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       # taz.de -- Landesschülersprecher zum Schulstart: „Homeschooling als letztes Mittel“
       
       > Vor dem Schulstart am Montag plädiert Berlins Landesschülersprecher Rufus
       > Franzen für Präsenzunterricht. Tests gäben ein „Sicherheitsgefühl“.
       
   IMG Bild: Routine, die Sicherheit gibt: Maskenpflicht und Schnelltests in den Schulen
       
       taz: Herr Franzen, am Montag startet nach den kurzen Weihnachtsferien
       wieder die Schule. Vorgesehen ist in der ersten Woche ein tägliches Testen
       auf Corona. Reicht das aus Sicht des Landesschülerausschusses aus,
       [1][angesichts der drohenden Omikron-Welle]? 
       
       Rufus Franzen: Durch die Omikron-Variante ist das Gefühl der Unsicherheit
       nochmal gestiegen. Was uns als Schülerinnen und Schülern Sicherheit gibt,
       sind aber gerade die regelmäßigen Tests. Insofern finde ich das Vorgehen
       sinnvoll, und wir begrüßen das als Landesschülerausschuss.
       
       Nach der ersten Woche will die Schulsenatorin zurück zum nur noch
       dreimaligen Testen pro Woche. Wäre es nicht sinnvoll, das tägliche Testen
       beizubehalten? 
       
       Bisher haben die Expertinnen und Experten im Hygienebeirat gesagt, das
       bereits ein dreimaliges Testen pro Woche einen sehr guten, engmaschigen
       Überblick über das Infektionsgeschehen gibt. Auf deren Einschätzung würde
       ich vertrauen.
       
       Der Landeselternausschuss will hingegen als „Plan B“ für die Schulen die
       Präsenzpflicht aufheben, wenn das Infektionsgeschehen sich weiter
       beschleunigt. Eine sinnvolle Forderung? 
       
       Wir haben in der Pandemie gesehen, dass der Präsenzunterricht die
       Unterrichtsform ist, in der Schülerinnen und Schüler am besten lernen
       können. Ein Zurück zum Homeschooling wäre aus unserer Sicht das letzte
       Mittel. Statt die Präsenzpflicht einfach aufzuheben wäre es dann besser,
       die Schulen, an denen das Infektionsgeschehen hoch ist, schnell in den
       Wechselunterricht zu schicken. Da gibt es ja auch bereits den Stufenplan
       der Bildungsverwaltung, der das so vorsieht. Und wir müssen jetzt
       versuchen, Klassenkameraden, die noch nicht geimpft sind, zu erreichen und
       von einer Impfung überzeugen.
       
       Wie hoch ist denn die Impfbereitschaft unter den Schülerinnen und Schülern? 
       
       Meiner Einschätzung nach sehr hoch. In meiner Jahrgangsstufe sind bis auf
       wenige Einzelfälle alle geimpft.
       
       Wie gut läuft die Kontaktnachverfolgung bei positiven Fällen? Die
       Gesundheitsämter klagen über Personalmangel, viele Schulleitungen waren vor
       Weihnachten entsprechend überfordert. 
       
       Die Schulleitung an meiner Schule gibt alles, um die Kontakte bei
       Positivfällen nachzuverfolgen. Das hat auch zuletzt gut geklappt. Aber der
       Personalmangel in den Gesundheitsämtern ist tatsächlich eine Belastung.
       Unsere Schulleitung macht alles selbst: von der Nachverfolgung bis zum
       Verteilen der Quarantänebescheide.
       
       Wie sehr nervt die Maskenpflicht? 
       
       Die ist Routine geworden. Alle tragen Maske, da sind vielleicht noch ein,
       zwei Leute, die ab und zu dran erinnert werden müssen. Die meisten trage
       auch freiwillig FFP2-Masken, obwohl das eine deutlich größere Anstrengung
       ist.
       
       Sie machen 2022 Ihr Abitur. Wie läuft die Vorbereitung? 
       
       Ich glaube, Lernlücken durch die Pandemie lassen sich nicht leugnen. Ein
       Teil des Stoffs, der nicht abiturrelevant ist, darf weggelassen werden, wie
       auch schon im letzten Jahr. Und es wird auch wieder Erleichterungen bei den
       Prüfungen geben. Das ist gut. In den kommenden Jahren wird man aber auch
       gerade die jetzige Mittelstufe, die neunten und zehnten Klassen, im Auge
       behalten müssen. Da wird man schauen müssen, wie sie den Sprung in die
       Oberstufe schaffen.
       
       30 Dec 2021
       
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