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       # taz.de -- Böllern an Silvester in Berlin: Grüne fordern mehr Verbotszonen
       
       > Der Innensenator sollte wie 2020/21 mehr als 50 Böllerverbotszonen
       > ausweisen. Das große Ziel: ein komplettes Verbot privaten Feuerwerks.
       
   IMG Bild: Weniger ist mehr: Silvester dürfte in Berlin dieses Jahr leise werden
       
       Berlin taz | Berlins Innensenator Andreas Geisel (SPD) will an Silvester
       eine weitere Böllerverbotszone einrichten: Auch rund um den Knast Moabit
       soll der Abschuss von Raketen und ähnlichem nicht erlaubt sein. Das geht
       aus der Antwort der Innenverwaltung auf eine bisher unveröffentlichte
       kleine Anfrage des grünen Abgeordneten Vasili Franco hervor, die der taz
       vorliegt. Damit wird es nach [1][aktuellem Stand drei
       „Pyrotechnikverbotszonen“ in Berlin] geben: Auch am Alexanderplatz und im
       Schöneberger Steinmetzkiez werden diese „derzeit vorbereitet“.
       
       Die Einrichtung solcher Verbotszonen habe sich in den vergangenen Jahren
       bewährt, heißt es in der Antwort auf die Anfrage. „An Brennpunkten“ hätten
       diese „zu einer Lageberuhigung“ geführt. Die beiden Verbotszonen am Alex
       und in Schöneberg waren [2][2019 erstmals mit einem Großaufgebot an
       Polizisten durchgesetzt worden].
       
       Dem grünen Abgeordneten Franco, der seit der Wahl im September seinen
       Friedrichshainer Wahlkreis direkt vertritt, sind drei Böllerverbotszonen
       noch zu wenig. „Es wäre das Mindeste, die im vergangenen Jahr ausgewiesenen
       Verbotszonen erneut einzurichten“, sagt Franco. Der Senat „sollte alle
       Möglichkeiten voll ausschöpfen“. Grund dafür sei die erneut kritische Lage
       aufgrund der Coronapandemie.
       
       2020 hatte der Senat zusätzlich zum Alexanderplatz und dem Steinmetzkiez
       insgesamt 54 Verbotszonen auf Plätzen, Straßen und in Parks benannt,
       darunter auch vor dem Knast Moabit. Begründung: die Coronapandemie. Zudem
       gab es ein bundesweites Verkaufsverbot für Feuerwerkskörper.
       
       Geböllert wurde trotzdem; der Abschuss noch vorhandener Raketen war
       erlaubt. Allerdings deutlich weniger, wie ebenfalls aus der Antwort auf die
       Anfrage hervorgeht: Die an Silvester sonst starke Feinstaubbelastung,
       hervorgerufen durch den weitgehend gleichzeitigen Abschuss von Raketen und
       anderem Feuerwerk, sank um rund zwei Drittel im Vergleich zu den meisten
       Vorjahres seit dem Jahreswechsel 2016/17.
       
       ## Neue Bundesratsinitiative soll kommen
       
       Ein Schritt in die richtige Richtung, wie Franco findet. Denn: „Böllern
       wird bis heute als Selbstverständllichkeit hingenommen, obwohl alle Fakten
       dagegensprechen. Ich frage mich, warum wir immer noch bereit sind für ein
       bisschen Spaß den nachgewiesenen Schaden für Mensch, Tier und Umwelt
       hinzunehmen.“ Zudem beginne um Punkt 0 Uhr an Neujahr bei Polizei,
       Feuerwehr und Rettungskräften „der Ausnahmezustand“.
       
       Eine Bundesratsinitiative des Landes Berlins für ein vollständiges Verbot
       privaten Feuerwerks scheiterte aufgrund fehlender Unterstützung anderer
       Bundesländer im Febuar 2020. Die Grünen wollen bald einen erneuten Anlauf
       wagen: „Ich habe die Hoffnung, dass wir im Bundesrat Mehrheiten für ein
       grundsätzliches Böllerverbot bekommen“, sagt Franco. Auch mit Wunderkerzen
       und öffentlich organsierten Feuerwerken ließe sich das neue Jahr gebührend
       begrüßen.
       
       17 Dec 2021
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Bert Schulz
       
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