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       # taz.de -- BSI sieht teilweise „Alarmstufe Rot“
       
       > Lagebericht-Cybersicherheit: Die Bedrohung durch Cyberangriffe ist in
       > Deutschland deutlich gewachsen
       
       Von Marilena Piesker
       
       Die Bedrohung in Deutschland wächst: Immer häufiger legen Cyberkriminelle
       Unternehmen, Verwaltungen oder gar Krankenhäuser lahm. Das geht aus dem
       aktuellen Bericht zur Lage der IT-Sicherheit des Bundesamtes für Sicherheit
       in der Informationstechnik (BSI) hervor, den BSI-Präsident Arne Schönbohm
       zusammen mit Bundesinnenminister Horst Seehofer am Donnerstag vorgelegt
       hat. Seehofer bezeichnete die Gefährdungslage aktuell als „sehr hoch“,
       Schönbohm sprach bei manchen Bereichen sogar von „Alarmstufe Rot“. Schuld
       an der dramatischen Einschätzung seien Schönbohm zufolge immer
       professionellere Cyberkriminelle, eine zunehmende Vernetzung sowie der
       mangelhafte Umgang mit Schwachstellen. Vor allem das vergangene Jahr war
       laut Bericht geprägt von einer deutlichen Ausweitung cyberkrimineller
       Aktivitäten. Unter anderem wurden Angriffe beobachtet, in denen Kriminelle
       mit Ransomware versucht haben, in großem Stil Lösegeld von
       zahlungskräftigen Opfern zu erpressen. Teils nutzten die Täter*innen
       dazu Strategien, die bislang bloß in der Cyberspionage zu finden waren.
       Besonders beunruhigend: Die Zahl neu registrierter Varianten von
       Schadprogrammen lag mit 144 Millionen um 22 Prozent über dem Wert des
       letzten Jahres.
       
       Seehofer und Schönbohm rechnen künftig mit mehr Angriffen, die etwa die
       Stromversorgung oder Krankenhäuser gefährden könnten. Seehofer verwies auf
       einen Cyberangriff gegen die Europäische Arzneimittelbehörde, bei dem Daten
       über den Impfstoff von Biontech/Pfizer erbeutet wurden. Dennoch lobte
       Seehofer die Arbeit des BSI. Er würde Deutschland gern als Vorreiter in
       Sachen Cybersicherheit sehen. Offen blieb die Frage, warum deutsche
       Kommunen besonders „anfällig für gefährliche und folgenschwere Angriffe auf
       ihre IT-Sicherheit“ sind, wie die netzpolitische Sprecherin der
       Linksfraktion, Anke Domscheit-Berg, zuletzt monierte. Am vergangenen
       Wochenende hatten Hacker innerhalb weniger Stunden mehrere Behörden in
       Mecklenburg-Vorpommern lahmgelegt.
       
       22 Oct 2021
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Marilena Piesker
       
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