# taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Von Berlin bis Caracas
> Das Trio Brandt Brauer Frick liefert mit der Live-EP „3535 Memory“ einen
> Rückblick auf Shows aus den letzten zehn Jahren.
IMG Bild: Brandt Brauer Frick
Bei Erscheinen ihres Debüts „You Make Me Real“ (2010) verfolgten [1][Daniel
Brandt, Jan Brauer und Paul Frick] das Konzept, elektronische Musik mit
analogen Mitteln umzusetzen – mit Instrumenten, wie man sie vor allem aus
der klassischen Musik kennt.
Das brachte sie auf die unterschiedlichsten Bühnen: vom Technoclub, wo sie
ihre polyrhythmischen Kompositionen in gesampelter Form zu Gehör brachten,
[2][bis zu klassischen Konzertbühnen], die sie mit Ensemble bespielten.
Auch wenn sie sich auf vier weiteren Studioalben in Richtung Soul und Pop
öffneten: Die Live-EP „3535 Memory“, ein Rückblick auf Shows aus zehn
Jahren, von Berlin bis Caracas, zeigt, wie sehr das Perkussive ihr roter
Faden blieb.
Dabei präsentiert sich der Sound des Berliner Trios variantenreich – nicht
zuletzt dank unterschiedlichster Kooperationen, etwa mit dem
venezolanischen Orquesta El Sistema, für eine großartig treibende Version
von „Ocean Drive“, oder mit dem nigerianischen Soulsänger Wayne Snow.
Vor allem aber ruft die EP in Erinnerung, dass man Brandt Brauer Frick doch
am allerbesten live erlebt. Die titelgebende Zahl steht übrigens für die
Menschen, die die Konzerte besuchten. Addiert wurde das mit „263“, so heißt
das Albumintro: die Menschen, die hinter den Kulissen arbeiteten.
3.272 Menschen hörten zu, auf der EP ist der gleichnahmige Track der
Schlussapplaus. Gerade feilen BBF an ihrem sechsten Studioalbum, mit dem
sie ihren Hörer*innen geben wollen, was uns allen schon so lange fehlt:
„Spaß, Zusammengehörigkeit: RAVE“.
20 Nov 2021
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## AUTOREN
DIR Stephanie Grimm
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