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       # taz.de -- Vorsitz der SPD: Esken will sich bewerben
       
       > Medienberichten zufolge will Sakia Esken Vorsitzende der SPD bleiben.
       > Norbert Walter-Borjans hatte seinen Rückzug bereits angekündigt.
       
   IMG Bild: Will wohl bleiben, wo sie ist: Saskia Esken, SPD-Vorsitzende
       
       Berlin afp | SPD-Chefin Saskia Esken will sich um eine weitere Amtszeit
       bewerben. Sie habe sich entschieden, ihre „Bewerbung für das höchste
       Parteiamt zu erneuern“, sagte Esken der Stuttgarter Zeitung und den
       Stuttgarter Nachrichten am Donnerstag. Ihr Ziel sei, den mit dem bisherigen
       [1][Ko-Parteichef Norbert Walter-Borjans] eingeschlagenen Weg fortzusetzen
       – auch wenn dieser nicht erneut antritt.
       
       „Ich sehe meine Aufgabe darin, die SPD zu modernisieren, ihre historisch
       gewachsenen Werte zu stärken und daraus mit den Mitgliedern und im
       Austausch mit der Gesellschaft sozialdemokratische Ideen und Positionen zu
       entwickeln“, sagte Esken den Zeitungen weiter. Sie habe hier gemeinsam mit
       Walter-Borjans in den vergangenen beiden Jahren viel erreicht. „Die SPD ist
       geeint, erfolgreich und stark wie seit Jahren nicht mehr. Diesen Weg möchte
       ich gerne fortsetzen.“
       
       Esken hatte vor der Bundestagswahl bereits Interesse an einer weiteren
       Amtszeit als Parteivorsitzende erkennen lassen. Nach dem Verzicht ihres
       bisherigen [2][Duo-Partners Walter-Borjans] ließ sie aber bislang offen, ob
       es dabei bleibt. Alternativ wurde auch über ein mögliches Ministeramt für
       Esken in der von der SPD mit Grünen und FDP angestrebten
       [3][Ampel-Koalition] spekuliert.
       
       Von Seiten der SPD war auch deutlich gemacht worden, dass es bei der
       derzeitigen Trennung von Regierung und Parteispitze bleiben soll – ebenso
       wie bei der Doppelspitze aus einer Frau und einem Mann. Als neuer
       Ko-Parteichef dürfte der derzeitige Generalsekretär Lars Klingbeil
       antreten. Allerdings hat auch er sich noch nicht offiziell zu einer
       Kandidatur geäußert.
       
       „Lars Klingbeil wäre eine ausgezeichnete Wahl als Parteivorsitzender“,
       sagte der bisherige Bundesarbeitsminister und Parteivize Hubertus Heil der
       Rheinischen Post. Er äußerte sich zuversichtlich, „dass es uns erneut
       gelingen wird, die Parteispitze als schlagkräftiges Team aufzustellen, das
       Kompetenzen bündelt, um dem Anspruch der SPD als Volkspartei gerecht zu
       werden“.
       
       Zu seinen eigenen Ambitionen sagte Heil: „Ich werde erneut als
       stellvertretender Parteivorsitzender der SPD kandidieren und bin dankbar,
       dass mein Bezirk mich dafür nominiert hat.“ Die neue Parteispitze soll auf
       einem Parteitag vom 10. bis 12. Dezember in Berlin gewählt werden.
       
       Walter-Borjans rief die SPD auf, auch unter einer neuen Führung an ihrem
       derzeitigen Kurs und am zuletzt praktizierten Umgang miteinander
       festzuhalten. „Wir müssen unsere eigene Erfolgsgeschichte ernst nehmen. Die
       hat nicht nur mit einem Kandidaten und zwei Vorsitzenden zu tun, sondern
       mit der Bereitschaft, dass jeder sich auch mal zurücknimmt“, sagte er dem
       Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).
       
       Der scheidende SPD-Chef verwies auf eine neue „viel offenere und
       respektvollere“ Debattenkultur in der Partei und betonte: „Alphatier-Gehabe
       ist ein Auslaufmodell. Das sollte auch so bleiben.“ Mit Blick auf Klingbeil
       und Esken sagte er: „Die Zusammenarbeit von Saskia Esken und mir mit Lars
       Klingbeil ist eng und gut.“
       
       Walter-Borjans hat seinen Rückzug unter anderem mit dem Ziel eines
       Generationenwechsels begründet. Er ist 69 Jahre alt, Esken 60 Jahre und
       Klingbeil 43 Jahre. Kanzlerkandidat Olaf Scholz hat deutlich gemacht, dass
       er den Parteivorsitz nicht anstrebt.
       
       4 Nov 2021
       
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