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       # taz.de -- das portrait: Nils Weiland  hat Angst vorm Kommunismus
       
   IMG Bild: Jetzt Co-Vorsitzender der Hamburger SPD: Nils WeilandFoto: dpa
       
       Die Hamburger SPD hat eine Doppelspitze – erstmals in der Geschichte des
       Landesverbandes. Künftig wird Nils Weiland als Co-Vorsitzender die
       bisherige Parteichefin Melanie Leonhard unterstützen.
       
       Weiland ist [1][promovierter Wirtschaftsanwalt]. Außerhalb der Partei ist
       er bislang kaum in Erscheinung getreten. Dabei ist er nach Angaben der SPD
       seit 1990 Parteimitglied, war stellvertretender Vorsitzender des
       SPD-Kreises Wandsbek und wurde 2012 unter Olaf Scholz stellvertretender
       Landeschef. Wie er politisch einzuordnen ist, war zu erahnen, als sich ein
       Delegierter aus Wandsbek auf dem Landesparteitag äußerte: „Ich habe mich
       manchmal gefragt, warum du eigentlich in der SPD und nicht in der FDP
       bist.“ Dass er als SPDler durchaus für Aufsehen sorgen kann, hat Weiland
       nun – schon kurz vor seiner Wahl am Samstag – bewiesen.
       
       In seiner [2][Vorstellungsrede] betonte er, man wolle versuchen, zur AfD
       oder Linken abgewanderte Wähler:innen stärker anzusprechen, auch um die
       Akzeptanz für die eigene Politik zu verbreitern. So weit, so
       nachvollziehbar. Wie er aber die beiden Parteien verglich, ließ aufhorchen:
       „Ich will und mag es nicht akzeptieren, dass es in großer Zahl Menschen in
       dieser Stadt, in diesem Land gibt, die keine Rassisten sind und die auch
       keine kommunistische Gewaltherrschaft herbeisehnen, die aber trotzdem
       entweder AfD oder Linke wählen, weil sie sich vergessen fühlen von dieser
       Gesellschaft.“
       
       Am Sonntag reagierte die Hamburger Linke [3][auf ihren
       Social-Media-Kanälen]: „Alles klar, Nazis und linke Politik sind genau das
       Gleiche und nachts träumen wir davon, dass endlich die kommunistische
       Gewaltherrschaft errichtet wird.“ Auf taz-Nachfrage bezeichnete die
       Linken-Fraktionsvorsitzende Sabine Boeddinghaus das Zitat Weilands als
       „völlig inakzeptabel“. „Das ist natürlich eine Verharmlosung der AfD, der
       rechten Gewalt und der Menschenfeindlichkeit, die gerade am rechten Rand
       entsteht.“
       
       Wer dabei aus der Hamburger Linken die „kommunistische Gewaltherrschaft“
       anstreben soll, weiß anscheinend auch die SPD nicht. Auf taz-Anfrage
       schrieb ihr Pressesprecher, dass mit der Aussage niemand konkret
       angesprochen worden sei. Tjade Brinkmann
       
       9 Nov 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.weiland-rechtsanwaelte.de/anwaelte/anwalt/id/9
   DIR [2] https://www.youtube.com/watch?v=etMybVAJzEM
   DIR [3] https://www.instagram.com/p/CV-cvv9siwv/
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Tjade Brinkmann
       
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