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       # taz.de -- Erhöhung von Semesterticketpreisen: Studis lehnen Ticket ab
       
       > Student:innen in Brandenburg stimmen gegen ein teureres
       > Semesterticket. Für die Unis in Berlin hatte die alte Koalition eine
       > Einigung beschlossen.
       
   IMG Bild: Während die Fahrkartenpreise steigen, lässt man den Kopf immer weiter hängen
       
       Berlin taz | Studierende in Brandenburg lehnen ein Semesterticket mit
       erhöhtem Preis von 245 Euro pro Jahr ab. Das gab die Interessengemeinschaft
       Semesterticket Berlin-Brandenburg IGSemTixBBB in einer Pressekonferenz am
       Montag bekannt.
       
       Anlass dafür war eine Urabstimmung der Studierendenschaft an der Viadrina
       Universität in Frankfurt (Oder), bei der die Mehrheit sich gegen ein Ticket
       für 245 Euro ausgesprochen hatte – und das bei der bisher höchsten
       Wahlbeteiligung an der dortigen Uni von 12,25 Prozent. Aktuell kostet das
       Semesterticket noch 170 Euro. [1][Der VBB plant die Erhöhung um 75 Euro]
       als einzige Preiserhöhung im neuen Tarifplan.
       
       Dass gerade die Studierenden, die den Fahrschein für den ÖPNV in den
       vergangenen drei Semestern bezahlt, aber aufgrund des digitalen Studiums
       kaum beansprucht haben, die Einzigen sind, die jetzt mehr zahlen sollen,
       nennt der Verhandlungsführer der IGSemTixBBB, Tim Kolbe, „eine schreiende
       Ungerechtigkeit“. Es würden die völlig falschen Anreize gesetzt, viele
       Studierende wollten oder könnten den höheren Preis nicht zahlen.
       
       ## Politik soll ins Handeln kommen
       
       Das Abstimmungsergebnis sei jedoch kein absolutes Nein zum Semesterticket,
       sondern eine Aufforderung an die Politik Brandenburgs, sich des Themas
       anzunehmen, sagte er. Als gutes Beispiel nannte Kolbe die Verhandlungen in
       Berlin, wo die alte Koalition beschloss, das Semesterticket dauerhaft zu
       subventionieren, um die Studierenden nicht zu belasten.
       
       Laut dem stellvertretenden Vorsitzenden der Linksfraktion in Berlin, Tobias
       Schulze, [2][soll der Beschluss von der neuen Koalition übernommen werden].
       Er war ein Ergebnis von Verhandlungen mit Vertretern der Politik und des
       VBB, zu der die Interessengemeinschaft eingeladen hatte. Kolbe kritisierte,
       dass bei ähnlichen Runden in Brandenburg die Vertreter des VBB nicht
       erschienen und dass die Politik wenig Interesse zeigte, sich für die
       Studierenden einzusetzen.
       
       15 Nov 2021
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Manuel Aguigah
       
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