergs bis
       nach Sachsen-Anhalt und Thüringen galt eine Unwetterwarnung wegen
       orkanartiger Böen. Warnungen gab es außerdem für Höhenlagen in
       Mittelgebirgen wie dem Erzgebirge.
       
       ## Warnung vor Sturmflut
       
       Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie warnte unterdessen vor
       einer Sturmflut an der Nordsee sowie im Weser- und Elbegebiet. Das
       Nachmittag- beziehungsweise Abend-Hochwasser werde am Donnerstag an der
       Nordseeküste einen bis 1,50 Meter und im Weser- und Elbegebiet etwa 1,50
       Meter über dem Mittleren Hochwasser eintreten, hieß es. Weitere Sturmfluten
       am Freitag seien nicht ausgeschlossen. Der Scheitelpunkt in
       Hamburg-St.-Pauli soll am Donnerstag um kurz nach 18.00 Uhr erreicht
       werden. Er dürfte aber nur ganz knapp über der Sturmflutmarke liegen. Damit
       sind im gut durch Deiche geschützten Hafengebiet keine Schäden zu erwarten.
       
       ## Schäden auch in Frankreich
       
       In Frankreich ist nach dem Durchzug des Sturmtiefs für Zehntausende
       Menschen der Strom ausgefallen. Nach Angaben des Netzbetreibers Enedis
       waren am Donnerstag rund 250.000 Haushalte im Norden des Landes ohne Strom.
       
       Das Tief „Aurore“ war seit Mittwochnachmittag über den Norden Frankreichs
       hinweggezogen. Zahlreiche Bäume stürzten um, Häuser wurden abgedeckt. Auch
       hier war der Zugverkehr erheblich gestört. In der besonders betroffenen
       Region Normandie wurde der Bahnverkehr komplett eingestellt. Nach Angaben
       der staatlichen Bahngesellschaft SNCF war der Bahnbetrieb am
       Donnerstagmorgen von der Bretagne bis zum Elsass weiter deutlich
       beeinträchtigt. Erst im Laufe des späten Vormittags sollte er sich wieder
       normalisieren.
       
       21 Oct 2021
       
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