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       # taz.de -- Union Berlin im Europapokal: Die Hoffnung ist verflogen
       
       > Das Berliner Männerfußballteam verpasst den Schritt in die K.o.-Runde.
       > Gegen Prag reichte es im Olympiastadion nur zu einem 1:1-Unentschieden.
       
   IMG Bild: Brauchte Trost am Donnerstagabend: Union's Julian Ryerson (in rot)
       
       Berlin dpa | Der 1. FC Union Berlin hat das nächste Fußball-Wunder knapp
       verpasst, das Europa-Abenteuer der Eisernen ist vorbei. Durch das 1:1 (0:0)
       gegen den tschechischen Meister Slavia Prag konnten die Eisernen nicht mehr
       auf den letzten Drücker noch auf den zweiten Platz in der schwierigen
       Gruppe E der Conference League klettern. Das Gegentor von Ivan Schranz (51.
       Minute) besiegelte am Donnerstagabend vor 5.000 Zuschauern im bitterkalten
       Olympiastadion das Aus der Köpenicker. Der Ausgleichstreffer von Max Kruse
       (64.) war am Ende zu wenig, um das Aus abzuwenden.
       
       „Die Mannschaft hatte versucht. Im Spiel mit dem Ball war es heute einfach
       zu wenig. Dann verdienst du es auch nicht, weiterzukommen“, sagte Trainer
       Urs Fischer im TV-Sender Nitro. Das 0:1 durch einen individuellen Fehler
       habe auch nicht geholfen. „Da hat die Mannschaft dann nochmal Moral
       bewiesen.“
       
       Und Torschütze Max Kruse befand: „Ich glaube, wir sind insgesamt verdient
       aus der Conference ausgeschieden. Natürlich hätten wir heute gern gewonnen
       und wären gern weiter gekommen. Aber wenn man alle sechs Spiele betrachtet,
       sind zwei Siege einfach zu wenig.“
       
       Nach dem Bundesliga-Aufstieg 2019, zweimaligen Klassenerhalt, der
       sensationellen Qualifikation für das internationale Geschäft in diesem
       Frühling und dem aktuell erneuten Sprung auf Platz sechs in der Liga
       schaffte der ewige Underdog durch einen zu mutlosen Auftritt den nächsten
       sportlichen Coup nicht und musste Slavia Prag den Einzug in die
       K.o.-Playoffs im Februar überlassen. Im neuen Europacup-Wettbewerb ist
       somit keine deutscher Club mehr dabei.
       
       Eine Rückkehr ins als Ausweichquartier genutzte Olympiastadion gibt es für
       Union aber schnell. Am 19. Januar steht im Pokal-Achtelfinale das Derby
       gegen Hertha BSC an – dann mit Union als Gastverein.
       
       „Es ist nicht so, dass wir von der ersten Minute wild nach vorne rennen“,
       sagte Fischer trotz seiner offensiv ausgerichteten Aufstellung mit Sheraldo
       Becker, Taiwo Awoniyi und Max Kruse als Dreiersturm in der Startelf. Geduld
       werde man brauchen, hatte Kruse richtig vermutet. Ein Schuss des
       Offensivstars (18.) landete abgefälscht auf dem Tornetz.
       
       ## Union musste mehr riskieren
       
       Prag hatte die große Union-Gefahr bei Umschaltspiel offenbar gut studiert.
       Der tschechische Meister ließ sich nicht locken und hatte bei einem
       Lattenschuss von Tomas Holes (34.) sogar die bis dahin beste Chance zur
       Führung.
       
       Union musste mehr investieren und mehr riskieren. Und tat das auch gleich
       nach dem Seitenwechsel. Timo Baumgartl verpasste aus kurzer Distanz die
       Chance zur Führung. Umso bitterer: Im Gegenzug unterlief dem Verteidiger
       ein fataler Fehlpass. Schranz bedankte sich mit einem gezielten Schuss ins
       Toreck. Union verlor ein wenig seine Ordnung. Peter Olayinka (55.) hätte
       schnell erhöhen können, sein Schuss holperte an den Pfosten. Die Unioner
       aber nahmen weiter ihr Herz in die Hand und drückten auf den Ausgleich.
       Doch mehr als 1:1 durch Kruse gelang nicht mehr.
       
       10 Dec 2021
       
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