URI: 
       # taz.de -- Nach LKW-Unfall in Mexiko: Forderung nach Sozialprogrammen
       
       > Mindestens 55 Menschen sterben bei einem Unfall. Sie wollten in die USA
       > gelangen. Mexikos Präsident fordert eine neue US-Migrationspolitik.
       
   IMG Bild: Am Unfallort an der Autobahn in Mexiko haben Anwohner Kerzen für die Toten aufgestellt
       
       Tuxtla Gutiérrez afp | Nach dem tragischen LKW-Unfall in Mexiko mit 55
       getöteten Migranten hat der mexikanische Präsident Andrés Manuel López
       Obrador die [1][USA zu einem Kurswechsel in ihrer Migrationspolitik]
       aufgerufen. „Das Migrationsproblem kann nicht durch Zwangsmaßnahmen gelöst
       werden, sondern nur durch Möglichkeiten der Arbeit und des Wohlergehens“,
       sagte er am Freitag. „Die Menschen verlassen ihre Dörfer nicht zum
       Vergnügen, sondern aus der Not heraus.“
       
       Obrador rief die US-Regierung auf, in Sozialprogramme in Mittelamerika zu
       investieren, um die illegale Migration in die USA zu beenden. Am Donnerstag
       waren im mexikanischen Bundesstaat Chiapas 55 Migranten in einem
       LKW-Container bei einem Unfall ums Leben gekommen. Mehr als hundert
       Menschen wurden verletzt. Die Migranten stammten hauptsächlich aus
       Guatemala. Sie wollten in dem völlig überfüllten Auflieger offenbar in die
       USA gelangen. Der Fahrer des Lastwagens ergriff nach dem Unfall die Flucht.
       
       Nach Angaben eines örtlichen Zivilschutzbeamten wird die Zahl der Toten
       vermutlich noch steigen, da viele Verletzte in lebensbedrohlichem Zustand
       ins Krankenhaus gebracht wurden. Die Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen
       wegen Totschlags eingeleitet. Die guatemaltekischen Behörden riefen eine
       dreitägige Staatstrauer aus.
       
       Das mexikanische Institut für Migration arbeitete nach eigenen Angaben an
       der Identifizierung der Toten. Es kündigte an, die Kosten für die
       Beerdigung der Opfer zu übernehmen und die Leichen in ihre Heimatländer zu
       überführen. Die Überlebenden sollen demnach in Mexiko bleiben dürfen.
       
       Die Autobahn, auf der der Unfall vermutlich wegen überhöhter
       Geschwindigkeit geschah, ist eine der [2][Haupttransitrouten] Richtung
       Norden und wird immer wieder von Menschen aus den armen Ländern
       Mittelamerikas genutzt, die sich in den USA ein besseres Leben erhoffen.
       
       Der [3][Andrang von Migranten] ohne Papiere, die häufig vor Gewalt und
       Armut aus ihren Heimatländern fliehen, hat sich im traditionellen
       Transitland Mexiko in den vergangenen Monaten vervielfacht. Viele haben die
       Hoffnung, dass in ihrem Zielland USA der demokratische Präsident Joe Biden
       eine [4][offenere Einwanderungspolitik] verfolgt als sein Vorgänger Donald
       Trump.
       
       12 Dec 2021
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Migrationspolitik-der-USA/!5759761
   DIR [2] /Archiv-Suche/!5804276
   DIR [3] /Migration-in-die-USA/!5760945
   DIR [4] /Joe-Bidens-Asylpolitik/!5820370
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Flucht
   DIR Mexiko
   DIR Migration
   DIR Papierlose
   DIR USA
   DIR Andrés Manuel López Obrador
   DIR Zentralamerika
   DIR Guatemala
   DIR Joe Biden
   DIR USA
   DIR Kuba
   DIR Joe Biden
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Joe Bidens Asylpolitik: USA lassen wieder draußen warten
       
       Unter Trump hatten Asylsuchende auf mexikanischer Seite auf ihr Verfahren
       warten müssen. Joe Biden stoppte diese Maßnahme – und führt sie jetzt
       wieder ein.
       
   DIR Visafreiheit für Kubaner in Nicaragua: Migration als Druckmittel
       
       Durch die Visafreiheit für Kubaner*innen in Nicaragua droht ein Exodus
       Richtung US-amerikanische Grenze. Das dürfte Absicht sein.
       
   DIR Umgang mit haitianischen Geflüchteten: Bidens nächstes Desaster
       
       An der Grenze der USA zu Mexiko spielen sich Dramen ab. Der Präsident, der
       eine menschlichere Migrationspolitik versprach, zeigt sich völlig planlos.