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       # taz.de -- Angeblich teurer wegen Missmanagement: Korruption bei Stuttgart 21?
       
       > Ein Teil der Kostensteigerungen beim Milliardenprojekt Stuttgart 21 soll
       > durch Missmanagement entstanden sein. Jetzt greift die Landesregierung
       > ein.
       
   IMG Bild: Die Filsbtalbrücke zwischen Ulm und Stuttgart
       
       Stuttgart dpa | Die Korruptionsvorwürfe beim Bahnprojekt Stuttgart 21 haben
       den baden-württembergischen Verkehrsminister [1][Winfried Hermann] auf den
       Plan gerufen. Er forderte am Freitag von der Deutschen Bahn, den
       Sachverhalt rasch aufzuklären. Schließlich leiste das Land einen
       erheblichen finanziellen Beitrag von fast zwei Milliarden Euro für das
       Projekt und für die [2][Neubaustrecke Stuttgart-Ulm], sagte der
       Grünen-Politiker in Stuttgart. „Deshalb haben wir auch einen Anspruch auf
       Information.“
       
       In einem Brief des Amtschefs des Verkehrsministeriums verlangte dieser von
       der Deutschen Bahn eine umfassende und ausführliche Stellungnahme. Das
       Staatsunternehmen wies die Vorwürfe zurück. Man sei allen dem Unternehmen
       vorliegenden Hinweisen nach gesetzlichen und internen Regeln nachgegangen,
       teilte ein Sprecher der Deutschen Bahn in Berlin mit.
       
       Alle Hinweise seien umfassend geprüft worden. „Rechtsverstöße wurden nicht
       festgestellt.“ Die Deutsche Bahn werde mit maximaler Transparenz den
       berechtigten Stellen gegenüber die Ergebnisse der Untersuchungen mitteilen.
       
       ## 8,2 Milliarden Euro teuer
       
       Zuvor hatte die „Financial Times“ unter Berufung auf zwei anonyme
       Hinweisgeber berichtet, dass ein Teil der Kostensteigerungen bei dem
       derzeit auf 8,2 Milliarden Euro taxierten [3][Projekt Stuttgart 21] durch
       „eklatantes Missmanagement“ und Korruption entstanden sein soll.
       
       Laut dem Bericht sind im Jahr 2015 mehrfach Hinweise bei der
       Compliance-Abteilung der Deutschen Bahn eingegangen, in denen die
       Hinweisgeberin auf die behaupteten Missstände aufmerksam gemacht habe. Nach
       ihrer und der Einschätzung eines Kollegen seien Mehrkosten in Höhe von 600
       Millionen Euro entstanden. So seien Arbeiten beauftragt worden, die nicht
       notwendig gewesen seien.
       
       Die Staatsanwaltschaft in Stuttgart leitete einen Prüfvorgang ein.
       Förmliche Ermittlungen seien aber nicht aufgenommen worden, sagte eine
       Sprecherin.
       
       26 Nov 2021
       
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