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       # taz.de -- Neue Musik aus Berlin: Gebündelte Energien freisetzen
       
       > Für sein Album „Three Seconds“ hat das Jazzduo Training den Gitarristen
       > John Dieterich der Indie-Rock-Band Deerhoof eingeladen.
       
   IMG Bild: Max Andrzejewski und Johannes Schleiermacher aka Training & John
       
       Wo Max Andrzejewski und Johannes Schleiermacher draufsteht, kann
       grundsätzlich erst einmal nichts Schlechtes drin sein. Selbst wenn das, was
       sie einem auftischen, etwas seltsam riecht, um ein Diktum ihres
       jazzfreundlichen Kollegen Frank Zappa aufzugreifen („Jazz is not dead, it
       just smells funny“).
       
       [1][Seit einiger Zeit machen der Schlagzeuger Andrzejewski und der
       Saxofonist Schleiermacher unter dem Namen „Training“ die Berliner
       Jazzlandschaft unsicher]. Mit Tönen, die man früher als Free Jazz
       bezeichnet hätte.
       
       Das würde ihrem freizügigen Umgang mit der Jazztradition bloß zum Teil
       gerecht. Training erweitern das freie Improvisieren um gesampelte Loops,
       Field recordings und an Rock angelehnte Rhythmen, die weniger Druck um
       jeden Preis machen als vielmehr die repetitiven Strukturen des Postrock
       aufgreifen. Für ihr Album „Three Seconds“ luden sie den Gitarristen John
       Dieterich der Indie-Rock-Band Deerhoof als Gast hinzu.
       
       Dem Titel gemäß bilden drei Sekunden lange Samples die Basis ihrer Stücke.
       Was nach übermäßiger kreativer Selbstbeschränkung klingen mag, setzt auf
       ihrer Platte gebündelte Energien frei. Zunächst als „Trainingseinheit“ aus
       reiner Lockdown-Not entstanden, operieren sie weiter unter
       Pandemiebedingungen.
       
       Transatlantisch tauschte man sich online aus, John Dieterich war auch zum
       [2][Auftritt beim Jazzfest Berlin 2020] über das Internet hinzugeschaltet.
       Mit der Konzertaufzeichnung arbeiteten sie dann im Studio weiter. Dem
       Irrsinn hat das sogar geholfen.
       
       4 Dec 2021
       
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