# taz.de -- „Sea-Watch 3“ mit 400 Menschen an Bord: Seenotretter finden keinen Hafen
> Nach mehreren Evakuierungen wartet die „Sea-Watch 3“ immer noch auf einen
> sicheren Hafen. Eine schwangere Frau brachte die italienische Küstenwache
> an Land.
IMG Bild: Die Sea-Watch 3 im Mittelmeer (Archivbild)
Rom/Berlin dpa | Die Crew des deutschen Seenotretter-Schiffs [1][„Sea-Watch
3“] mit mehr als [2][400 Menschen] an Bord wartet nach mehreren
Evakuierungen weiter auf einen sicheren Hafen. In der Nacht zu Donnerstag
brachte die italienische Küstenwache eine hochschwangere Frau von Bord, wie
die in Berlin ansässige Organisation [3][auf Twitter schrieb].
Zuvor wurden drei Frauen mit schweren Treibstoffverbrennungen und eine
weitere Schwangere vom Schiff geholt. Am Sonntag und Montag hatten die
freiwilligen Helfer nach eigenen Angaben in sieben Einsätzen mehr als 410
Menschen im zentralen Mittelmeer aus Seenot gerettet – darunter viele
Minderjährige.
Die medizinischen Kapazitäten auf der „Sea-Watch 3“ kämen aufgrund der
Patienten-Anzahl an ihre Grenzen, sagte eine an Bord befindliche Ärztin
laut Mitteilung. Private Organisationen machen sich immer wieder auf den
Weg ins Mittelmeer, um Migranten vor dem Ertrinken zu retten, die von den
Küsten Nordafrikas aus in kleinen Booten ablegen und über den Seeweg nach
Italien und damit die EU gelangen wollen. Die Überfahrt ist gefährlich und
Boote geraten regelmäßig in Seenot.
In Italiens Politik sind die Einsätze der Organisationen teils umstritten,
weil das Mittelmeerland viele Menschen aufnimmt und zahlreiche Migranten
regelmäßig etwa auf der italienischen Insel Lampedusa anlanden. Die
Regierung fordert von der EU schon länger ein festes Umverteilungssystem
für die Migranten. Stand Donnerstag kamen in diesem Jahr bislang knapp
50.900 Migranten in Booten in Italien an, wie aus den Zahlen des
italienischen Innenministeriums hervorging. Im selben Vorjahreszeitraum
waren es noch rund 26.700.
21 Oct 2021
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DIR [3] https://twitter.com/seawatchcrew/status/1451096857657192448
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