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       # taz.de -- Die Wochenvorschau für Berlin: Tanzen, Reisen, Menschen treffen
       
       > Lust auf Neues? Die erste echte Woche des Jahres bietet einige
       > Möglichkeiten, den Horizont zu weiten.
       
   IMG Bild: Die Pandemie ertanzen? Am Donnerstag starten die Tanztage
       
       Und jetzt? Schaut man halt, was alles geht, und springt forsch oder tastet
       sich, je nach Gemüt, ins neue Jahr.
       
       Was man da zu erwarten hat, liefert die taz Berlin in diesen Tagen mit
       einigen Ausblicken, und zur Sicherheit – der Mensch ist eben das
       Gewohnheitstier – sind auch im neuen Jahr gleich zum Entree einige
       traditionelle Pflöcke aufgestellt, an denen man sich festhalten kann. Es
       geht dabei um Tanzen, Reisen, Menschen treffen.
       
       Was nun keineswegs heißen soll, dass mit dem neuen Kalender die alten
       Einträge schlicht keine Bedeutung mehr hätten. Haben sie weiterhin. Leider.
       So braucht man immer noch und bis auf Weiteres zur Nacht hin an keine Club-
       oder Diskothekentür zu klopfen, da wird einem nicht aufgemacht. Nur im Sage
       Beach (Montag und Dienstag), Klunkerkranich (Mittwoch), Mensch Meier
       (Donnerstag und Freitag) und About Blank (Samstag und Sonntag) kommt man
       diese Woche immerhin tagsüber rein – wenn man sich impfen lassen will.
       Termine müssen online gebucht werden bei der [1][Impfwoche der Berliner
       Clubs], ein Angebot der Clubcommission.
       
       Das Tanzverbot aber, es gilt.
       
       Doch Menschen beim Tanzen zuzuschauen, das ist schon noch erlaubt. Und
       schauen, was man aktuell unter Tanz versteht. Das macht man im jeden neuen
       Jahr immer bei den [2][Tanztagen Berlin in den Sophiensælen]. Eine
       Plattform für den Tanznachwuchs der Stadt, bei der man sich auch der
       gegenwärtigen C-Situation stellt: „Welche Art von Tanz brauchen wir, wenn
       die Apokalypse eher eine chronische Bedrohung ist als eine Geschichte mit
       einem Höhepunkt“, ist so eine Frage des Festivals, das mit einem Offline-
       und Online-Programm am Donnerstag startet. Getanzt wird dann bis 22.
       Januar.
       
       Und Reisen. Kann man doch wenigstens mal die ersten Überlegungen machen,
       was einen reizen könnte in der Ferne, über die Grenzen hinweg, wo man
       anders spricht und andere Dinge zu sehen bekommt, die man noch nicht so
       kennt oder höchstens virtuell, was man aber gern mal im analogen Leben
       überprüfen möchte, wenn man jung ist: Junge Menschen (und deren
       Erziehungsberechtigten) sind die Klientel, die sich am Samstag bei der
       [3][Jugendbildungsmesse] kundig machen kann, was im Ausland alles möglich
       ist mit Schüleraustausch, Sprachreisen, Studieren, Au Pair. Und vielleicht
       lässt sich da im Willy-Brandt-Haus in der Stresemannstraße zwischen 10 bis
       16 Uhr sogar in Erfahrung bringen, wo man einfach auch mal nur richtig
       abhängen kann und wie Ausruhen in der Ferne funktioniert.
       
       ## Das Jahr ist um: Die Luxemburg-Liebknecht-Demo kommt
       
       Am Sonntag schließlich etwas mit einer wirklich langen Tradition, die bis
       ins Jahr 1919 zurückreicht: Es war der 15. Januar, an dem die Sozialisten
       Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg ermordet wurden. Im noch frischen Jahr
       erinnert die Liebknecht-Luxemburg-Demonstration immer wieder daran. Am
       Sonntag trifft man sich um 10 Uhr am U-Bahnhof Frankfurter Tor, um sich
       dann auf den Weg zur Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde zu
       machen.
       
       „[4][Gerade nach den brutalen Angriffen der Polizei auf unsere jüngste
       Demonstration im Januar 2021 sagen wir: Jetzt erst recht! Unsere
       Solidarität ist stärker als staatliche Repression]“, heißt es im Aufruf,
       und gemeint damit sind die „unschönen Szenen“, von denen vergangenes Jahr
       in der taz zu lesen war mit „[5][Rangeleien zwischen Polizisten und Fahnen
       schwenkenden Demonstranten]“.
       
       Dabei ging es um Kleidung und Fahnen mit Symbolen der
       DDR-Jugendorganisation FDJ, und in diesem Zusammenhang muss man schon
       wissen, dass die Symbole der früheren in Westdeutschland existierenden FDJ
       verboten sind, nicht aber die der FDJ in der DDR. Verkompliziert wird diese
       deutsch-deutsche Angelegenheit, dass sich die Symbole Ost und West zum
       Verwechseln ähnlich sind.
       
       Deswegen Rangelei. Oder Repression. Es war also schon was los im
       vergangenen Jahr. Und auch diesmal wird man bei der Demo reichlich Menschen
       treffen können.
       
       3 Jan 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.clubcommission.de/impfwoche/
   DIR [2] https://tanztage-berlin.sophiensaele.com/
   DIR [3] https://jugendbildungsmesse.de/
   DIR [4] http://www.ll-demo.de/
   DIR [5] /Rosa-Luxemburg-Demo-in-Berlin/!5738916
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Thomas Mauch
       
       ## TAGS
       
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