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       # taz.de -- Akademie der Wissenschaften in Hamburg: Klimawissenschaftler an der Spitze
       
       > Er ist 67 aber forscht weiterhin mit Leidenschaft. Nun wird Mojib Latif
       > der neue Präsident der Akademie der Wissenschaft.
       
   IMG Bild: Kann sich kein Leben ohne Wissenschaft vorstellen: Mojib Latif
       
       Eigentlich wurde Mojib Latif schon im vergangenen Jahr offiziell in den
       Ruhestand versetzt. Eigentlich. Doch die Kieler Universität hat ihm eine
       Seniorprofessur verliehen – so kann der 67-Jährige weiter forschen und
       lehren. „Ein Leben ohne Wissenschaft kann ich mir gar nicht vorstellen“,
       erzählt Latif der taz. Ab 2022 wird er Präsident der Akademie der
       Wissenschaften in Hamburg und löst den Technikwissenschaftler Edwin J.
       Kreuzer ab.
       
       Latif ist einer der bekanntesten und renommiertesten Klimaforscher Europas.
       Seit mehr als drei Jahrzehnten erforscht er besonders die
       [1][Wechselwirkungen zwischen Ozean und Atmosphäre] und deren Einfluss auf
       das Klima.
       
       1954 in Hamburg geboren, studierte er dort Betriebswirtschaftslehre und
       Meteorologie, promovierte und habilitierte im Fach Ozeanographie und war
       knapp 20 Jahre am Max-Planck-Institut für Meteorologie tätig. 2003 wurde er
       Professor an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. In der Akademie
       der Wissenschaften ist er seit mehr als 14 Jahren Mitglied und seit Juni
       ihr Vizepräsident. Zudem leitet er seit 2017 als Präsident die Deutsche
       Gesellschaft des Club of Rome.
       
       In seinem neuen Amt möchte Latif die „Wissenschaft innerhalb der
       Gesellschaft stärken“. Eine Aufgabe, für die er wie gemacht zu sein
       scheint. Latif tritt immer wieder öffentlich auf, zum Beispiel in
       Talkshows, in denen er kurzweilig und anschaulich Aspekte rund um den
       Klimawandel erklärt.
       
       Das Besondere an der Akademie ist für Latif die Zusammenarbeit der
       unterschiedlichen Fachrichtungen. „Dieser Blick über den Tellerrand hinaus
       reizt mich sehr an der Akademiearbeit“, sagt Latif. Man habe die Pflicht,
       Wissen mitzuteilen: „Ich denke, eine Gesellschaft kann nur gut
       funktionieren, wenn Entscheidungen auf der Basis seriöser
       wissenschaftlicher Arbeit getroffen werden.“ Das betreffe auch die großen
       Probleme – wie den [2][Klimawandel oder die Corona]-Pandemie.
       
       1 Dec 2021
       
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   DIR Tjade Brinkmann
       
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